EU-ENTWICKLUNGSHILFE ENTWICKLUNGSHILFE ROHWARENMÄRKTE ROHSTOFFABHÄNGIGKEIT GEWERKSCHAFTEN SELF-HELP-GROUPS
KORRUPTIONSINDEX FAILED STATES INDEX bribe payers index ARMUTSGRENZEN MULTIDIMENSIONAL POVERTY INDEX
IBRAHIM-INDEX HUMAN DEVELOPMENT INDEX WELTHUNGER-INDEX (AUS)VERKAUF VON ACKERLAND HILFSORGANISATIONEN
Und so werden sie uns denn schließlich ihre Freiheit zu Füßen legen und sagen: knechtet uns, aber macht uns satt. |
DRITTE WELT |
"Der Großinquisitor" DOSTOJEWSKIJ |
Unter den armen
Ländern der Dritten Welt sind die Staaten südlich der Sahara die
ärmsten. Schließt man Südafrika und Nigeria aus, so umfasst das
Gebiet 10 % der Weltbevölkerung, leistet aber nur 1 % des
Welt-Brutto-Inlandprodukts.
Die Abhängigkeit von einer relativ kleinen Zahl von Rohstoffen machen diesen Staaten in Zeiten sinkender Rohwarenpreise besonders zu schaffen. Das Gebiet produziert 2/3 der weltweiten Kakaoernte (Elfenbeinküste 42 %, Ghana 12 %), liefert die Hälfte der Robusta-Kaffee-Produktion und 1/4 der Welt-Tee-Ernte, 7 % der globalen Baumwollernte und 5 % der gesamten Erdölproduktion. Kaffee ist nach Erdöl der wertmäßig am meisten gehandelte Rohstoff der Welt. Der Kaffee-Preis im Jahr 2004 war - inflationsbereinigt - auf dem niedrigsten Stand seit 100 Jahren! Ausgelöst wurde der Preiszerfall durch den Markteintritt Vietnams, das in großen Mengen billige Kaffeesorten liefert. Durch die Ausweitung der Anbauflächen stand ein Angebot von 124 Millionen Säcken (a´60 kg) einer Nachfrage von 115 Millionen Säcken gegenüber. Zur Marktmacht der ungefähr ein Dutzend Abnehmer trägt auch die hohe Zahl von Kaffeebauern (25 Millionen!) bei. |
Wichtigste
Produkte Schwarzafrikas: |
||
Rohstoff |
%-Anteil an Weltproduktion |
Wichtigste Produzenten |
Platin | 66 | Südafrika |
Diamanten | 46 | Zaire, Botswana, Südafrika |
Gold | 29 | Südafrika, Ghana, Simbabwe |
Kohle | 21 | Südafrika |
Erdöl | 5 | Nigeria, Angola, Gabun, Kamerun |
Wichtigste
Exportgüter: |
||
Rohstoff |
%-Anteil an Weltexporten |
Wichtigste Exporteure |
Kakao | 69 | Elfenbeinküste, Ghana |
Kaffee (Robusta) | 48 | Uganda, Elfenbeinküste |
Tee | 25 | Kenia, Malawi |
Baumwolle | 17 | Mali, Benin |
Die FAO (UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft) hat in ihrem Bericht "The State of Food Insecurity in the World 2002" darauf hingewiesen, dass im Kampf gegen den Hunger kaum Fortschritte erzielt werden. 2002 gab es 852 Millionen Unterernährte. Davon lebten 800 Millionen in Entwicklungsländern. In der Dritten Welt hat damit die Zahl der Unterernährten gegenüber der Periode 1997 bis 1999 um 18 Millionen zugenommen. | |
2009 zählte die
FAO 1,023 Mrd. Menschen, die
von Hunger und
Unterernährung betroffen waren, 2010 ging die Zahl auf
925 Mio. zurück. Mehr als 180 Staaten sind Mitglied der FAO, aus ihren Beiträgen werden die FAO -Aktivitäten finanziert (2001: 650 Millionen $). Die Hauptbeitragszahler sind die USA (22 %), Japan (19 %) und Deutschland (10 %). Die FAO betont die Notwendigkeit den Kampf gegen den Hunger zu intensivieren. Am stärksten betroffen sind die Länder südlich der Sahara, wo 33 % der Bevölkerung unter Hunger leiden. Besonders hoch sind die Zahlen in Zentralafrika (50 %) und dem Kongo (55 %). Stark ist die Not auch in Nordkorea (34 % der Bevölkerung), Afghanistan (70 %) und Angola (50 %). Dies unterstreicht, dass Despotismus und kriegerische Konflikte zu den wichtigsten Ursachen von Armut und Hunger zählen. |
Exportabhängigkeit (in % der Gesamtausfuhren)
|
|
Was abstürzende
Rohwarenpreise im Staatshaushalt eines Dritte-Welt-Landes
anrichten können, kann man der oben stehenden Tabelle über die
Exportabhängigkeit entnehmen. Gleiches gilt für die Einkommen der von
der Landwirtschaft lebenden Bevölkerung. Die Staatsverschuldung der Entwicklungsländer betrug im Jahr 2000 2.100 Milliarden $. Das Nationaleinkommen der meisten Entwicklungsländer ist nicht mehr groß genug, um wenigstens den Zinsendienst zu bedienen, an Tilgung ist überhaupt nicht zu denken. Vom gesamten Welteinkommen entfallen auf das ärmste Fünftel gerade mal 1,3 %, auf das reichste 86 %. Täglich sterben 25.000 Menschen den Hungertod, davon sind 75 Prozent Kinder. Dabei werden weltweit genug Nahrungsmittel für alle produziert. Einen guten Vergleich zwischen reichen und armen Staaten liefert das Bruttoinlandsprodukt (BIP pro Kopf) Die Reichtumstabelle bewertet die gesamten nationalen Ressourcen (Bildung, Regierungsführung, Bodenschätze, Energievorkommen, Tierbestände, ...) und teilt deren Wert durch die Einwohnerzahl (Reichtum pro Kopf) Quelle Weltbank |
BIP pro Kopf US-Dollar | Reichtum pro Kopf US-Dollar | |||
Luxemburg | 44.430 | Schweiz | 648.241 | |
Schweiz | 38.120 | Dänemark | 575.138 | |
USA | 34.260 | Schweden | 513.424 | |
Japan | 34.210 | USA | 512.612 | |
Norwegen | 33.650 | Deutschland | 496.447 | |
Österreich | 25.220 | Japan | 493.241 | |
Deutschland | 25.050 | Österreich | 493.080 | |
Tschad | 200 | Mosambik | 4.232 | |
Niger | 180 | Guinea-Bissau | 3.974 | |
Eritrea | 170 | Nepal | 3.802 | |
Sierra Leone | 130 | Niger | 3.695 | |
Burundi | 110 | Burundi | 2.859 | |
Äthiopien, Kongo | 100 | Äthiopien | 1.965 |
... mit ähnlicher Logik
reagierte nun Moçambiques Regierungschef Carlos Agostinho do Rosário auf
Kritik am Kauf von 18 Mercedes für umgerechnet fast vier Millionen
Franken. Er meinte, die Bürger sollten sich lieber darauf konzentrieren, selbst genug Geld zu verdienen, um sich derartige Autos leisten zu können. ... sein Land gehört zu den zehn ärmsten Ländern der Welt. |
"AUFGEFALLEN" NZZ International 24. Juni 2017 S 2 |
Zur Verbesserung
ihrer heiklen Lage müssen auch die Entwicklungsländer selber einen
(politischen) Beitrag leisten. In vielen gibt es Krieg oder
kriegsähnliche Zustände und Korruption in riesigem Ausmaß. Die
NGO Transparency
International (www.transparency.org)
führt in ihrem jüngsten, 180 Länder umfassenden
Korruptions-Index
die korruptesten Staaten auf. Am schlechtesten schneiden die
Entwicklungsländer ab. Wo genommen wird, muss es auch Zahler geben. Obwohl es in 34 Exportstaaten verboten ist, Bestechungszahlun-gen zu leisten. Mit dem Bribe Payers Index 2006 + 2008 liefert Transparency International (http://transparency.de) auch dazu Datenmaterial. Befragt wurden 11.000 Geschäftsleute in 125 Staaten. Die Sicherheitsorgane dieser Staaten sind teilweise so schwach (oder korrumpiert) - siehe auch Failed States Index -, dass sich die Bürger zum Schutz von Leib und Leben nicht mehr auf den Staat verlassen können. Diebe und Bandi-ten haben in vielen Gebieten frei Hand. Ende 2008 beschränkte sich Transparency International nicht auf die Datenerfassung allein, sondern erstattete in Frankreich Anzeigen wegen Korruption gegen die Präsidenten: Omar Bongo (Gabun), Denis Sassou Nguesso (Kongo-Brazzaville), Teodoro Obiang Nguema (Äquatorialguinea). Mit den unterschlagenen Geldern sollen sie Luxusimmobilien in Frankreich gekauft haben. Im Oktober 09, Bongo war mittlerweile verstorben, verbot ein Pariser Gericht Ermittlungen in dieser Sache. In den folgenden Tabellen sind die Staaten gereiht nach der Bestechlichkeit des öffentlichen Sektors (Korruptionsindex 2007 - 2016) bzw. die 28 wichtigsten Exportnationen, gereiht nach der Bereitschaft ihrer Unternehmen Schmiergeldzahlungen im Ausland zu leisten (Bestechungsindex - Bribe Payers Index 2006 + 2008 + 2011) - Schweizer bestechen am wenigsten - aufgelistet. |
K-index 2008 |
K-index 2009 |
K-index 2010 |
K-index 2011 |
K-index 2012 |
K-index 2013 |
K-index 2014 |
K-index 2015 |
K-index 2016 |
K-index 2018 |
K-index 2019 |
K-index 2023 |
||||||||||||
1 |
Neuseeland, Sverige |
1 |
Neuseeland |
1 |
DK, NZL, Singapur | 1 | NZL | 1 | DK, NZL, Finnland | 1 | DK, NZL | 1 | DK, NZL | 1 | DK | 1 | DK, NZL | 1 | DK (88), NZL (87) | 1 | DK (87), NZL (87) | 1 | DK (90) |
5 | Finnland, Schweiz | 3 | Singapur, Schweden | 4 | Finnland, Schweden | 2 | DK, FIN | 4 | Schweden | 3 | Finnland, Schweden | 3 | Finnland | 2 | Finnland | 3 | Finnland | 2 | CH, Finnland, SV, | 3 | CH, Finnland, Singap, |
2 |
Finnland (87) |
7 | NL, Island | 5 | Schweiz | 8 | Schweiz, Australien | 8 | Schweiz, Australien | 6 | Schweiz | 7 | SCHWEIZ | 5 | CH; Norwegen | 5 | NL, Norge | 4 | Schweden | 7 | NL, Norge | 7 | Schweden, Norge, NL |
3 |
NZL (85) |
12 | Ö, Hongkong | 14 | Deutschland, Irland | 15 | D, Österreich | 14 | D, Japan | 13 | Deutschland | 12 | DEUTSCHLAND, Island | 12 | D, Island | 7 | SCHWEIZ | 5 | SCHWEIZ | 11 | DEUTSCHLD, GB | 9 | Lux, DEUTSCHLAND |
6 |
Schwed, SCHWEIZ |
14 | D, Norwegen | 16 | Österreich | 20 | GB | 16 | Ö, GB, Barbados | 17 | GB, Japan | 14 | GB | 14 | GB | 10 | DEUTSCHLAND, GB | 10 | DEUTSCHLD, GB, LUX | 13 | Australien | 12 | CDN, Ö, GB, Australien | 9 | Lux. DEUTSCHLD |
16 | GB, Irland | 19 | USA | 22 | USA | 24 | USA | 22 | F, Bahamas, S.Lucia | 22 | F, Chile, Bahamas | 17 | USA, Irland | 16 | ÖSTERREICH, USA | 17 | ÖSTERREICH | 14 | Ö, Hongkong, Island | 23 | USA, F | 12 | CDN, Estland |
18 | USA, Belgien, Japan | 24 | Frankreich | 25 | Frankreich | 25 | Frankreich, Uruguay | 25 | Österreich, Irland | 26 | ÖSTERREICH, VAR | 23 | ÖSTERREICH | 23 | Estland, F, Chile, ... | 22 | Estland | 18 | Estland, Irland, Japan | 30 | Spanien, Portugal | 20 | Ö, F, GB, |
55 | Italien | 61 | Türkei, Kuba | 56 | Türkei, Namibia | 61 | Türkei, Kuba, Lettl. | 54 | Tschech.R., Türkei | 53 | Türkei, Malaysia | 26 | F, Qatar, Estland | 58 | Griechenland | 23 | F | 21 | F | 41 | Polen, Zypern | 36 | Lettland, Spanien |
57 | Griechenland | 63 | Italien, Saudi Arab. | 67 | Italien | 69 | Italien, Ghana, Maz. | 62 | Kroatien, Slowakei | 57 | Tschech.R., Kroatien | 53 | Tschechische R. | 61 | Italien | 29 | Polen, Portugal | 36 | Polen, Slowenien | 51 | Italien, Saudi A. | 42 | Italien, Slowenien |
85 | Serbien, Indien, Alb. | 71 | Griech., Bulg, Rumä. | 78 | Griech, Peru, Serbie | 80 | Griech, Peru, Marok. | 72 | Italien, Bosnien H. | 69 | Italien, Rumänien, ... | 64 | Türkei | 76 | Brasilien, Indien | 60 | Kuba, Italien | 53 | Italien, Oman | 60 | Griechenland, Kuba | 47 | Polen, Slowakei |
134 | Ukraine, Pakistan | 111 | Ägypt., Algerien | 98 | Ägypt., Mexiko | 100 | Argentinien, Mexiko, | 94 | Griechenland, Indien | 80 | Griechenland, China | 69 | GR. I, Rum., Bulga. | 83 | China | 69 | Griechenland | 67 | Griechenland | 70 | Rumänien, Ungarn | 63 | Rumänien, Bulgarie |
141 | Kamerun, Iran, Jeme | 146 | Russland, Ukraine,... | 146 | Iran, Haiti, Burundi,. | 134 | Kamerun, Eritrea, | 133 | Iran, Russland, ... | 127 | Russland, Mali, ... | 136 | Russland, Iran, ... | 119 | Russland, Sierra Leon. | 79 | China, Indien, Brasil. | 78 | Indien, Türkei, Kuwait | 80 | China, Indien, Ghana | 76 | Ungarn, VRCH, ... |
147 | Russland, Kenia,... | 168 | Iran, Haiti, Burundi | 154 | Russland, Kenya, ... | 143 | Russland, Weißrussl. | 144 | Ukraine, Syrien, ... | 144 | Ukraine, Iran, Nigeria, . | 142 | Ukraine, Uganda | 130 | Iran, Ukraine, Nepal .. | 131 | Iran, Russland, ... | 138 | Iran, Mexiko, Libanon | 130 | Laos, Mexiko, Mali | 130 | Bolivien, Pakistan |
151 |
Weißrussland, Laos .. |
176 | Irak, Sudan | 172 | Usbekistan, Sudan,.. | 152 | Ukraine, Tadschik. | 150 | Eritrea, Paraguay, ... | 157 | Burundi, Simbabwe, ... | 154 | Tschad, Kongo | 136 | Nigeria, Tadschikist.. | 136 | Nigeria, Libanon,... | 161 | Haiti, Kambodscha | 168 | Haiti, Libyen | 141 | Russland, Uganda, .. |
173 |
Tschad, Guinea, Sud |
178 | Myanmar | 175 | Irak | 175 | Haiti, Irak | 163 | Simbabwe, .. | 160 | Eritrea, Venezuela, ... | 159 | Burundi, Syrien | 147 | Kongo, Myanmar | 159 | Kongo, Haiti, Tschad | 165 | Kongo, Angola, Tschad | 178 | Syrien | 149 | Iran, Libanon, ... |
178 |
Myanmar, Irak |
179 | Afghanistan | 176 | Afghanist., Myanmar | 180 | Afghanist., Myanmar | 165 | Haiti, Tschad, ... | 163 | Haiti, Tschad, ... | 161 | Haiti, Venezuela, .. | 158 | Haiti, Venezuela | 166 | Venezuela, Irak | 178 | Südsudan, Syrien | 179 | Südsudan | 177 | Syrien, Venezuela, |
180 |
Somalia |
180 | Somalia | 178 | Somalia | 182 | Nordkorea, Somalia | 174 | Somalia, N. Korea, .. | 175 | Nordkorea, Somalia, ... | 175 | Somalia, N. Korea | 167 | Somalia, N. Korea | 176 | Somalia | 180 | Somalia | 180 | Somalia | 180 | Somalia |
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP)
veröffentlicht im Jahresabstand den Index der
menschlichen Entwicklung (Human
Development Index HDI). Als "Maß für das
menschliche Wohlergehen" vereint er Werte wie Lebenserwartung,
Alphabetisierungsrate, Einschulungsquote, BIP pro Kopf, ... . 2011 wurden 187 Staaten erfasst. http://undp.org Die ersten Elf: Norwegen, Australien, Niederlande, USA, Neuseeland, Kanada, Irland, Liechtenstein, Deutschland, Schweden, Schweiz Die letzten Zehn: Eritrea, Guinea, Zentralafr. Republik, Sierra Leone, Burkina Faso, Liberia, Tschad, Mocambique, Burundi, Niger, Kongo EU-Staaten: Niederlande (3), Irland (7), D (9), Schweden (10), DK (15), Belgien (17), Ö (18), F (20), Finnland (21), Slowenien (21), Spanien (23), Italien (25), LUX (26), GB (26), Tschechien (28), Griechenland (29), Zypern (31), Malta (32), Estonia (33), Slowakei (35), Ungarn (38), Polen (39), Lithuania (40), Portugal (41), Latvia (43), Rumänien (50), Bulgarien (55).
2012 wurden 18 Staaten erfasst.
http://undp.org/en/statistics/
2015
wurden 188 Staaten erfasst.
http://hdr.undp.org/sites/default/files/hdr_2015_web.pdf
In Kriegsgebieten und bei Terroranschlägen sterben
weltweit jährlich etwa 55.000 Menschen. Weit größer ist die Zahl der durch
Gewaltverbrechen ums Leben Gekommenen: mehr
als 470.000 Menschen werden jedes Jahr ermordet. |
Mordopfer pro 100.000 Einwohner Quelle: GENEVA DECLARATION Durchschnitt 2004 bis 2009 |
||||||||
1. | El Salvador | 62 | 15. | Swasiland | 28 | 29. | Afghanistan | 19 |
2. | Irak | 60 | 16. | Republik Kongo | 28 | 30. | Mosambik | 18 |
3. | Jamaika | 58 | 17. | Somalia | 28 | 31. | Guyana | 18 |
4. | Honduras | 48 | 18. | Brasilien | 28 | 32. | Guinea Bissau | 18 |
5. | Kolumbien | 46 | 19. | Malawi | 27 | 33. | Elfenbeinküste | 17 |
6. | Venezuela | 45 | 20. | Palästina | 26 | 34. | Äthiopien | 17 |
7. | Guatemala | 43 | 21. | Dominikanische Republik | 25 | 35. | Nordkorea | 17 |
8. | Südafrika | 38 | 22. | Namibia | 24 | 36. | Eritrea | 16 |
9. | Sri Lanka | 37 | 23. | Tschad | 22 | 37. | Tansania | 15 |
10. | Lesotho | 33 | 24. | Ecuador | 21 | 38. | Botswana | 15 |
11. | Zentralafrikan. Republik | 33 | 25. | Antillen | 20 | 39. | Russland | 14 |
12. | Sudan | 32 | 26. | Puerto Rico | 19 | ... | DEUTSCHLAND | 1,0 |
13. | Belize | 31 | 27. | Äquatorial Guinea | 19 | ... | ÖSTERREICH* | 2,0 |
14. | Demokr. Republik Kongo | 31 | 28. | Bahamas | 19 | ... | SCHWEIZ** | 3,4 |
Morde in D 2010: 814 **Polizeiliche Kriminalstatistik 2010: Morde in CH 2010: 240 *Sicherheitsbericht 2010: Morde in Ö: 162 |
"Der Missbrauch der politischen
Macht für private Bereicherungen beraubt die Armen der Welt
essentieller öffentlicher Dienste und schafft ein Niveau der
Verzweiflung, welches zu Konflikten und Gewalt führt". (Peter
Eigen, Vorsitzender von Transparency International) In folgenden Tabelle sind jene Herren Präsidenten (in Klammer die Dauer ihrer Amtszeit) aufgelistet, welche die bisher höchsten Geldbeträge veruntreut haben: |
Muammar Gaddafi | Libyen (1969-2011) | 30 - 80 Mrd. $ |
Hosni Mubarak*** | Ägypten (1982-2011) | 30 - 70 Mrd. $ |
Mohamed Suharto | Indonesien (1967-1998) | 15 - 35 Mrd. $ |
Ferdinand Marcos | Philippinen (1972-1986) | 5 - 10 Mrd. $ |
Mobutu Sese Seko | Zaire (1965-1997) | 5 - 10 Mrd. $ |
Alexander Lukaschenko | Weißrussland (1994-dato) | 4 - 12 Mrd. $ |
Ben Ali | Tunesien (1987-2011) | 3 - 5 Mrd. $ |
Sani Abacha** | Nigeria (1993-1998) | 2 - 5 Mrd. $ |
Gnassingbé Eyadéma | Togo (1967-2005) | 4 Mrd. $ |
Obiang Nguema | Äquatorialguinea (1979 bis dato) | 3 Mrd. $ |
Slobodan Milosevic* | Serbien/Jugosl. (1989-2000) | 1 Mrd. $ |
Jean-Claude Duvalier | Haiti (1971-1986) | 300 - 800 Mio. $ |
Alberto Fujimori | Peru (1990-2000) | 600 Mio. $ |
Pavlo Lasarenko (Premierminister) | Ukraine (1996-1997) | 114 - 200 Mio. $ |
Arnoldo Aleman | Nicaragua (1997-2002) | 100 Mio. $ |
Joseph Estrada | Philippinen (1998-2001) | 78 - 80 Mio. $ |
Quelle: Transparency International | ||
|
||
* damit der Ex-Staatschef nicht in finanzielle Turbulenzen gerät, hat das serbische Parlament am 30. März 2004 ein Gesetz verabschiedet, dass ihm und anderen mutmaßlichen Kriegsverbrechern eine Gehaltsfortzahlung zusichert! Wenn ein Staat veruntreute Gelder aufspürt, heißt das nicht, dass er sie auch wieder bekommt. Die Demokratische Republik Kongo (vormals ZAIRE) verlangte von der Schweiz die Rückerstattung von 7,7 Mio. Schweizer Franken, die Ex-Präsident MOBUTU auf einem Konto deponiert hatte. Mit dem Hinweis auf Verjährung der Forderung lehnten die Schweizer Gerichte die Rückerstattung ab. Der MOBUTU-Clan darf das Geld behalten. Rechtskräftiges Urteil des Bundesstrafgerichts vom 14. 7. 09
*** Schweizer Behörden haben rund 700 Millionen Franken auf Schweizer Bankkonten bis 2017 eingefroren, die dem Umfeld von MUBARAK zugeordnet werden.
****
Ebenfalls eingefroren wurden 60 Mio. Franken
auf Konten des Tunesischen Ex-Präsidenten BEN ALI. |
In funktionierenden Demokratien, selbst in sehr armen, gibt es keine Hungersnöte. Das liegt daran, dass autokratische Regierungen bei einer Hungersnot nichts zu befürchten haben. In einer Demokratie hingegen, würde auch die Regierung an einer Hungersnot leiden - nicht zuletzt mit Blick auf die möglichen Konsequenzen bei Wahlen. |
AMARTYA SEN Wirtschaftsnobelpreisträger (Zitat aus NZZ International 17. 3. 2017 S 6) |
Südsudan. Kaum
gegründet (2011), schon ging´s los: Im Mai 2012 schrieb Präsident Kiir einen Brief an 75 Politiker und Beamte seiner Administration. Darin beschuldigte er diese der Korruption. In Summe seien 4 Milliarden Dollar "verschwunden". In dem Schreiben bittet er seine Parteifreunde, die geraubten Gelder unter Wahrung ihrer Anonymität "ganz oder teilweise" auf ein im Ausland eröffnetes Konto einzuzahlen. NZZ 31. 7. 2012 S 2
Jährlich erstellt der Fund for Peace eine Staaten-Rangliste - den Failed States Index -, welche die untersuchten Staaten nach ihrer Stabilität ordnet. Je mehr Punkte ein Staat erhält, desto weniger Sicherheit kann er seinen Bürgern bieten, desto näher ist er dem Zerfall. Die Rangordnung deckt sich weitgehend mit jener des Korruptions-Index. Die 30 vom Staatszerfall am stärksten bedrohten Staaten 2012: Quelle: www.fundforpeace.org |
1 | Somalia | 114,9 | 16 | Guinea Bissau | 99,2 | |
2 | Rep. Congo | 111,2 | 17 | Kenya | 98,4 | |
3 | Sudan | 109,4 | 18 | Äthiopien | 97,9 | |
4 | Süd-Sudan | 108,4 | 19 | Burundi | 98,3 | |
5 | Tschad | 107,6 | 20 | Niger | 96,9 | |
6 | Simbabwe | 106,3 | 21 | Uganda | 96,5 | |
7 | Afghanistan | 106,0 | 22 | Myanmar | 96,2 | |
8 | Haiti | 104,9 | 23 | Nordkorea | 95,5 | |
9 | Jemen | 104,8 | 24 | Eritrea | 94,5 | |
10 | Irak | 104,3 | 25 | Syrien | 94,5 | |
11 | Zentralafrik. R. | 102,5 | 26 | Liberia | 93,3 | |
12 | Elfenbeinkü. | 103,6 | 27 | Kamerun | 93,1 | |
13 | Guinea | 101,9 | 28 | Nepal | 93,0 | |
14 | Pakistan | 101,6 | 29 | Timor | 92,7 | |
15 | Nigeria | 101,1 | 30 |
Bangladesh |
92,2 |
Afrikanische Staatsführer, die ihre Sache gut machen, können auf den Preis der Mo-Ibrahim-Foundation hoffen. Wer in der Wertung des jährlich erstellten Mo-Ibrahim-Index an der Spitze liegt, erhält 5 Mio. Dollar, auf zehn Jahre verteilt und danach bis zum Lebensende 200.000 Dollar pro Jahr. | |
Stifter ist der
sudanesisch-britische Mobilfunk-Milliardär Mo Ibrahim. Nur demokratisch gewählte,
subsaharische
Staatschefs, die sich durch eine gute Amtsführung auszeichnen und bei
Amtsende ihre Funktion gemäß der Verfassung abgeben, kommen als
Preisträger infrage. Werden die Kriterien nicht erfüllt, wird der Preis nicht vergeben. Seit 2007 ist der Preis erst vier Mal vergeben worden. Zuletzt 2014 an den namibischen Ex-Präsidenten POHAMBA. Stand 2017 Gesamt 86 Kriterien in den Kategorien "Sicherheit und Rechtsstaat", "Bürger- und Menschenrechte", "Verwaltung und Sozialleistungen" werden gemessen. |
IBRAHIM INDEX COUNTRY RANKINGS |
|||||
2011 | Punkte | 2015 | Punkte | ||
1 | Mauritius | 82 | 1 | Mauritius | 80 |
2 | Cape Verde | 79 | 2 | Botswana | 74 |
3 | Botswana | 76 | 3 | Cape Verde | 73 |
4 | Seychellen | 73 | 4 | Seychellen | 73 |
5 | Südafrika | 71 | 5 | Namibia | 70 |
53 | Somalia | 8 | 54 | Somalia | 11 |
"Afrikas Problem sind die Regierungen. Unter den über 200 afrikanischen Staatsoberhäuptern finden sich kaum 15, die ihre Arbeit gut gemacht haben. Die große Mehrheit der afrikanischen Führer hat versagt." |
George AYITTEY, ghanesischer Ökonom, in einer Rede 2007 |
"...Hilfswerke gehen davon aus, dass sich die Situation im Südsudan bis zur Jahresmitte weiter zuspitzen wird. Die nächste Ernte steht im Oktober an. Vieles hängt indes auch vom Verhalten der Regierung um Präsident Kiir ab. Ihr wird immer wieder vorgeworfen, die internationale Hilfe für das eigene Volk zu erschweren. Unlängst kündigte ein Regierungssprecher an, die Gebühr für Arbeitsgenehmigungen ausländischer Helfer von 100 auf 10.000 Dollar zu erhöhen, was von verschiedenen Hilfsorganisationen scharf kritisiert wird. ..." |
NZZ Internationale Ausgabe; Mo. 13. März 2017 S 2 |
Die
FAO meldet einen Anstieg
der Zahl unterernährter Menschen von 848 Mio.
(2005) auf
>1 Mrd.
(2009). Die Regionen sind unterschiedlich stark betroffen
Anteil der Kinder <5 Jahren mit Untergewicht Sterblichkeitsrate von Kindern <5 Jahren
Die Daten von 122 Staaten lagen vor. Zwischen 0 (kein Hunger) und 100 (katastrophale
Lage) gibt es Abstufungen: Die Gruppe >30 beinhaltet ausschließlich afrikanische Staaten Tschad, Eritrea, Burundi, Demokrat. Republik Kongo In der Gruppe 20 - 30
sind neben Pakistan (Atommacht), Indien (Atommacht), Bangladesh,
Ost-Timor, Jemen, Haiti noch weitere 15 afrikanische
Staaten vertreten. siehe Tabelle unten:
WELTHUNGERINDEX 2011 |
Angola | 24,2 | Mosambik | 22,7 | |
Äthiopien | 28,7 | Niger | 23,0 | |
Bangladesh | 24,5 | Nordkorea | 19,0 | |
Burundi | 37,9 | Ost-Timor | 27,1 | |
Dschibuti | 22,5 | Pakistan | 20,7 | |
Eritrea | 33,9 | Ruanda | 21,0 | |
Haiti | 28,2 | Sambia | 24,0 | |
Indien | 23,7 | Sierra Leone | 25,2 | |
Jemen | 25,4 | Sudan | 21,5 | |
Komoren | 26,2 | Tansania | 20,5 | |
Dem. Rep. Kongo | 39,0 | Togo | 20,1 | |
Laos | 20,2 | Tschad | 30,6 | |
Liberia | 21,5 | Zentralafrik. Republik | 27,0 | |
Madagaskar | 22,5 |
In Nordkorea
bestellen die Bauern ihre Felder ohne maschinelle Hilfe. Mit bloßen
Händen und einfachsten Werkzeu-gen. Die Erträge reichen für einige
hundert Gramm Reis am Tag , ergänzt von ausgegrabenen Wurzeln
und etwas Kohl. Die Fabriken sind stillgelegt, weil es an Energie, Rohstoffen und Transportmitteln fehlt. Seit sechs Jahren herrscht Hungersnot. Ergebnis stalinistischer Misswirtschaft, 50jähriger Diktatur. Die Säuglingssterblichkeit beträgt 4 %. Die Lebenserwartung ist um 20 Jahre geringer als bei den Nachbarn China und Südkorea. Große Teile der Bevölkerung leiden an Unterernährung. Trotzdem leistet sich Nordkorea die drittstärkste Armee der Welt - mit 1,2 Mio. Soldaten - und gibt dafür pro Jahr mehr als 5 Mrd. $ - ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts - aus. |
Im Gebiet von Äquatorialguinea,
einem Kleinstaat mit einer Fläche von 28.000 Quadratkilometern, wurde
vor zehn Jahren Erdölvorkommen entdeckt. Tagesförderung 450.000 Barrel. Der daraus resultierende plötzliche Geldfluss wird an der Bevölkerung vorbei geleitet. In die Taschen einer 20.000 Personen zählenden Gruppe, Günstlingen des Präsidenten und seiner Funktionäre. Die Ergebnisse der Volkszählung (2001) wurden gefälscht, um das Pro-Kopf-Einkommen trotz der Erdöleinnahmen künstlich tief zu halten, damit weiterhin Entwicklungshilfegelder beansprucht werden können. Es gibt kein staatliches Gesundheitswesen, in den Spitälern gibt es weder Medikamente noch Spritzen. Laut Berichten der UNO breitet sich AIDS schnell aus, offiziell jedoch gibt es diese Krankheit in Äquatorialguinea gar nicht. Straßen und Trinkwasserleitungen, noch aus der Zeit der spanischen Kolonialherrschaft, sind im letzten Stadium des Verfalls. Die Bevölkerung lebt von einfachster Landwirtschaft, Jagen und Sammeln. |
Nigeria exportiert seit 50 Jahren Erdöl, ist OPEC-Mitglied und liegt auf Platz 12 der Weltrangliste der Erdölproduzenten. Derzeit fördern die Ölgesellschaften 2,1 Millionen Fass pro Tag. Das bringt dem Staat tägliche Einnahmen von 65 Mio. $. Seit Beginn der Erdölexporte kassierte der Staat 300 Milliarden Dollar! Die große Mehrheit der Bürger lebt in tiefer Armut: das tägliche Einkommen pro Kopf beträgt weniger als einen Dollar. Benzin muss importiert werden, weil die vier staatseigenen Raffinerien meistens kaputt sind. |
In Simbabwe wurden entgegen den proklamierten Zielen der Landreform Ministern, hohen Beamten und deren Angehörigen und Freunden riesige Güter überschrieben. Diese Günstlingswirtschaft führte zu einem starken Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion. Statt der für die Versorgung des Landes notwendigen 1,8 Millionen Tonnen Mais wurden 2003 nur noch 0,7 Millionen produziert. Der für die Beschaffung von Devisen wichtige kommerzielle Anbau von Tabak ging innerhalb von drei Jahren von 360.000 Tonnen auf 20.000 Tonnen zurück. |
In Äthiopien
waren die ausländischen
Getreidelieferungen im Jahr 2003 so hoch, dass der Bedarf
des Landes zu 103 % gedeckt wurde. Zudem
gab es im Dezember 2003 eine Rekordernte mit einem
Getreideüberschuss von 1,1 Mio. Tonnen! Trotz der gewaltigen Ernte
bat Äthiopien das Ausland um Nahrungsmittelhilfe für 7,2 Mio.
Menschen!
80 % der Deviseneinnahmen Sambias entfallen auf den Export von Kupfer (siebtgrößter Produzent der Welt) und Kobalt (2. der Weltrangliste). BIP pro Kopf: 1.150 $. 2/3 der 12 Mio. Einwohner leben in Armut. 4/2010 |
Der Traum eines indischen Bauern ist es, als europäische Kuh wiedergeboren zu werden |
Zitat eines indischen
Bauernvertreters im Hinblick auf die üppigen EU-Subventionen. |
Die EU
will ihre Entwicklungshilfezahlungen
aufstocken. Im Mai 2005 beschloss der Ministerrat, dass die Zahlungen
der 15 alten Mitgliedstaaten bis 2015 schrittweise auf 0,7
Prozent des BIP (UN-Zielvorgabe) und die der 10 neuen Mitglieder
auf 0,33 Prozent des BIP gesteigert werden.
Die 0,7 Prozent-Marke übertreffen fünf EU-Staaten - siehe Tabelle oben
- schon jetzt. 2006 sollte der Durchschnittswert aller 25 EU-Staaten 0,39 Prozent erreichen und hat diese Vorgabe mit 0,43 Prozent mehr als erfüllt. 2009 haben die 27-EU-Staaten Entwicklungshilfezahlungen im Gesamtwert von 50,4 Mrd. € geleistet. Zusätzlich flossen vom Europäischen Entwicklungsfond im Budgetzeitraum 2008 bis 2013 für Hilfsprogramme in afrikanischen, lateinamerikanischen und asiatischen Ländern 22,7 Mrd. Euro je zur Hälfte direkt an die Regierungen bzw. für spezielle Projekte. Die EU-Kommission und die EU-Mitgliedstaaten sind 2010 mit 53,8 Mrd. Euro für weltweit mehr als die Hälfte der öffentlichen Entwicklungshilfe aufgekommen. Die Zahlung von EU-Entwicklungshilfegeldern an China, Indien und Brasilien will die EU ab 2014 einstellen. Quelle: EU-Kommission 10/2011 2011 haben die EU und ihre Mitgliedsländer insgesamt 53,1 Mrd. € weltweit die höchsten Zahlungen an Entwicklungshilfegelder geleistet. Das entspricht 0,42 % ihres BIP. Quelle: EU-Kommission Mai 2012 Die EU hat im Jahr 2013 insgesamt 56,2 Mrd. Euro an Entwicklungshilfe geleistet. Die Mittel stammten aus dem EU-Haushalt und den Haushalten der EU-Länder. Die EU hat im Jahr 2014 aus dem EU-Budget 2014 ~15 Mrd. Euro überwiesen. Größte Empfänger waren |
Staat | Betrag |
MAROKKO | 664.182.992 |
NIGERIA | 654.344.788 |
BURKINA FASO | 537.723.793 |
ÄGYPTEN | 459.441.877 |
GHANA | 427.826.731 |
MALI | 386.641.164 |
UGANDA | 323.500.000 |
TSCHAD | 288.978.807 |
TUNESIEN | 280.916.651 |
SUDAN | 268.716.075 |
UKRAINE | 612.000.000 |
Die 28
EU-Staaten insgesamt waren 2017 gemäß dem Bericht mit
zusammengerechnet 72,65 Milliarden Euro
weltweit der größte Zahler.
AidWatch-Bericht 2018 des europäischen
NGO-Dachverbands Concord (veröffentlicht 18. 10. 2018) Das international vereinbarte 0,70-Prozent-Ziel erreichen laut AidWatch in Europa nur vier Länder: Schweden (1,01 Prozent: 4,77 Mrd. Euro), Luxemburg (ein %: 363 Mio.), Dänemark (0,72 %: 2,05 Mrd.) und Großbritannien (0,7 %: 16,34 Mrd.). 18. 10. 2018
Nach Angaben der Organisation
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) haben im
Vorjahr die Beiträge zur Entwicklungshilfe weltweit um 0,7 %
zugenommen.
Mehrere Industriestaaten rechnen ihre Ausgaben, die
sie für Flüchtlinge im Inland tragen, in ihre Entwicklungshilfe ein. Die
Beträge bewegen sich zwischen 3.000 und 30.000 Euro. Finnland, Schweden,
GB, Norwegen gehen so vor. Z. B. rechnet Schweden mit bis zu 15.000 Euro
pro Flüchtling. Deutschland meldet Ausgaben von 9.000 Euro pro Flüchtling
(2014), verringerte bisher seine Entwicklungshilfezahlungen jedoch nicht
um diesen Betrag. Aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen im Jahr 2015 wird
sich das vermutlich ändern. Quelle
Handelsblatt 22. 3. 2016 S 8 Die 24 Mitgliedsstaaten des
DAC
(Entwicklungshilfeausschuss der OECD)
leisteten Zahlungen in der Höhe von: |
2005 | % BSP | 2006 | % BSP | 2007 | % BSP | 2008 | % BSP | 2009 | % BSP | 2010 | % BSP | 2011 | % BSP | 2012 | % BSP | 2013 | % BSP | 2014 | % BSP | |
Dänemark | 2.107 | 0,81 | 2.234 | 0,80 | 2.563 | 0,81 | 2.800 | 0,82 | 2.810 | 0,88 | 2.867 |
0,90 |
2.981 | 0,86 | 2.720 | 0,84 | 2.928 | 0,85 | 2.996 | 0,85 |
Norwegen | 2.775 | 0,93 | 2.946 | 0,89 | 3.727 | 0,95 | 3.967 | 0,88 | 4.086 | 1,06 | 4.582 | 1,10 | 4.936 | 1,00 | 4.750 | 0,93 | 5.581 | 1,07 | 5.024 | 0,99 |
Niederlande | 5.131 | 0,82 | 5.452 | 0,81 | 6.215 | 0,81 | 6.993 | 0,80 | 6.425 | 0,82 | 6.351 | 0,81 | 6.324 | 0,75 | 5.520 | 0,71 | 5.435 | 0,67 | 5.572 | 0,64 |
Schweden | 3.280 | 0,92 | 3.967 | 1,03 | 4.334 | 0,93 | 4.730 | 0,98 | 4.546 | 1,12 | 4.527 | 0,97 | 5.606 | 1,02 | 5.240 | 0,99 | 5.831 | 1,02 | 6.223 | 1,10 |
Schweiz | 1.771 | 0,44 | 1.647 | 0,39 | 1.680 | 0,37 | 2.016 | 0,41 | 2.305 | 0,47 | 2.295 | 0,41 | 3.086 | 0,46 | 3.020 | 0,45 | 3.198 | 0,47 | 3.548 | 0,49 |
Frankreich | 10.059 | 0,47 | 10.448 | 0,47 | 9.940 | 0,39 | 10.957 | 0,39 | 12.431 | 0,46 | 12.916 | 0,50 | 12.994 | 0,46 | 12.000 | 0,45 | 11.376 | 0,41 | 10.371 | 0,36 |
Großbritannien | 10.754 | 0,48 | 12.607 | 0,52 | 9.921 | 0,36 | 11.409 | 0,43 | 11.505 | 0,52 | 13.763 | 0,56 | 13.739 | 0,56 | 13.660 | 0,56 | 17.881 | 0,72 | 19.387 | 0,71 |
Kanada | 3.731 | 0,34 | 3.713 | 0,30 | 3.922 | 0,28 | 4.725 | 0,32 | 4.013 | 0,30 | 5.132 | 0,33 | 5.291 | 0,31 | 5.680 | 0,32 | 4.911 | 0,27 | 4.196 | 0,24 |
Deutschland | 9.915 | 0,35 | 10.351 | 0,36 | 12.267 | 0,37 | 13.910 | 0,38 | 11.982 | 0,35 | 12.723 | 0,38 | 14.533 | 0,40 | 13.110 | 0,38 | 14.059 | 0,38 | 16.249 | 0,41 |
Australien | 1.666 | 0,25 | 2.128 | 0,30 | 2.471 | 0,30 | 3.166 | 0,34 | 2.761 | 0,29 | 3.849 | 0,32 | 4.799 | 0,35 | 5.440 | 0,36 | 4.851 | 0,34 | 4.203 | 0,27 |
Spanien | 3.123 | 0,29 | 3.801 | 0,32 | 5.744 | 0,41 | 6.690 | 0,43 | 6.571 | 0,46 | 5.917 | 0,43 | 4.264 | 0,29 | 1.950 | 0,15 | 2.199 | 0,16 | 1.893 | 0,14 |
Österreich | 1.552 | 0,52 | 1.513 | 0,48 | 1.798 | 0,49 | 1.681 | 0,42 | 1.146 | 0,30 | 1.199 | 0,32 | 1.107 | 0,27 | 1.110 | 0,28 | 1.172 | 0,27 | 1.144 | 0,26 |
Japan | 13.101 | 0,28 | 11.608 | 0,25 | 7.691 | 0,17 | 9.362 | 0,18 | 9.480 | 0,18 | 11.045 | 0,20 | 10.604 | 0,18 | 10.490 | 0,17 | 11.786 | 0,23 | 9.188 | 0,19 |
USA | 27.457 | 0,22 | 22.739 | 0,17 | 21.753 | 0,16 | 26.008 | 0,18 | 28.665 | 0,20 | 30.154 | 0,21 | 30.745 | 0,20 | 30.460 | 0,19 | 31.545 | 0,19 | 32.729 | 0,19 |
Italien | 5.053 | 0,29 | 3.672 | 0,20 | 3.929 | 0,19 | 4.444 | 0,20 | 3.314 | 0,16 | 3.111 | 0,15 | 4.241 | 0,19 | 2.640 | 0,13 | 3.253 | 0,16 | 3.342 | 0,16 |
Obwohl der Erfolg von Entwicklungsgeldern mehr als fraglich ist, fordern Showgrößen in Glamour-Aid-Konzerten unbeirrbar mehr vom selben. |
Gunther Neumann, WZ 26. Mai 2012 |
Eine Milliarde Afrikaner
will nicht für Entertainment verwendet werden. Wir wollen zur globalen Wirtschaft gehören. |
Zitat Dambisa Moyo, WZ 26. Mai 2012 |
Zusätzlich zu den o. a.
Zahlungen erließen die Geberländer den Entwicklungshilfeempfängern 2006
noch Schulden in der Höhe von 20 Milliarden $. Die SCHWEIZ will die Effizienz ihrer Entwicklungshilfe steigern, in dem sie bis 2010 die Zahl der Schwerpunktländer von 17 auf 14 verringert. Künftig sollen zwei Drittel der Gelder in sieben afrikanische, vier asiatische und drei lateinamerikanische Staaten fließen. DEUTSCHLAND leistete 2008 für 5,1 Mrd. Euro Entwicklungshilfe. Gegenüber 2007 eine Steigerung von 14,3 %. Jeweils die Hälfte davon ging an bilaterale Projekte bzw. an internationale Organisationen (UNO, Weltbank, Europäischer Entwicklungsfond, ...). Auch Indien und - bis 2008 - China (erhielt 2007 67,5 Mio. €) waren auf der Empfängerliste. Großbritannien gefiel diese monströse Statue gar nicht. Nicht aus optischen Überlegungen, sondern aus finanziellen. Siehe nachstehender Artikel aus der Gratiszeitung HEUTE vom 5. 11. 2018:
Endlich fasste einmal ein Geberstaat den Mut und
stellte die Sinnhaftigkeit seiner finanziellen Zuwendungen an die
Entwicklungsländer zur Diskussion. Mit SCHWEDEN tat dies noch dazu der -
gemessen an seiner Wirtschaftsleitung - weltweit größte Geldgeber.
Ein Hauptgrund für die zunehmende Korruptionswelle ist die ausländische Hilfe. Die Hilfe erreicht die Armen nur selten und ist selten kosteneffizient. Wirtschaftsprofessor Wolfgang Kasper, Center for Independent Studies Australien NZZ 18. 8. 10
Die armen, einfachen Menschen lernen sehr schnell. Wenn sie sehen, dass eine Schwemme von Geld ins Land kommt, werden sie nicht mehr aktiv. Marcel Wagner, Geschäftsleiter Hilfsorganisation ADRA; Presse, 29. 8. 2010
Im Rahmen einer Zusammenarbeit des Welternährungsprogramm (WFP) mit somalischen Warlords beim Transport von Lebensmitteln wurden 2009 etwa die Hälfte der Hilfsgüter im Wert von 200 Mi. $ von den Soldaten abgezweigt, und von diesen auf lokalen Märkten verkauft. Handelsblatt 1. Aug. 11
Mit ein Grund für die große Hungersnot am Horn von Afrika in den achtziger Jahren war die Überbevölkerung. Als 2011 die selben Gebieten erneut von einer Hungersnot betroffen waren, hatte sich die Einwohnerzahl - verglichen mit 1990 - in Kenia und Äthiopien fast verdoppelt (in Kenia auf 40 Millionen, in Äthiopien auf 90 Millionen), in Somalia betrug das Bevölkerungsplus knapp 1/3. Handelsblatt 1. Aug. 11 |
Entwicklungshilfe: Betäubungsmittel gegen Eigeninitiative |
Aus: Schöner Denken - Wie man politisch unkorrekt ist (Piper-Verlag) |
Der PARISER KLUB, ein informeller Zusammenschluss
der 19 Entwicklungshilfe-Geberländer, veröffentlichte erstmals eine
Aufstellung seiner größten Schuldner: in
Mio. € (27. 11. 2008) |
Empfängerstaat |
offizielle |
nichtoffizielle |
Gesamt |
Ägypten | 11.229 | 7.533 | 18.762 |
Algerien | 1.569 | 5.052 | 6.621 |
Argentinien | 957 | 5.515 | 6.472 |
China | 22.444 | 4.807 | 27.251 |
Elfenbeinküste | 3.551 | 3.123 | 6.673 |
Indien | 15.425 | 3.560 | 18.985 |
Indonesien | 26.599 | 9.601 | 36.200 |
Irak | 335 | 16.446 | 16.781 |
Kongo-Kinshasa | 2.223 | 3.858 | 6.081 |
Kuba | 270 | 29.422 | 29.692 |
Nordkorea | 142 | 9.403 | 9.544 |
Pakistan | 9.331 | 3.628 | 12.959 |
Philippinen | 10.532 | 2.191 | 12.723 |
Thailand | 5.416 | 271 | 5.687 |
Türkei | 4.015 | 1.763 | 5.779 |
Vietnam | 7.092 | 1.064 | 8.156 |
GESAMT | 172.478 | 157.685 | 330.163 |
Entwicklungshilfe ist die Umverteilung des Geldes der Armen aus den reichen Ländern an die Reichen der armen Länder. |
Peter Bauer, Ökonom |
... Zwar sind seit 1960 fast 5.000 Milliarden an
öffentlicher Entwicklungshilfe in alle möglichen Weltregionen
geflossen. Bis heute gibt es aber keinen robusten wissenschaftlichen Beleg
dafür, dass mit diesem Geld ein nachhaltiges Wachstum in Gang gesetzt
wurde....
... Ganz anders das Bild in
Afrika, wo man weit stärker am Tropf der internationalen Entwicklungshilfe
hängt, jedoch - oder deshalb? - weit geringere Fortschritte macht beim
Kampf gegen die Armut.
Vor allem aber entlässt
Entwicklungshilfe die politische Führung aus der Pflicht, für zentrale
staatliche Aufgaben - etwa Steuern eintreiben, ein Gesundheitssystem
aufbauen oder Schulen unterhalten - selber aufzukommen. Das mindert den
öffentliche Druck auf die Politik und stabilisiert die herrschende Elite. |
Thomas Fuster in der NZZ vom 23. 1. 2016 S 17 |
Entwicklungshilfe schadet den Menschen? Ja, sehr oft. Zu sagen, die Moral verlange nach Entwicklungshilfe, ist albern. Wenn Geld von außen in korrupte Regierungen fließt, schafft dies Diktaturen wie jene von Robert Mugabe oder Paul Kagame, die ohne solche Hilfe nicht existieren würden. Wenn diese Führer dann ihr Land plündern oder ihre Kritiker umbringen, tragen wir dafür eine Mitverantwortung. Zu sagen, man müsse doch irgend etwas tun, ist ein Argument, das ich wirklich hasse. Wer so argumentiert, tut dies für sich selbst, nicht für die Armen. Das ist nichts anderes als Kolonialismus. In kolonialistischen Zeiten beuteten die europäischen Mächte Afrika auch für ihren eigenen Gewinn aus, wobei sie scheinheilig vorgaben, Religion und Erlösung zu de arme Nichtgläubigen zu bringen. Heute geschieht dasselbe: Wir sorgen dafür, dass wir uns besser fühlen, argumentieren scheinheilig und schaden den Menschen, denen wir angeblich helfen. Ich sehe da keinen Unterschied. |
Angus
Deaton, Alfred-Nobel-Gedächtnispreis 2015 für Wirtschaftswissenschaften |
Auslaufmodell
Entwicklungshilfe Ausländische Hilfsgelder versickern gerade in Afrika oft im Sand. Sie können sogar schaden, die Korruption anheizen, die wirtschaftliche Entwicklung hemmen und diktatorische Regime zementieren. ... Es handelt sich um eine unheilige Allianz zwischen «Gebern» und Regimen, die dank dem finanziellen Zufluss in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Bildung sparen können und dafür mehr Geld übrig haben für ihre Sicherheit oder die Armee. Das ist eine fatale Interessenkonvergenz zwischen Wohlmeinenden und Despoten. Es ist natürlich für einen Regenten angenehm, wenn er kein Volk von Steuerzahlern vor sich hat, dem er Rechenschaft schuldig ist, sondern Vertreter von Organisationen, die froh sind, wenn sie ihre Projekte durchführen können. Entwicklungsgelder schaffen falsche Anreize. So kann für Regierungen Armut profitabel sein: Es ist einfacher, Hilfsgelder zu verlangen, als eine funktionierende Wirtschaft aufzubauen. In manchen Ländern gibt es mehr NGO als Firmen. Ausländisches Geld kann korrupte Regime am Leben erhalten und zementieren. Es gibt vielerorts in Afrika, gerade unter Staatschefs, die Tendenz, die Weißen für alle Übel des Kontinents verantwortlich zu machen und sich so aus der Verantwortung zu stehlen. Bezeichnend ist allerdings, dass dabei «der Europäer» auch im Verständnis der Bevölkerung, oft ambivalent besetzt ist. Er ist Übeltäter, Kolonialist, Ausbeuter, Unterdrücker, Rassist, aber auch Retter, Heilbringer, Geber, Wohltäter. Diese Widersprüchlichkeit spiegelt sich auch in der Migration, wenn sich Ausreisewillige Europa als Garten Eden vorstellen, zugleich aber an einen angeblich allgegenwärtigen Rassismus beklagen. NGO fordern seit Jahren, die westlichen Staaten müssten mindestens 0,7 Prozent ihres Bruttosozialprodukts in die Entwicklungszusammenarbeit investieren. Vielleicht haben wir uns schon so an die Ökonomisierung und Quantifizierung aller Lebensbereiche gewöhnt, dass uns die Seltsamkeit dieser Forderung gar nicht mehr auffällt. Die Advokaten der Entwicklungshilfe sind oft eher kapitalismuskritisch eingestellt; aber offenbar haben sie die Geld-Logik so verinnerlicht, das sie annehmen, «mehr» sei automatisch «besser». ... |
David
Signer, in einem Vortrag an der Uni Bern am 15. 8.
2018 |
Entwicklungshilfegelder auf
Schweizer Bankkonten
NZZ Internationale Ausgabe 21. 2. 2020
Indien
ist das klassische Land der Armut. 300 Millionen Menschen - ein
Viertel aller Armen der Welt - sind indische Bürger. Das
Einkommen dieser Bevölkerungsgruppe (30 % der
Gesamtbevölkerung Indiens) ist so gering, dass sie sich nicht
selbst voll ernähren können. Ein Sechstel der Weltbevölkerung entfällt auf Indien, der Anteil des Landes an den Analphabeten dieser Welt beträgt überproportionale 25 %. In Indien gilt statistisch gesehen als arm, wer unter die BPL ("Below the poverty line") fällt. Gemeint sind dabei Personen und Familien, deren Verdienst es nicht erlaubt, so viel auszugeben, um täglich 2.400 kcal (in Städten 2.100 kcal) aufzunehmen. Ein Mensch kann auch mit 1.800 kcal überleben, doch ist er dann nicht im Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte. Die NSSO (National Sample Survey Organisation) ist eine Einrichtung der indischen Regierung mit der Aufgabe Armutstrends zu messen. Sie führt jährlich Umfragen bei 250.000 Personen zu Konsum und Beschäftigung durch. Die Befragten berichten, wie viel sie in den letzten 7, 30 und 365 Tagen für welche Güter ausgegeben haben. Auf Grund des Einkommens und der Ausgaben wird errechnet, wie viel ihnen für die Befriedigung der Grundbedürfnisse zur Verfügung stand. Für die Kategorie Nahrungsmittel wird dann ermittelt, wie groß die aufgenommene Kalorienmenge war. Im September 2011 erklärte die Planungskommission der Regierung, dass ein Einkommen von 25 Indischen Rupien (1 € = 66,30 INR Kurs 9/2011) pro Person und Tag in ländlichen Gegenden angemessen sei. In Großstädten wurden 32 Rupien pro Tag für ausreichend erklärt. Familien, die unterhalb der Armutsgrenze leben haben Anspruch auf eine Reihe staatlicher Subventionen. Indiens Regierung schätzt, dass 37 % der 1,2 Milliarden Inder unter der Armutsgrenze leben. Stand: 9/2011
In Nigeria leben 70 % der 190 Millionen Einwohner unter der Armutsgrenze. Gleichzeitig gibt es eine enorm reiche Schicht, die das Land zu einem der größten Champagnerimporteure gemacht hat. WZ 18. 10. 2018 S 7 Im Niger gebären Frauen im Durchschnitt 7,5 Kinder - die weltweit höchste Geburtenrate. WZ 18. 10. 2018 S 7
In Ägypten leben 48 % der 75 Millionen Einwohner unter der Armutsgrenze, in Tansania 90 %, in Burundi 85 %. Arm ist nicht gleich arm. Wer in Europa arm ist, ist es nach anderen Maßstäben als in der Dritten Welt.Die Weltbank definiert Armut so: Arm ist, wer pro Tag weniger als 1,25 Dollar zum Leben hat. Das waren nach Angaben der Weltbank (World Development Indicators 2009) im Jahr 2005 1.375 Mio. Menschen! 1990 waren 43 % der Bevölkerung in Entwicklungsländern von Armut betroffen, bis 2010 war die Zahl der Armen auf 20 % Prozent gesunken. Ein Wert, den man für 2015 angepeilt hatte. (Weltbankmitteilung März 2012) In den afrikanischen Staaten südlich der Sahara müssen rund 300 Millionen von weniger als einem Dollar täglich leben. Europäische Unions-Kühe fallen nicht in diese Armutskategorie, sie werden pro Jahr mit 800 Euro subventioniert, also mehr als zwei Dollar pro Tag! Den Richtlinien der EU nach gelten Personen als arm, wenn sie eines der folgenden Kriterien erfüllen:
In ÖSTERREICH ist die Armutsgrenze mit monatlich 1.161,-
€ netto
festgelegt. (1/17) Bei Ehepaaren mit 1.745
€. Pro Kind im Haushalt + 350,-
. Stand
2015 "Armutsgefährdungsschwelle in Ö" , Statistik Austria;
Erstellt 14. 4. 2016
In der SCHWEIZ
galten 2010 rund 120.000 Erwerbstätige als arm. Die Armutsgrenze lag bei
2.250 Franken/p. M. für eine Einzelperson,
bzw. rund 4.000 Franken/p. M. für zwei
Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren.
Bundesamt f. Statistik (BfS) "Armut in der Schweiz" Veröffentlicht 2012 In GRIECHENLAND gilt liegt der Grenzwert für Armutsgefährdung bei einem Einkommen von 6.591 € pro Person und Jahr, TSCHECHIEN 4.471 €, SPANIEN 7.509 €, ITALIEN 9.583 €, GROSSBRITANNIEN 10.283 €, FRANKREICH 11.997 €, LUXEMBURG 19.523 €. Quelle: Destatis Stand: 2010
Was vielen nicht gelingt:
13,5 % der US-Bevölkerung
leben unter der Armutsgrenze. Der Ethnologe Nigel Barley formuliert es für die Gruppe der Industrieländer so: Die heutigen Armen verfügen zwar über Waschmaschine und Zentralheizung, haben aber trotzdem noch eine ganze Reihe von Herzenswünschen offen, die von Sozialarbeitern zu "Bedürfnissen" erklärt werden.
Der
Mulitdimensional Poverty Index
(MPI) ist ein weiteres Instrument zur
Messung der Armut. Zehn Kriterien (Entfernung zur nächsten
Wasserstelle, saubere Toiletten, Kindersterblichkeit, Stromversorgung,
Bildungsstand, Gesundheitsversorgung, Kinder in Ausbildung,...) werden
dazu herangezogen. Nach MPI-Maßstäben gemessen gilt als arm, wer bei 7 oder mehr
Kriterien benachteiligt ist. 104 Staaten wurden
untersucht, 1,7 Mrd. Menschen als "ARM"
eingestuft. |
"... Darum ist es wichtig,
dass jede Stadt und jedes Dorf ihre eigenen Armen kennen und sie in
einem Register erfassen müsse, um ihnen helfen zu können. Was aber
ausländische oder fremde Bettler anlangt, so geschieht allzu große Büberei
... Und wo eine jede Stadt ihre Armen wahrnimmt, werden solche Bübereien bald verschwinden. ..." |
Martin LUTHER im Vorwort seines "Liber vagatorum" |
MPI Index | <1,25 $ pro Tag | |||||||||
Rang | Staat | % | Rang | Staat | % | |||||
1 | Niger | 93 | 15 | Jemen | 52 | 1 | Tansania | 90 | ||
2 | Äthiopien | 90 | 16 | Pakistan | 52 | 2 | Burundi | 82 | ||
3 | Mali | 88 | 17 | Nicaragua | 41 | 3 | Niger | 68 | ||
4 | Zentralafrik. R. | 87 | 18 | Bolivien | 36 | 4 | Zentralafrik. R. | 62 | ||
5 | Burundi | 85 | 19 | Marokko | 29 | 5 | Haiti | 58 | ||
6 | Angola | 78 | 20 | China | 12 | 6 | Angola | 55 | ||
7 | Senegal | 68 | 21 | Kolumbien | 9 | 7 | Nepal | 55 | ||
8 | Tansania | 65 | 22 | Brasilien | 9 | 8 | 51 | |||
9 | Nepal | 65 | 23 | Türkei | 9 | 9 | Bangladesh | 51 | ||
10 | Mauretanien | 62 | 24 | Mexiko | 4 | 10 | Indien | 42 | ||
11 | Kenia | 61 | 25 | Südafrika | 3 | 11 | Äthiopien | 39 | ||
12 | Bangladesh | 58 | 26 | Armenien | 2 | 12 | Senegal | 35 | ||
13 | Haiti | 57 | 27 | Ecuador | 2 | 13 | Südafrika | 28 | ||
14 | Indien | 55 | 28 | Ukraine | 2 | 14 | Pakistan | 23 |
Laut
einer Analyse der
FAO ist
die Zahl der Hungernden in den
Entwicklungsländern in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre um 18
Millionen gestiegen. 2002 litten 852 Millionen
Menschen an Hunger und Unterernährung, davon lebten 809
Millionen in der Dritten Welt, 34 Millionen in Transformationsländern
und 9 Millionen in Industriestaaten. Indien
führt mit 221 Millionen (20 % der
Gesamtbevölkerung) diese Liste an, gefolgt von China
mit 135 Millionen (10 % der Gesamtbevölkerung). In
den afrikanischen Staaten südlich der
Sahara sind es 204 Millionen, in
Lateinamerika und der Karibik 53 Millionen, in
Nahost und Nordafrika
39 Millionen. 29 Millionen (eine Steigerung von 50 %!) Hungernde leben in
der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). |
In Bangladesh hat Mohammed Yunus ein Konzept für
SHG
Self-Help-Group, einen Zusammenschluss
einer Gruppe von Frauen - meist aus der ärmsten Schicht von Taglöhnern und
landlosen Arbeitern - entwickelt, das sich sowohl in seinem Land als auch in
Indien bewährt. 1992 gab es in Indien 255 SHG,
2003 waren es schon mehr als 700.000. Die Frauen verpflichten sich jede Woche einen kleinen Betrag in eine gemeinsame Kasse einzuzahlen. Aus diesem Geld gibt die SHG Kleinkredite an ihre Mitglieder - zum Kaufen eines Medikaments, eines Huhns oder einer Kuh. Die Rückzahlung erfolgt in Raten, der Gruppendruck sorgt dafür, dass das Geld inklusive Zinsen zurück kommt. Als Beispiele drei Initiativen: u Eine SHG, bestehend aus zehn Frauen einer landlosen Kaste von Dalits, erzeugt "Nützlinge" für wirksamen und billigen Bio-Pflanzenschutz: Die SHG kauft bei einem Biotech-Unternehmen Schlupfwespeneier. In zugedeckten Tonschüsseln lassen sie die Schlupfwespen aus ihren Eiern schlüpfen und schließen die geschlüpften Parasiten in große, mit Eiern von Reismotten gefüllte Metallbehälter. Die Wespen legen ihre Eier in die Reismotteneier und sterben danach. Jetzt werden die "infizierten" Reismotteneier auf mit Leim bestrichene Kartons verteilt. Die Kartons werden in postkartengroße Stücke zerschnitten und verkauft. Ein paar braucht nur einige dieser Stücke in seinem Feld aufzuhängen. Wenn die Wespen schlüpfen, legen sie ihre Eier in die Eier diverser Schädlinge und machen sie damit unschädlich.u In einer kleinen Fabrik produzieren acht Dalit-Frauen Papierwaren wie Schreibblöcke, Grußkarten, Untersätze, ... Mit einem Kredit haben sie den Kauf einer gebrauchten Press- und Schneidemaschine finanziert. Den Rohstoff gibt es gratis: Es sind Blätter und Rinden von Bananenbäumen, welche die Kanäle verstopfen, weil sie als Abfall weg geworfen werden. u Eine Kooperation dreier SHG hat einen Dreirad-Kleinbus gekauft, damit die Kinder die weit entfernte Schule besuchen können. Der Bus löste das Schulwegproblem und brachte auch noch Einnahmen aus dem Transport zahlender Passagiere. Drei Frauen lenken abwechselnd den Bus.Andere Gruppen widmen sich der Aufzucht von Zierfischen, stellen Terracotta-Figuren her, pflanzen Pilze oder Futterpflanzen an, produzieren Reiskuchen, gewinnen Blumensamen, ... Ihren Aktivitäten ermöglichen den Frauen eine materielle Eigenständigkeit in einem patriarchalischen System. |
Wenn Sie
ein Land abhängig machen von Hilfen, dann nehmen Sie die Karotte weg und
den Prügel: Niemand wird bestraft, wenn er nicht innovativ ist, denn die Hilfen fließen trotzdem. Und niemand wird belohnt, wenn er sich anstrengt. |
Dambisa Moyo |
STAATEN KAUFEN ANBAUFLÄCHEN IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN
Rund 20 Millionen Hektar Ackerland in Entwicklungsländern haben ausländische Investoren von 2006 bis 2008 unter ihre Kontrolle gebracht. Laut FAO wurden in den letzten fünf Jahren in Äthiopien, Ghana, Mali, Madagaskar und Sudan 2,5 Millionen Hektar aufgekauft. Die Käufer sind Staaten, welche ihre Lebensmittelversorgung sicherstellen müssen. China verfügt über ein Fünftel der Weltbevölkerung, aber nur über 4 % der weltweiten Landwirtschaftsfläche. Japan kann den Nahrungsbedarf seiner 125 Mio. Einwohner nur zu 40 % decken. Indien ist knapp davor seine Lebensmittel-Autarkie zu verlieren. In Afrika ist die Angebotssituation für Investoren günstig. Von den 733 Mio. ha. Ackerland wird lediglich ein Drittel genutzt, in Asien (628 Mio. ha. Ackerland) haben sich die Golfstaaten in Pakistan + Thailand Flächen gesichert. Kaum in ausländischem Besitz sind Agrarflächen in Lateinamerika (570 Mio. ha.).
Brasilien hat den Erwerb
von Ackerland durch ausländische Investoren auf 5.000 Hektar (pro
Investor) begrenzt. In Rumänien sind nur 3 % des Ackerlandes (9,7 Mio. Hektar) bewirtschaftet. Argentinien: Das staatliche chinesische Agrarunternehmen Beidahuang hat mit der argentinischen Provinz Rio Negro eine Vereinbarung getroffen, welche ihm die Nutzung von 320.000 Hektar fruchtbaren Bodens für 20 Jahre erlaubt. Im Gegenzug verpflichteten sich die Chinesen zu Investitionen in der Höhe von 1,45 Mrd. $.
Seit 2000 sind 32 Mio. ha aus Schwellenländern von privaten Konzernen gekauft worden. US-Unternehmen sicherten sich mit 8,2 Mio. ha den größten Anteil, es folgen Investoren aus Malaysia und Saudi Arabien. |
Staat | Hektarpreis in $ | Staat | Hektarpreis in $ |
Australien | 1.600,- bis 1.700,- | Großbritannien | 22.000,- |
Brasilien (Matto Grosso) | 7.000,- | Kanada (Saskatchewan) | 1.300,- |
Brasilien (Sao Paulo) | 12.000,- | Polen | 4.450,- bis 8.125,- |
Deutschland (Ost) | 25.500,- | Rumänien | 1.560,- bis 3.250,- |
Deutschland (Nordeifel) |
2002 50.400,- |
Sambia | 1.000,- bis 1.500,- |
Rumänien | 1.560,- bis 3.250,- | USA (Mittlerer Westen) | 16.000,- |
Polen | 4.450,- bis 8.125,- |
Quelle: Knight Frank Wealth Report |
|
Deutschland Alte Bundesländ. | Durchschnitt 2010 18.719,- | Quelle: Neue Landwirtschaft | |
Deutschland Neue Bundesl. | Durchschnitt 2010 7.405,- | Quelle: Neue Landwirtschaft | |
Deutschland Bundesgebiet | Durchschnitt 2010 11.854,- | Quelle: Neue Landwirtschaft | |
Österreich (Burgenland-Nord) | € 20.000,- bis 25.000,- | → Recherche: WEBSCHOOL Mai 11 | |
Österreich (Burgenland-Süd) | € 10.000,- bis 13.000,- | → Recherche: WEBSCHOOL Mai 11 |
Ein
Hektar Weingarten im Nord-Burgenland (Ö) kostet €
200.000,- ($ 285.420,- Kurs: 1,4271 am 19. 5. 2011)
→
Recherche: WEBSCHOOL
Ein
Hektar Weingarten in Südtirol (I) kostet €
600.000,- ($ 792.000,- Kurs: 1,32 am 27. 4. 2012)
→
Reinhold Messner im Handelsblattinterview
Ein
Hektar Ackerland in Niederösterreich (Ö) kostet
bis zu €
70.000,- ($ 99.897,- Kurs: 1,4271)
→
Recherche: WEBSCHOOL
Ein
Hektar Ackerland in Brandenburg (D) kostete
2003 €
4.000,- 2013 bereits bis € 20.000,-
Quelle: ZDF planet e. 3. 11.
13
Ein
Hektar Ackerland in Mecklenburg-Vorpommern (D) kostete
2005 €
8.000,- 2016 bereits ~ € 50.000,-
Quelle: Handelsblatt 27. 12.
16
Ein
Hektar Ackerland in Rumänien kostete 2016 € 4.500,-
bis 6.000,-
Quelle: Handelsblatt 27. 12.
16; S 32/33 Interview mit Dirk Rüttgers
Ein
Hektar Ackerland in Oberbayern (D) kostete
2016 bis zu € 100.000,-
Quelle: Handelsblatt 27. 12.
16
Ein
Hektar Ackerland in Uruguay kostete
2016 $ 7.000 bis 8.000,- 2012 waren es noch $ 12.000,-
Quelle: Handelsblatt 27. 12.
16
GLOBALE LANDKÄUFE
Staat | Eigene Agrarfläche ha | gekaufte Agrarfläche ha | gekauft in ... |
Österreich |
7.347.535 Land- + Forstwirt. |
141.088 | Ukraine, Äthiopien, ... |
Deutschland | 16.900.000 | 525.012 | Ostafrika, Westafrika, ... |
Schweiz | 1.051.866 | 242.800 | Ostafrika, Westafrika, ... |
USA | 403.451.000 | 4.301.888 | Ostafrika, Südamerika, Nordafrika, ... |
GB | 17.325.000 | 3.829.497 | SO-Asien, Ostafrika, Westafrika, ... |
VAE | 569.000 | 5.843.431 | Nordafrika, Ostafrika, SO-Asien |
China | 524.321.000 | 11.631.500 | Ostafrika, Südamerika, SO-Asien, ... |
Indien | 179.963.000 | 4.545.189 | Ostafrika, SO-Asien, ... |
Malaysia | 7.870.000 | 3.447.607 | SO-Asien, Westafrika, ... |
Saudi Arabien | 173.435.000 | 9.475.150 | SO-Asien, Südamerika, ... |
Brasilien | 264.500.000 | 6.183.500 | Ostafrika |
Schweden | 3.079.000 | 2.493.300 | Ostafrika, Osteuropa |
Südkorea | 1.854.000 | 7.914.016 | SO-Asien, Ostafrika |
Eigene Agrarfläche ha | verkaufte Agrarfläche ha |
gekauft von ... |
|
Sudan | 136.731.000 | 7.683.237 | VAE, China, Nordamerika, ... |
Mosambik | 49.300.000 | 7.244.074 | Mittlerer Osten, N-Amerika, Brasilien, ... |
Philippinen | 11.950.000 | 6.666.700 | Ostasien, Südasien, Nordeuropa, ... |
Äthiopien | 34.985.000 | 5.730.354 | SO-Asien, Mittlerer Osten, N-Amerika, .. |
Madagaskar | 4.845.000 | 5.383.300 | Nordeuropa, SO-Asien, N-Amerika, ... |
Sambia | 23.385.000 | 4.189.348 | Mittlerer Osten, W-Europa, Südafrika, ... |
Rep. Kongo | 22.450.000 | 3.725.870 | Südafrika, Südeuropa, Nordamerika, ... |
Indonesien | 53.600.000 | 3.365.503 | Ost- + Südostasien, Mittlerer Osten, ... |
Marokko | 30.055.000 | 2.135.400 | |
Liberia | 2.610.000 | 1.854.579 | SO-Asien, Nordeuropa, ... |
Stand Nov. 2012 Quellen: http://landportal.info LAND MATRIX www.landmatrix.org |
Besser als mit Gewalt: Landkauf durch die Vereinigten Staaten
Ausschnitte aus HANDELSBLATT (links) und WIENER ZEITUNG (rechts) Ausgaben vom 22. 8. 2019
Bücher zum Thema: u Landgrabbing Fred Pearce; Antje-Kunstmann-Verlag u Landraub Stefano Liberti; Rotbuch-Verlag
Dokumentarfilm zum Thema: Landraub |
Öffentliche Gelder, Zuwendungen aus den
Kirchensteuereinnahmen und Spenden sichern und finanzieren in erster Linie
die Arbeitsplätze der Mitarbeiter von Hilfeorganisationen.
Die Caritas in
Deutschland beschäftigt mehr als 500.000, ihr
evangelisches Gegenstück, die Diakonie etwas
weniger. Damit belegen die beiden Organisationen unter Deutschlands
größten privaten Arbeitgebern die Plätze eins und zwei!
Quelle: Wirtschaftswoche 20. Nov. 2012 |
Die Wohlfahrtsverbände sind erfolgreich darin, Krisenphänomene erst zu erfinden, um dann die Leistungen zu ihrer Lösung anzubieten" |
Prof. Friedrich Wilhelm Graf,
Theologe, in seinem Buch "Kirchendämmerung" |
Auch in Österreich ist
die Caritas Platzhirsch in allen
Wohlfahrtsfeldern. Der Wohlfahrtskonzern beschäftigt mehr als 13.000
Personen, weitere 35.000 begnügen sich mit einem Händedruck. Neben den
gängigen Hilfsbereichen drängt sie sich auch gerne in den
öffentlichkeitswirksamen Katastrophensektor im In- und Ausland.
Stand Nov. 13 Im sozialistischen Lager wurzelt die
Volkshilfe. Sie mischt mit rund 9.000
Mitarbeitern - wie die klerikale Konkurrenz Caritas - in den Feldern
Armut, Asyl, Pflege, Integration, ... kräftig mit. Unter www.osgs.at findet man eine Aufstellung aller Organisationen, die das Spendenhilfesiegel führen dürfen. Am 15. 11. 2013 waren das 232.
In Deutschland beschäftigt die Caritas hauptamtlich 500.000 Mitarbeiter (+ ehrenamtlich 500.000), die Diakonie 450.000 (+ ehrenamtlich 700.000). Handelsblatt 16. 1. 14 nennt als Quellen Dt. Bischofskonferenz, EKD; 2012
Österreich finanziert die VN-Stabilization
Mission in Haiti (MINUSTAH) mit € 3.108.000,--
(2014) / 2.645.125,--
(2015) / 2.468.000,--
(2016)
1.028.000,--
(2017) /
1.043.000,--
(2018) /
1.026.000,--
(2019)
Quelle: BVA 2011 bis 2019 - UG12 Detailbudget
12.02.02
Österreich finanziert den Fonds für
industrielle Entwicklung (UNIDF) mit € 1.504.766,--
(2011) / 1.333.000,--
(2012) / 1.100.000,--
(2013) / 655.000,--
(2014) / 655.000,--
(2015) / 500.000,--
(2016) / 500.000,--
(2017) / 500.000,--
(2018) / 508.000,--
(2019)
Quelle: BVA bzw. BRA 2011 bis 2019- - UG12 Detailbudget
12.02.02
|
Kanayo Nwanze (Nigeria), Präsident des UN-Fonds für die landwirtschaftliche Entwicklung IFAD: 7/2009 u 40 Prozent der afrikanischen Ernten gehen wegen ungeeigneter Lagerung, Transportproblemen und ineffizienten Märkten verloren. u Nur 5 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen werden bewässert. u Mangelnde politische Stabilität, Transparenz und Korruption verhindern nachhaltige Entwicklung der afrikanischen Staaten.
Die
Hauptursache der Armut in Afrika liegt in einer falsch verstandenen
familiären Solidarität. Vom Einkommen der paar fleißigen
Familienmitglieder lässt sich der bequeme, arbeitsunwillige Rest durchfüttern.
Aus Furcht, sonst verhext zu werden und im Bewusstsein erzogen, den
Mitmenschen zu Dank verpflichtet zu sein, lassen die Tüchtigen das zu.
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Letzte Aktualisierung 31. Jänner 2024