POLITIK PARITÄTISCHE KOMMISSION SOZIALPARTNER FUNKTIONÄRSEINKOMMEN STREIK
KOLLEKTIVVERTRAG BUNDESEINIGUNGSAMT MINDESTLOHNTARIF HEIMARBEITSTARIFE
Es stimmt nicht, dass der Mensch durch Arbeit gemacht wurde, er ist in den Pausen entstanden. |
GEWERKSCHAFTEN |
"Die Welt in einem Satz" ZARKO PETAN |
Im Verlauf der
Industrialisierung im 19. Jahrhundert und ihren ausbeuterischen
Arbeitsbedingungen versuchten die Arbeiter Interessensgemeinschaften zu
bilden um den Unternehmern ein Gegengewicht zu setzen. Zunächst konnten die Arbeiter jedoch nur Bildungs- und Unterstützungsvereine gründen, da eine gewerkschaftliche Tätigkeit unter Strafandrohung verboten war (Koalitionsverbot). Nachdem in Österreich-Ungarn 1867 das Staatsgrundgesetz die Vereins- und Versammlungsfreiheit gesichert hatte und 1870 das Koalitionsrecht erlassen worden war, konnten endlich Gewerkschaften gebildet werden. Sie waren untereinander uneinig, zu koordinierten Maßnahmen nicht in der Lage und daher ohne Durchschlagskraft. 1889 gab es in Österreich 95 Gewerkschaften. 1892 bildete sich in Wien eine "Provisorische Kommission der Gewerkschaften Österreichs", die 1893 den Ersten Österreichischen Gewerkschaftskongress in Wien einberief. 69 Wiener und 125 Provinz-Vereine entsandten ihre Delegierten. Auf diesem Kongress wurden ein Organisationsentwurf und die Errichtung einer zentralen Gewerkschaftskommission beschlossen. 1896 waren 88.818 Arbeiter gewerkschaftlich organisiert. Das waren 1,35 % des Beschäftigtenstandes von 6.563.329. |
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Bild WEBSCHOOL |
1921
erreichte die Mitgliederzahl 1.079.000, die
höchste Zahl vor 1945. In der internationalen Gewerkschaftsbewegung
stand Österreich an dritter Stelle hinter Großbritannien und
Deutschland und noch vor Frankreich. In Österreich gab es Gewerkschaften unterschiedlichster politischer Ausrichtungen. Die Freien Gewerkschaften (sozialdemokratisch), die Christlichen Gewerkschaften, die Rote Gewerkschaft (kommunistisch), deutsch-nationale Gewerkschaften und von Unternehmern (!) gegründete Gewerkschaften (von den Gegnern als "Gelbe Gewerkschaften" bezeichnet). 1938 beendet die Besetzung Österreichs die Tätigkeit der Gewerkschaften 1945 wurde der Österreichische Gewerkschaftsbund gegründet. |
Der Österreichische
Gewerkschaftsbund ist ein, auf freiwilliger Mitgliedschaft
beruhender, überparteilicher Verein von
derzeit 7 Gewerkschaften (Stand
2011) und unterschiedlichen
politischen Fraktionen. Der 2001 beschlossene Zusammenschluss der
Fachgewerkschaften Privatangestellte, Metall/Textil,
Agrar/Nahrung/Genuss und Druck/Journalisten/Papier
- mit insgesamt 557.000 Mitgliedern - scheiterte im September 2004 an
Differenzen zwischen den Metallern und der GPA. Metall/Textil und Agrar/Nahrung/Genuss versuchten es erneut, ohne die beiden anderen Partner und schafften es. Mit 2006 wurde ihre Fusion wirksam. Im November 2006 kamen Privatangestellte und Druck/Journalisten/Papier endgültig zusammen. GPA-djp: 275.455 Mitglieder Stand 1. 1. 14 276.632 Mitglieder 1. 1. 16 278.083 Mitglieder 1. 1. 17 278.292 Mitglieder 1. 1. 18 280.633 Mitglieder 1. 1. 19 Die Metaller inkl.Textil, Agrar + Genuss bildeten 2009 mit den Chemiearbeitern die Produktionsgewerkschaft PRO-GE 230.486 Mitglieder Stand 1. 1. 14 230.127 Mitglieder 1. 1. 16 231.216 Mitglieder 1. 1. 17 235.273 Mitglieder 1. 1. 18 237.075 Mitglieder 1. 1. 19 Den Gemeindebediensteten schlossen sich 2009 Kunst + Medien + Sport + freie Berufe an. GdG-KMSfB 150.905 Mitglieder 1. 1. 14 younion 149.754 Mitglieder 1. 1. 16 148.826 Mitglieder 1. 1. 17 147.360 Mitglieder 1. 1. 18 146.065 Mitglieder 1. 1. 19 Bau + Holz GBH 116.620 Mitglieder 1. 1. 14 116.678 Mitglieder 1. 1. 16 117.098 Mitglieder 1. 1. 17 117.392 Mitglieder 1. 1. 18 117.865 Mitglieder 1. 1. 19
Verkehr, Handel,Tourismus, Soziale Dienste
Vida
139.919 Mitglieder 1. 1. 14
135.566 Mitglieder 1. 1. 16
135.575
Mitglieder 1. 1. 17
134.625
Mitglieder 1. 1. 18 133.678 Mitglieder
1. 1. 19 |
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Ende
2020 betrug die Zahl der Mitglieder
1.198.919. 1990 waren es noch 1.650.000, 1995 1.580.000, 1996 1.540.000, 1997 1.500.000, 1998 1.480.000, 2000 1.440.000, 2002 1.406.000, 2003 1.385.000, 2004 1.358.000, 2005 1.335.421, 2006 1.272.011, 2007 1.247.795, 2008 1.238.797, 2009 1.220.000 , 2010 1.211.111, 2013 Mitglieder 1.198.649, 2015 1.196.538, 2016 1.200.889, 2017 1.205.698, 2018 1.211.465, 2019 1.216.810 (Quelle ÖGB). Eine PR-Aktion im November 2005 sollte den Mut zur Einrichtung innerbetrieblicher Arbeitnehmervertretungen stärken. Wodurch sich gleichzeitig die Zahl der Mitglieder erhöhen würde. Bild links In der ORF-Pressestunde vom 19. März 2006 teilte - damals noch - Präsident Verzetnitsch mit, dass die Einnahmen des ÖGB im Vorjahr jene aus dem Jahr 2004 (265 Mio. Euro) nicht mehr erreicht haben. |
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In der ORF-Pressestunde vom 19. März 2006 teilte - damals noch - Präsident Verzetnitsch mit, dass die Einnahmen des ÖGB im Vorjahr jene aus dem Jahr 2004 (265 Mio. Euro) nicht mehr erreicht haben. Wie hoch sie tatsächlich waren, sagte er nicht. 2007 zeigten sich die Finanzen gut erholt: 115 Mio. € Überschuss, Beitragseinnahmen 188 Mio. €, operativer Gewinn 8 Mio. €. |
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Von März 2006 an blieb der ÖGB konstant in den Medien präsent. Die Meldungen
ließen nicht nur an seiner wirtschaftlichen Kompetenz zweifeln. Drei
Monate später schien der Höhepunkt erreicht: Zwei Milliarden Euro Schuldenstand. Ende Juni bewegte man sich schon auf drei Milliarden zu. "Schuld" war die gewerkschaftseigene BAWAG, deren Kapital sich irgendwie irgendwo verlaufen hatte. Ganz leise und listig, denn die Kontrollorgane merkten nix. |
Die Presse war lange Zeit schwer beeindruckt... ÖGB - Reich trotz Mitgliederschwund: .... Ergibt ein offizielles ÖGB-Vermögen von 104,6 Millionen Euro, praktisch gleich viel wie 2001. Exakt die Hälfte der Einnahmen verschlingt die Organisation.... Wirtschaftsblatt 2003 Gewerkschafter als Großkapitalisten: ...an den Casinos Austria beteiligt. Und dank dieser Beteiligung sowie der PSK- und BAWAG-Anteile ist der ÖGB auch größter Gesellschafter der Österreichischen Lotterien. Dazu kommen hunderte weitere in- und ausländische Beteiligungen von BAWAG und PSK, von je 100 Prozent an Verkehrskreditbank, Sparda-Bank, ... . Weit umfassender ist das im Firmennetzwerk der "Österreichische Gewerkschaftliche Solidarität Privatstiftung" gebunkerte Vermögen, mit deren Gründung im Jahr 2002 der ÖGB die Offenlegung seiner Finanzen nach dem neuen Vereinsrecht verhinderte.... PRESSE April 2004 Bayern steigen bei der Bawag aus: Der ÖGB kauft der Bayerischen Landesbank die restlichen Anteile an der Bawag ab. Mittelfristig schließt die Gewerkschaft einen Börsengang des Instituts nicht aus. Wirtschaftsblatt 26. 5. 2004 GELDDRUCKMASCHINE ÖGB: ... Am transparentesten und auch beeindruckendsten ist das Firmenreich der BAWAG, über das der ÖGB nun wieder zu hundert Prozent gebietet. ... PRESSE 29. 5. 2004 ... nach ersten Zweifeln ... Bawag - 900 Millionen Karibik-Verlust: ... Die Bawag hat viel mehr versenkt, als sie bisher zugegeben hat. ... PRESSE 21. 3. 2006 Bawag bedroht ÖGB-Bilanz: ... Ausgesprochen fraglich scheint es aber nun, dass die Bawag an seinen 100-Prozent-Eigentümer für das Jahr 2005 überhaupt eine Dividende ausschüttet - vorgesehen waren 13 bis 15 Millionen Euro. ... WIENER ZEITUNG 27. 4. 2006 ... gab es gute Ratschläge ... Der ÖGB braucht endlich echte Manager Wirtschaftsblatt 20. 5. 2006 ... zu spät: US-Fonds Cerberus erhält Zuschlag für Bawag: ... Allerdings verbleibt dem ÖGB nicht der gesamte Verkaufserlös, sieht doch der Vergleich der Bawag mit den Gläubigern des US-Brokers Refco vor, dass diese von einem 1,8 Mrd. € übersteigenden Verkaufspreis 30 % erhalten - allerdings nur bis zu einem Höchstwert von 200 Mio. $. NZZ 15. 12. 2006 Neuer Eigentümer stärkt BAWAG P.S.K - ... Mit der Gruppe Cerberus/Wüstenrot/Generali/Androsch wir die BAWAG P.S.K. eine starke international tätige und finanzkräftige Eigentümergruppe bekommen, die sich in einem anspruchsvollen Bieterwettbewerb durchgesetzt hat. Diese Verbindung bietet der BAWAG P.S.K. Sicherheit und Stabilität sowie das Potential für dynamisches Wachstum in der Zukunft. Inserat der BAWAG in den österreichischen Zeitungen am 16. Dezember 2006 Bawag-Kauf durch Cerberus vor Unterschrift Der Standard 30. 12. 2006 Bawag-Verkauf in den Morgenstunden des Samstag unterschrieben ... Am vorletzten Tag des BAWAG-Skandaljahres 2006 war es endlich geschafft: Der Verkauf der Gewerkschaftsbank Bawag-P.S.K. an die Amerikaner ist vertraglich fixiert. Die österreichische Bank geht im April oder Mai 2007 an ein Konsortium unter Führung des US-Investors Cerberus. Erst dann ist der Kaufpreis in den Kassen des Verkäufers, des ÖGB. ... WIENER ZEITUNG 2. 1. 2007 |
Im Oktober 2006 gab der Vorsitzende der
GPA, Wolfgang Katzian, bekannt, dass die GPA nicht mehr 26,5 % bzw.
10,5 Mio. Euro der Beitragseinnahmen an den
ÖGB abliefern werde, sollte die geplante Reform nicht zur Auflösung der
Einzelgewerkschaften führen. Wiener Zeitung
20.10.2006 Das bedeutet, dass die GPA gesamt jährlich ca. 40 Mio. Euro von ihren 277.000 Mitgliedern erhält. |
Der Deutsche Gewerkschaftsbund zählte Ende 2008 6.371.475 Mitglieder - 2004: 7.013.000, 2006: 6.440.000 - (aufgeteilt auf insgesamt acht Teilorganisationen). Mitgliederstärkste Teilgewerkschaften sind die IG-Metall und die Gewerkschaft für den Dienstleistungsbereich ver.di mit rund 2,3 bzw. 2,2 Millionen lt. DGB 1/2009. | |
Die IG Metall hat 2009 1,6
% der Mitglieder verloren. Die verbliebenen 2,26
Millionen zahlten Beiträge im Gesamtwert von 441 Mio. €.
IG M 01/2010
Mitgliederzahlen 2009:
Anfang 2013 hatten die DGB-Gewerkschaften gesamt
6,15 Mio. Mitglieder. Ende 2014 hatten die DGB-Gewerkschaften gesamt 6.113.440 Mitglieder. Die meisten Mitglieder hatten IG-Metall - 2.270.000 Verdi - 2.039.931 IG Bergbau, Energie, Chemie - 658.000 Quelle: DGB |
Verglichen mit DGB und ÖGB weist der Schweizer Gewerkschaftsbund mit ungefähr 400.000 Mitgliedern einen geringeren Organisationsgrad auf. Die 16 Teilgewerkschaften handeln mit den Branchenvertretern (Arbeitgeber), aber auch mit einzelnen Unternehmen, einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit einer Gültigkeitsdauer zwischen zwei und vier Jahren aus. | |
Der GAV regelt
die Mindestlohnhöhe, Arbeitszeit, Urlaubsausmaß,
Arbeitnehmermitbestimmung, ... . Die größte Dienstnehmergruppe mit einer GAV-Regelung gibt es im Gastgewerbe (200.000), es folgen Maschinenindustrie (110.000), Bauhauptgewerbe (90.000) und Banken (80.000). Überproportional starke Berücksichtigung seitens der Politik erfahren die Gewerkschaften in Frankreich. Nur 8 % der französischen Arbeitnehmer sind gewerkschaftlich organisiert. |
Der ÖGB ist Mitglied der Sozialpartnerschaft, der Paritätischen Kommission und laut Arbeitsverfassungsgesetz § 4 "kollektivvertragsfähig". |
Kollektivvertragsfähigkeit §
4. (1) Kollektivvertragsfähig sind gesetzliche
Interessenvertretungen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer,
denen unmittelbar oder mittelbar die Aufgabe obliegt, auf die Regelung
von Arbeitsbedingungen hinzuwirken und deren Willensbildung in der
Vertretung der Arbeitgeber- oder der Arbeitnehmerinteressen gegenüber
der anderen Seite unabhängig ist. (2)
Kollektivvertragsfähig sind die auf freiwilliger Mitgliedschaft
beruhenden Berufsvereinigungen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer,
welche |
Die
Kollektivverträge
werden zwischen den Vertragspartnern für einen bestimmten Zeitraum
abgeschlossen. Sie regeln nicht nur die Mindestentlohnung und die
Arbeitszeit sondern enthalten auch Vereinbarungen über die
Arbeitsbedingungen einer größeren Gruppe von Arbeitnehmern (einer
Fachgewerkschaft). Durch Anpassung der kollektivvertraglichen Entlohnung soll den Arbeitnehmer ihre Kaufkraft erhalten bleiben und auch ein Anteil am Wirtschaftswachstum zukommen. |
Nach erfolgreichem
Verhandlungsabschluss werden die
Kollektivverträge
beim Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und
Konsumentenschutz
hinterlegt, das sie im Amtsblatt der Wiener Zeitung veröffentlicht.
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Auch
Nicht-Gewerkschaftsmitglieder genießen die Früchte gewerkschaftlicher
Arbeit: die Kollektivverträge gelten für alle Arbeitnehmer. So will es
das Arbeitsverfassungsgesetz: Außenseiterwirkung § 12. (1) Die Rechtswirkungen des Kollektivvertrages treten auch für Arbeitnehmer eines kollektivvertragsangehörigen Arbeitgebers ein, die nicht kollektivvertragsangehörig sind (Außenseiter). In Deutschland hat das Bundesarbeitsgericht erstmals ein Urteil gesprochen, das die Außenseiterwirkung unterläuft (Az: 4 AZR 64/08, 18. 3. 2009). Es erklärte eine Regelung für zulässig, die nur Mitgliedern der Gewerkschaft als Ausgleich für einen Verzicht auf eine Sonderzahlung eine Kompensationszahlung von 500,- € zuspricht. |
Manche Arbeitgeber "überzahlen"
den Kollektivvertrag:
Inserat HEUTE 17. 7. 2018
Die derzeit beim BMWA "beheimatete" Behörde - sie
war in der Vergangenheit auch schon dem Sozialministerium zugeordnet -
existiert in der derzeitigen Form seit 1987. Zu den Aufgaben des
Bundeseinigungsamts gehören
Die Entscheidungen des
Bundeseinigungsamts werden von SENATEN gefällt, die sich jeweils
aus maximal neun Personen (Mitglieder und Vorsitz) zusammensetzen und für
den konkreten Fall zusammengestellt werden. Die Mitglieder werden von den
Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen nominiert und für fünf Jahre
bestellt. Die/der stimmberechtigte Vorsitzende
wird vom Ministerium auf Dauer bestimmt. Aus der Liste der
Senatsmitglieder werden je vier Mitglieder der Arbeitgeberseite und vier
Mitglieder der Arbeitnehmerseite eingeladen. Der SENAT ist
entscheidungsfähig, wenn die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite jeweils
durch mindestens zwei Senatsmitglieder vertreten ist. |
Für Arbeitnehmergruppen, die mangels
"Gegenseite" (= kollektivvertragsfähige Körperschaft von Arbeitgebern)
keinen Kollektivvertrag abschließen können, wird vom Bundeseinigungsamt
ein Mindestentgelt festgesetzt.
(Geregelt im
Arbeitsverfassungsgesetz ArbVG). Den Antrag auf Einleitung
des entsprechenden Verfahrens stellt der ÖGB. Die Veröffentlichung der Tarife erfolgt im Amtsblatt der Wiener Zeitung. Dazu zwei Ausschnitte: |
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Kundmachung des Bundeseinigungsamtes |
Kundmachung des Bundeseinigungsamtes |
Das Bundeseinigungsamt beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit hat am 6. Nov. 2006 unter Zl. 50/BEA/2006-19 nachstehenden Mindestlohntarif festgesetzt: | Das Bundeseinigungsamt beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit hat am 8. Nov. 2006 unter Zl. 53/BEA/2006-4 nachstehenden Mindestlohntarif festgesetzt: |
Mindestlohntarif für Hausbetreuer/innen |
Mindestlohntarif für im Haushalt Beschäftigte |
§1 Geltungsbereich a) Räumlich: Dieser Mindestlohntarif gilt für das Bundesgebiet der Republik Österreich. b) Persönlich: Dieser Mindestlohntarif gilt für Arbeitnehmer/innen, die mit einer oder mehreren der folgenden Aufgaben betraut sind: ... ..... |
§1 Geltungsbereich a) Räumlich: für das Bundesland Niederösterreich; b) fachlich und persönlich: für Arbeitnehmer/innen, die unter den I. Teil des Arbeitsverfassungsgesetztes vom 14. Dezember 1973, BGBl. Nr. 22/1974, in der geltenden Fassung, und .... ..... |
Heimarbeitstarife |
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Regelungen zur Heimarbeit
sind im BGBl. Nr. 105/1961 - Heimarbeitsgesetz 1960 - festgelegt. Demnach ist, wer in seiner Wohnung oder einem anderen selber bestimmten Ort im Auftrag und auf Rechnung von Personen, die Heimarbeit vergeben, Waren herstellt, be- oder verarbeitet oder verpackt, HEIMARBEITER. Als ZWISCHENMEISTER werden Gewerbetreibende bezeichnet, die in ihrer Wohnung oder einem anderen selber bestimmten Ort allein oder unter Mithilfe von Familienangehörigen oder fremden Arbeitskräften im Auftrag von Personen, die Heimarbeit vergeben, Waren herstellt, be- oder verarbeitet oder verpackt, beschäftigt sind und selbst wesentlich am Stücke mitarbeiten. Die modernen Formen der Heimarbeit - Teleworking, Buchhaltung, Übersetzungen - sind von diesem Gesetz nicht erfasst.
Die drei Heimarbeitskommissionen (HAK
I - Bekleidung, Textilien, Leder- u. Pelz / HAK II - Stickerei und
Klöppelspitzenerzeu-gung / HAK III - Allgemeine Heimarbeit)
beschließen die Heimarbeitstarife ihres Zuständigkeitsbereichs.
Vorsitzende und Mitglieder der Kommissionen werden auf Vorschlag der
Interessenvertretungen vom Minister für WA für fünf Jahre bestellt. |
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Heimarbeitstarif
für die Herstellung von Herren- und Knabenoberbekleidung in Konfektion
durch Zwischenmeister |
Heimarbeitstarif
für die Herstellung von Herren- und Knabenoberbekleidung in Konfektion
durch Zwischenmeister |
... Gemäß § 4 Ziffer 2 des Heimarbeitstarifes
T I/2/16-1996 vom 21. April 1966 wird der Stundenlohn mit € 12,84 und der
im § 6 Ziffer 16 angeführte Stundelohn für Änderungsarbeiten mit € 15,49
festgelegt. .... |
...6.Der Stundenlohn beträgt wie Im
Heimarbeitstarif T I/1/105-2007 c) vom 14. Feber 2007, Erzeugungszweig 1
c) Herstellung von Kostümen... durch Zwischenmeister, € 20,59. .... |
Österreich ist das Land der Präsidenten. Auch der ÖGB hat einen. Und bis 2007 sicherheitshalber sechs Vizepräsidenten dazu. Gemeinsam mit den Leitenden Sekretären bilden sie das Präsidium. |
Als Folge eines Medienwirbels um Beförderungen und Einkommen führender Postgewerkschafter im Jahr 2001 legte der ÖGB erstmals die Bezüge seiner Spitzenfunktionäre offen. |
Den
ÖGB zu leiten lässt auch noch genügend Zeit für diverse Nebenjobs
wie Nationalratsabgeordneter, Landtagsabgeordneter,
Bundesratsabgeordneter, Aufsichtsrat oder Lehrer. Ein Reformantrag (vom 23. 1. 2007) sieht vor, dass ÖGB-Funktionäre maximal zwei bezahlte Funktionen ausüben und dafür monatlich höchstens 5.800 € kassieren sollen. Die Einkommen der höchsten Gewerkschaftsfunktionäre sind auf der Website des ÖGB angegeben. Am 26. Juni 2006 setzte der ÖGB für seine Mitarbeiter eine Einkommensobergrenze von 140 % eines NR-Abgeordnetenbezugs (brutto) fest. Parlamentarismus |
Sozialpartnerschaft nennt man das System der Zusammenarbeit zwischen den Organisationen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer. Die Sozialpartnerschaft hat in der 2. Republik eine wichtige Funktion für die Erhaltung des sozialen Friedens. Auch |
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die Regierung kooperiert mit den Sozialpartnern, so in der 1957
errichteten Paritätischen Kommission und ihren Unterausschüssen. Die
Wirtschaftskammern, die Landwirtschaftskammern, die Arbeiterkammern und
die Gewerkschaften mit ihren Spitzenorganisationen auf Bundesebene (aber
auch in den Bundesländern) sind in der Sozialpartnerschaft vertreten.
*In Summe kassierten die 14 Kammern 2011 gut 1,5 Mrd. € an Pflichtbeiträgen. Der größte Anteil - 1,2 Mrd. € - entfiel auf die 3 größten Kammern: WKÖ, AK, LK Quelle: Statistik Austria |
Die
Paritätische
Kommission
für Preis- und Lohnfragen wurde 1957
als befristetes Kooperationsinstrument zwischen Arbeitnehmer- und
Arbeitgeberverbänden geschaffen. Obwohl nicht gesetzlich verankert
sondern freier Übereinkunft der Beteiligten beruhend entwickelte sie
sich zur zentralen Institution der Sozialpartnerschaft. Der
Vollversammlung gehören der Bundeskanzler, 3 Bundesminister, die Präsidenten
der 4 Interessenvertretungen (AK, ÖGB, WK, Landwirtschaftskammer) ihre
Stellvertreter und Beamten an. Sie trifft die formellen Entscheidungen.
Stimmberechtigt sind nur die 4 Interessenorganisationen. |
Multinationale
Konzerne können durch flexible Maßnahmen wie Verlagerung der
Produktionsstätten gewerkschaftlichen
Aktivitäten unterlaufen: Teile
der Produktion des Seat Ibiza sind im Jänner 2003
von Spanien nach
Bratislava verlagert worden. Geplant sind künftig 20.000 Autos pro Jahr
in der slowakischen Stadt herzustellen, nachdem im spanischen Werk bei
Barcelona die Gewerkschaften im Jahr 2002 die
zusätzliche Arbeit an
fünf Tagen abgelehnt hatte. Mit der Verlagerung
gehen 5.000
Arbeitsplätze verloren.
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AFL-CIO
heißt der Dachverband der amerikanischen
Gewerkschaften. 65 Einzelgewerkschaften haben sich 1955 zusammen
geschlossen. Nach dem Austritt der drei größten Gewerkschaften (gesamt
4,5 Millionen Mitglieder) im Jahr 2005
beträgt die Mitgliederzahl der seither nur noch
53 Einzelgewerkschaften 8,5 Millionen. Was auf den ersten Blick recht viel scheint, ist -
verglichen mit dem
ÖGB - eine eher mickrige Sache. In Relation zur Zahl
der Arbeitnehmer in den USA bzw. in Österreich, müsste der
AFL-CIO 50
Millionen Mitglieder zählen, um den gleichen Anteil an Werktätigen zu
haben. Allerdings gibt es in den USA Gewerkschaften, deren Machtfülle bedenklich ist. In manchen
Wirtschaftszweigen (Hafenarbeiter, Schauspieler) finden nämlich
nur
Gewerkschaftsmitglieder einen Job! Zum Gründungszeitpunkt waren ein Drittel der US-Arbeitnehmer Gewerkschaftsmitglieder. Fünfzig Jahre später waren es nicht einmal 13 Prozent, 2010 nur noch 11,9 Prozent. Im Privatsektor betrug der Organisationsgrad sogar nur 6,9 Prozent. |
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In der ersten Hälfte des
zwanzigsten Jahrhunderts, während der Zeit der Depression und damit
verbundener hoher Arbeitslosigkeit, zog Woody
Guthrie als Wandersänger und Gelegenheitsarbeiter durch die
Vereinigten Staaten. Seine sozialkritischen Balladen und seine
Autobiographie geben einen tiefen Einblick in die damaligen
Lebensumstände. Weltweit bekannt wurde er mit seinem Song "This Land
Is Your Land". Am 14. Juli 2011 wäre sein 99. Geburtstag. |
STREIK
ist die stärkste gewerkschaftliche Maßnahme. Das letzte Mittel, wenn
auf dem Verhandlungsweg gewerkschaftliche Forderungen nicht durchgesetzt
werden konnten. Generalstreik: landesweit legen alle Beschäftigten die Arbeit nieder Vollstreik: alle Beschäftigten eines Wirtschaftszweig streiken Betriebsstreik: die Beschäftigten eines Betriebs streiken Teilstreik: es werden nur bestimmte Abteilungen bestreikt Wilder Streik: Arbeitnehmer streiken ohne Zustimmung der Gewerkschaft Streikgeld:
Streikende Gewerkschaftsmitglieder erhalten von der Gewerkschaft eine
Entschädigung für den Verdienstentgang (ca. 10 %); nur bei "genehmigten"
Streiks. Das geringste Streikvolumen im OECD-Raum haben die Schweiz (pro Jahr 1,5 Streiktage auf 1.000 Beschäftigte), Japan (2) und Österreich (3,8). Spitzenreiter ist Kanada mit jährlich 189 Streiktagen auf 1.000 Beschäftigte. |
In Österreich ist das
Streikrecht weder in der Verfassung noch in einem Gesetz verankert.
Österreich hat zwar die Europäische Sozialcharta unterzeichnet, zu
den darin enthaltenen Bestimmungen zum Streikrecht jedoch einen Vorbehalt
angebracht.
In der Schweiz sind die Voraussetzungen für einen rechtmäßigen Streik in der Bundesverfassung (Artikel 28) geregelt. Der OGH anerkannte in seinen bisherigen Urteilsfindungen vier Voraussetzungen für die Rechtmäßigkeit eines Streiks:
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Letzte Aktualisierung: 2. März 2021
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