POLITIK ERDÖL-ERDGAS DRITTE WELT FAIRE PREISE ROHSTOFFABHÄNGIGKEIT GEWERKSCHAFTEN
Futures Warenbörsen Strategische Rohstoffe Rohstoffproduzenten Goldreserven von Ö + CH + D
Platin Palladium Rhodium Kobalt Kupfer Gold Silber Blei Nickel Zink Zinn Manganknollen Molybdän Lithium Wolfram E-AUTO
Seltene Erden Kaffee Kakao Tee Zucker Milch Soja Kautschuk Rindfleisch Orangensaft Weizen Mais Reis Pfeffer Safran Linsen
Aber unten liegt ein Land, / Früchte spiegelnd ohne Ende / in den alterslosen Seen. HOFMANNSTHAL |
ROHSTOFFMÄRKTE |
In den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts betrachtete man Horten als Vorbeugung gegen einen plötzlichen Preisverfall bei Gütern wie Kaffee, Kakao und Gummi. | |
Zudem gab es für einige Rohstoffe (Kaffee, Kakao, Kautschuk) so genannte Buffer Stock Manager
(= Manager des Ausgleichslagers). Ihre Aufgabe bestand darin, das
Preisniveau zu stabilisieren, in dem
sie Überangebote durch gezielte Käufe aus dem Markt nahmen und zu hohe
Preise durch Verkäufe regulierten. |
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Auf der angestrengten Suche nach ausländischen Investitionen in den Bergbau unterbinden Dritte-Welt-Staaten Gewerkschaftsaktivitäten und missachten den Umweltschutz. Steuerhinterziehung und Bestechung breiten sich aus. Um mit den Nachbarländern konkurrieren zu können, werden die Löhne gesenkt und die Währungen abgewertet. Die
US-Finanzaufsicht SEC verlangt seit Juni 2014 von Unternehmen den
Nachweis, dass die verwendeten
Rohstoffe nicht aus Regionen stammen, in
denen Bürgerkriege herrschen. Das schließt
auch ausländische Zulieferer mit ein. Seit 2008 kaufen Marktteilnehmer und Investoren große Teile des Metallangebotes auf um sie dem Markt in spekulativer Absicht zu entziehen. Diese Bestände werden außerhalb der offiziellen Lager gehortet. Große Investmentbanken und Rohstoffhändler manipulieren die Märkte, indem sie z. B. von Aluminium oder anderen Metallen hohe Lagerbestände aufbauen um so die Preise hochzutreiben. Den täglich vorgeschriebenen Auslieferungsmengen - bei Aluminium laut Londoner Metallbörse LME täglich 3.000 t - kommen sie nur zum Schein nach, indem sie den Rohstoff von einem Lagerhaus ins nächste verschieben. |
Bärenmarkt oder Bullenmarkt? Welche Faktoren auf den Rohwarenmärkten Preis bestimmend sein können, zeigen die folgenden Beispiele: Bilder: WEBSCHOOL |
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NZZ Der Londoner Kakao-Mai-Kontrakt sank auf 960 £ je t. Der New Yorker Mai-Kontrakt gab auf 1.625 $ je t nach. Der Interventionsspielraum des Bufferstock-Managers der Internationalen Kakao-Organisation war im Februar nach dem Erreichen einer Lagergrenze von 250.000 t erschöpft. Weil es zu keiner Einigung über einen neuen Stabilisierungsmechanismus kam, trat Anfang dieser Woche eine dem internationalen Kakaoabkommen gemäße Klausel in Kraft, mit deren Hilfe automatisch bis zu 120.000 t Angebot vom Markt ferngehalten werden können. 28. Juli 1988 | |
Bloomberg Die Preise von Kakao sind am Mittwoch an den internationalen Rohstoffbörsen gestiegen. Rebellen aus dem Norden der Elfenbeinküste, dem weltweit größten Kakaoproduzenten, weigern sich, den abgeschlossenen Friedensvertrag einzuhalten. Die Kakaoproduktion in Côte d´ Ivory liegt dieses Jahr bereits um 11 % unter dem Vorjahrswert, weil einige Kakaobauern ihre Farmen aus Sicherheitsgründen verlassen haben. Gleichzeitig lassen die Wetteraussichten auch beim zweitgrößten Kakaoproduzenten, Ghana, eine um 7,9 % geringere Ernte erwarten. Kakao verteuerte sich im Handel in New York um 3,4 % auf 1.553 $ je Tonne. 16. Juni 2005 | |
Bloomberg
Der Preis für Kakao stieg wegen ungünstiger
Ernteprognosen in der Elfenbeinküste auf den höchsten Stand seit 22
Jahren. Für den Septemberkontrakt wurden bis zu
1.682 £ pro Tonne (3.300
$) gezahlt. 19. Juni 2008 1.820 £ pro Tonne notierte im Dezember 2008 der Maikontrakt. 2009 kam es zu weiteren Preissteigerungen als sich in den afrikanischen Anbauländern das "Cacao Swollen Shoot Virus" (CSSV) und in Brasilien der "Hexenbesen" (witches broom) ausbreitete. Weltproduktion Saison 2008/09: 3.520.000 t, Lagerstand: 1.300.000 t Mai 2009 Weltproduktion Saison 2013/14: ~4.000.000 t |
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Der britische Hedge-Fonds Armajaro hat am Terminmarkt in den vergangenen Wochen 241.000 Tonnen Kakaobohnen aufgekauft. Das entspricht 7 % der globalen Jahresproduktion. Armajaro-Gründer Anthony Ward hat bei einem ähnlichen Deal 2002 schon einmal 40 Mio. ₤ Gewinn gemacht. Handelsblatt 22. 7. 2010 | |
NZZ Die Kupferpreise sind so tief wie seit den dreißiger Jahren nicht mehr. Eine soeben veröffentlichte Studie stellt auch für die mittelfristige Zukunft die Fortsetzung der Kupferrezession in Aussicht. .... Weiter Gründe dafür sind : die Einfuhren Chinas, die im vergangenen Jahr unerwartet die Weltvorräte nach unten gedrückt hatten, werden wegen des Mangels an Devisen von 356.000 t auf höchstens 200.000 t fallen. Der Rückgang der Nominalzinsen hat weltweit den Kupferverbrauch noch nicht stimuliert; er wird wahrscheinlich die 1984 registrierten Werte (7,6 Mio. t) nicht erreichen. 8. Oktober 1986 | |
Bloomberg Der Preis für Kupfer ist am Donnerstag in London auf ein Allzeithoch gestiegen, nachdem die weltweiten Kupferreserven weiter abgeschmolzen waren. Die Kupferbestände an der London Metal Exchange (LME) sind auf 38.300 Tonnen gesunken, den tiefsten Stand seit 30 Jahren. .... durchbrach der Kupferpreis in London die technische Widerstandsmarke von 3.280 $ je Tonne, worauf laut Händlern HedgeFunds ihre Käufe verstärkten. 17. Juni 2005 | |
Im Dezember 2008 fiel Kupfer auf 2.817 $ je Tonne, von da an ging es stetig bergauf, im April 2010 lag der Preis für Lieferungen in drei Monaten bei 8.009 $ je Tonne. Preis Dez. 2010: 9.260,- $ / t Preis Juli 2012: 7.760,- $ / t (Kassapreis LME) | |
Massive Kupferkäufe an der LME durch
große Banken (Deutsche Bank, Credit Suisse, Goldman Sachs, ...) führen zu
einer künstlichen Verknappung und treiben den Preis auf
9.700 $ je Tonne.
4. Jan. 2011 Preis Juli 2012: 7.760,- $ / t (Kassapreis LME) Preis im Jahresverlauf 2013: 7.000,- bis 7.400,- $ / t Preis 29. 12. 2014: 6.361,- $ / t Preis 14. 4. 2016: 4.831,- $ / t Je nach Lagerstätte betragen die Förderkosten 4.500,- bis 5.000,- Dollar pro Tonne. Stand 2014 2010 lag der weltweite Kupferverbrauch bei 19,3 Mio. t, davon entfielen auf China fast ein Drittel, auf die EU 4,2 Mio. t. Europa deckt 45 % seines Bedarfs durch wieder aufbereitetes Kupfer. 2011: Weltproduktion ~ 16 Mio. t Produzenten (Mio. t): Chile 5,26 / China 1,29 / Peru 1,23 / USA 1,14 / Australien 0,96 / Russland 0,71 / Sambia 0,66 / Kanada 0,56 / Indonesien 0,54 Quelle: International Copper Study Group ICSG 2013 Produzenten (Mio. t): Chile 5,7 / China 1,7 / Peru 1,3 / USA 1,2 / Australien 1,0 / Russland 0,9 US Geological Survey |
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NZZ Dem Silberpreis werden weiterhin keine nennenswerten Steigerungschancen eingeräumt. Der Preisdruck nach unten ist die Folge zweier Faktoren: der Angebotssteigerung aus Ländern wie Mexiko, Peru und Chile sowie der Tatsache, dass 70 % des Angebots an neuem Silber als Kuppelproduktion bei der Gewinnung anderer Buntmetalle anfallen. 13. Juni 1980 | |
Silber befindet sich im Rahmen einer
ausgedehnten Seitwärtskorrektur seit September in einer moderaten
Aufwärtsbewegung. Am 23. 1. 2007 brach das Edelmetall schließlich über den
Widerstandsbereich bei 13,05 - 13,40 $ nach oben hinaus und kletterte bis
13,77 $. Das kurzfristige Chartbild ist bullisch zu werten, das
mittelfristige neutral mit bullischer Tendenz.
Rohstoff Report 5. 2. 2007 Preis am 2. Aug. 2012: 27,42 $ / Unze Nach einer Rekordproduktion von 27.000 t (2014) und gleichzeitig sinkender Nachfrage fiel der Preis auf 17,06 $ / Unze Handelsblatt 11. 12. 14 Nachfrage 2014 in Unzen: Industrie 595 Mio., Schmuck 215 Mio., Münzen + Barren 196 Mio., Tafelsilber 61 Mio. Preis am 6. Mai 2015: 16,42 $ / Unze / am 1. Nov. 2016: 18,35 $ / Unze Größte Lagerstätten: Peru (120.000 t), Polen (100.000 t), Australien (90.000), Russland (45.000), China (41.000), Mexiko (37.000), Chile (26.000), USA (25.000), Bolivien (22.000) Quelle: US Geological Survey, Jän. 2020 |
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Blei
fast 4/5 der Weltproduktion werden für die
Herstellung von Blei-Säure-Batterien verwendet. Chinas Anteil am
weltweiten Bleiverbrauch beträgt 44,5 % bzw. 4,5 Mio. t. Europa + die USA
verbrauchen je ~15 %. Mehr als die Hälfte des 2011 weltweit verbrauchten
Bleis war recyclet. Größte Produzenten: China (2,2 Mio. t), Australien (560.000 t), USA (345.000 t) Preis Dez. 2012: 2.300 $ pro Tonne 3. Jänner 2013 |
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NZZ Eine ausgezeichnete Zuckerernte innerhalb der EG, Importbeschränkungen in den USA mit Rücksicht auf die verzweifelte Lage der amerikanischen Zuckerproduzenten und ein nur mäßig zunehmender Verbrauch haben den Preis auf Tiefstniveau (95 £ je Tonne) sinken lassen. Die diesjährige Ernte in Kuba wird mit 8,2 Mio. t wesentlich über der erwarteten Ernte von weniger als 7,6 Mio. t liegen. 12. 8 1982 | |
Bei Zucker betreibt der Fast-Monopolist
Brasilien (über 60 % Marktanteil) eine Angebotspolitik, die für ständig
steigende Preise sorgt. Erreicht Zucker nicht das gewünschte Preisniveau,
wird das Zuckerrohr in die Ethanolherstellung umgeleitet. ........ der
brasilianische Export von Ethanol wächst von Jahr zu Jahr. Abnehmer sind
hier vor allem die "Freunde" aus China, aber ganz massiv auch Japan.
Natürlich würde die Ethanolerzeugung sofort wieder runtergefahren, sollte
der Preis für Benzin stark sinken. Insofern besteht eine direkte
Verbindung zwischen Zucker, Erdöl und Benzin.
ROHSTOFF-REPORT 1/2006
Produktion 2011/12 in Mio. t: Gesamt 171,97 davon Brasilien 36,15 / Indien
28,83 / EU-27 17,46 / China 12,32 / Thailand 10,42 / USA 7,52 / Rest 58,30 |
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NZZ Die Preiswende hat bei Zink vor gut einem Jahr eingesetzt. Damals führte Anlagekäufer einerseits und umfangreiche Kapazitätsstilllegungen anderseits zu einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau. .... Die Hüttenkapazität ist demgegenüber immer noch reichlich. Es verwundert vor diesem Hintergrund nicht, wenn Gerüchte über neue bevorstehende Produzentenpreiserhöhungen derzeit auf wenig Verständnis auf dieser Seite des Atlantiks stoßen. Die beiden maßgebenden deutschen Anbieter, Preussag und Metallgesellschaft, ließen erkennen, dass sie vorläufig nicht an eine Veränderung ihrer Listenpreise (925 $ je t) denken. 20. Juli 1981 | |
Zink hat sich innerhalb eines Jahres von rund
1.200 auf 3.800 $ pro Tonne verteuert. Der Preis stieg im Einklang
mit der zunehmenden Verknappung des Metalls, das Firmen rund um den
Globus zur Ummantelung von Stahl zum Korrosionsschutz dient. Die
Stahlnachfrage boomt, weil es den westlichen Industrieländern
wirtschaftlich wieder besser geht und sich die Schwellenländer, darunter
besonders China, im Wachstum überschlagen. ... Die Lagerbestände sind auf
bedenklich niedrige Niveaus gefallen. ... Berichte über
Produktionsprobleme, Streiks und Unfälle gehörten seit Jahresbeginn zur
Tagesordnung.
ROHSTOFF-REPORT 11/2006
Preis Dez. 2010:
2.311,- $ / t Jahresproduktion
2010: 12,2 Mio. t. Preis für eine Tonne im Juni 2011:
2.230,- $ Größter Produzent: Nyrstar (CH) mit 8,8 % der WP |
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NZZ Die Notierungen für schwarzen Pfeffer haben erneut nachgegeben. Der Handel, der seinen unmittelbaren Bedarf eingedeckt hat, hält sich jetzt offenbar in Erwartung noch niedrigerer Preise mit Käufen zurück. Die letzte Notierung cif Europa lag bei 1.175 $ je t. Noch im Mai waren Preise um 1.500 registriert worden. Über dem Markt lastet jetzt die Erwartung, dass nicht nur die brasilianische Ernte wesentlich über der Vorjahresernte von 30.000 t liegen wird, sondern dass vor allem aus Indien ein massives Exportangebot kommen könnte. 16. August 1982 | |
Handelsblatt
Der Pfefferpreis, die "Leitwährung" der
Gewürzwelt, hat sich nach Branchenangaben im vergangenen Jahr mehr als
verdoppelt. Die deutschen Gewürzhersteller beklagten die explodierenden
Kosten von Roh- und Zusatzstoffen. ......... Auch die Preise für
Muskatnuss, Koriander und viele Kräuter seien um 25 Prozent angezogen.22. Mai 2007 Preis Mai 2007: 5.500 $/Tonne Preis Oktober 2012: 6.581 $/Tonne Preis Dez. 2013: 8.000 $/Tonne Preis Dez. 2014: 9.400 $/Tonne 2003 wurden weltweit 370.000 t Pfeffer
geerntet, für 2013 erwartet die IPC (International Pepper Community) nur
noch 314.800 t.
2012 wurde Pfeffer im Wert von 2 Mrd. $
gehandelt, das entsprach einem Viertel des weltweiten Handelswerts von
Gewürzen. 1/3 der Welt-Pfefferproduktion von 360.000 t entfiel auf
Vietnam, wovon es 95 % exportierte. |
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IPC
2014 wurden weltweit 336.200 t Pfeffer produziert und 381.500 t
konsumiert. Die Unterdeckung von 45.000 t wurde durch Lagerbestände
ausgeglichen. Hauptproduzenten (in 1.000 t): Vietnam (125), Indonesien (52), Indien (37), Brasilien (35), China (27,5), Malaysia (20,5), Sri Lanka (19,2). Größte Konsumenten: Europa (85), Nordamerika (74), Indien (47), China (35), Naher Osten (31), Afrika (23) 1. 1. 2015 |
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NZZ Für 1984 zeichnen sich auf dem Rindfleischmarkt Überflusstendenzen ab. Die Verteuerung von Futtergetreide und Sojabohnen seit Mitte 1983 und von Maniok seit Ende 1982 dürfte bei Rindern eher zu einem Abbau der Herdenbestände und zu vermehrten Schlachtungen führen, beeinflussen aber gleichzeitig die wesentlich kürzeren Mastzyklen von Schweinen und Federvieh. Zugleich sind aus verschiedenen Ländern, unter anderem aus den USA, behördlich subventionierte Schlachtförderungsprogramme zur Verminderung der Überschussproduktion bei Milch zu melden. 29. Jänner 1984 | |
BörseGo An der Terminbörse von
Chicago befinden sich nach dem ersten BSE-Fall in den USA die Preise für
Rindfleisch weiterhin im freien Fall. Für den Dezember-Kontrakt auf
das Pfund Lebendgewicht wurde sogar die Handelsspanne ausgeweitet. Er fiel
heute um 5,9 Prozent auf 77,95 Cent. Die Januar- und Februar-Kontrakte
gaben zum vierten Mal in Folge um die jeweils maximal möglichen 5 Cent
ab. Inzwischen hat die Regierung zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für die Verarbeitung von Rindfleisch erlassen. So ist die Verwertung von Knochen und Gerippe von kranken Kühen für den menschlichen Verzehr jetzt verboten. Die Verarbeitung von Hirn- und Nervengewebe wurde den strengeren Richtlinien Kanadas angepasst. Die USA exportieren jährlich Rindfleisch im Wert von über 3 Milliarden $. 30. 12. 2003 Preis Lebendrind Dez. 2010: 105 Cent/Pfund |
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Aus den Blütenstempeln einiger Krokosarten wird Safran gewonnen. Eine mühsame Sache, benötigt man doch 150.000 bis 250.000 Blüten für 1 kg Safran. Kein Wunder, dass die Weltproduktion "nur" 200 t beträgt, wovon 90 % der Iran beisteuert. Jeweils 4 t werden in Griechenland und Italien geerntet. 1 kg bester Qualität kostet im Großhandel gut 5.000,-- Euro. Stand: 1. 2015 |
An der weltweit größten Börse
für den Handel mit Fleischprodukten, der Chicagoer CME, werden
Terminkontrakte für gemästete und schlachtreife Lebendrinder,
Mastrinder (Feeder Cattle) und Schweine
gehandelt. Ein Rinder-Kontrakt umfasst 40.000 Pfund lebende Tiere. Durchschnittsgewicht eines Rindes: 1.295 Pfund, davon 785 Pfund Fleisch. Die Kontrakte können während ihrer gesamten Laufzeit gekauft und verkauft werden. Z. B. hatte der vom 1. Nov. 2010 bis 30. April 2012 laufende Kontrakt (=Future) LCJ12 (Live Cattle) sein Preistief am 24. Mai 2011 erreicht (1,156 $ / Pfund), war er am 22. Feb.2012 mit 1,315 $ / Pfund um 15,9 Cent mehr wert. (19. März: 1,26 $ / Pfund) |
Bilder: WEBSCHOOL
Als "edelstes" aller Edelmetalle liegt der
Preis von Rhodium oft über dem von Platin
oder Gold. Über 10.000 Dollar musste man 2008 für 1 Unze bezahlen,
verglichen mit Gold mehr als das Zehnfache. Im Jänner 2015 kostete die Feinunze 1.250 $, im Dezember jedoch nur noch 650 $, die Hälfte des Goldpreises. Die geringe Jahresproduktion , knapp über 20 t, sorgt für starke Preisbewegungen. Dazu kommt, dass das Rhodium nicht an den Metallbörsen gehandelt wird, weil die wichtigsten Abnehmer direkt mit den Minenkonzernen verhandeln. Rhodium kommt nicht allein, sondern immer gemeinsam mit Platin vor und muss aufwendig aus diesem Verbund getrennt werden. Rhodium ist extrem hart, besitzt eine hohe katalytische Kapazität. Sein starke Glanz wird in der Schmuckindustrie geschätzt, der hohe Schmelzpunkt (doppelt so hoch wie Gold) macht es besonders geeignet für die Herstellung von TV-Bildschirmen. Hauptabnehmer sind die Produzenten von Abgaskatalysatoren. Weltproduktion in Unzen: 2015 736.000, 2014 623.000, 2013 694.000 Wichtigste Produzenten: Südafrika (80 % der WP), Russland (12 %), Simbabwe, Kanada, USA |
NZZ
Aus Furcht vor einer Zuspitzung der Lage in Südafrika
zieht der Platinpreis die Aufmerksamkeit auf
sich. Im vergangenen Jahr war die von 2,63 Millionen auf 2,81 Millionen
Unzen erhöhte westliche Nachfrage zu einem wesentlichen Teil (100.000
Unzen) nur über einen Lagerabbau bei Verarbeitern und Verbrauchern gedeckt
worden. 13. Juni 1986 Der Unzenpreis stieg von 267,40 $ (12. 6. 85) über 342,25 $ (31. 12. 85) auf 450,50 $ (12. 6. 86). |
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Studie: Platinum 1996 Platin wird für den Rest des Jahres 1996 innerhalb eines Preisbandes von 390 bis 430 $/Unze bewertet werden. 1995 stieg die Totalnachfrage nach Platin um 5 % auf 4,79 Millionen Unzen. Der Bedarf nach Schmuckplatin war mit 1,81 Millionen Unzen um 4 % höher, die Nachfrage nach Autokatalysatoren ging auf 1,85 Millionen Unzen zurück, hauptsächlich auf Grund eines geringeren europäischen Bedarfs. Aus Südafrika wurde der Weltmarkt mit 3,37 Millionen Unzen versorgt, die russischen Lieferungen stellen sich auf 1,28 Millionen Unzen, wovon 600.000 Unzen aus staatlichen Vorräten stammen. 13. Mai 1996 | |
Rohstoff Report
Der Preis für Platin ist in der
letzten Woche in seiner Spitze auf ein Allzeithoch von
1.402,50 $ je Unze
gestiegen. Als Spekulationserwartungen über die Auflegung eines
börsennotierten Platinfonds nicht erfüllt wurden, fiel der Preis innerhalb
zweier Tage wieder um 20 %. 27. Nov.
2006 März 08: 2.273 $ / Unze Dez. 10: 1.701,- $ / Unze 18. Aug. 11: 1.830,- $ / Unze 2. Aug. 12: 1.396,- $ / Unze Dez. 2013: 1.352 $ / Unze Feber 2015: 1.253 $ / Unze Juli 2015: 982 $ / Unze Jan. 2016: 852 $ / Unze Nov. 2016: 995 $ / Unze |
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5,92
Millionen Unzen Platin betrug 2009 die Weltproduktion, die
Nachfrage fiel von 7,99 Mio. Unzen (2008) auf 7,04 Mio. Mittels Recycling
kamen 2009 weitere 1,41 Mio. Unzen auf den Markt. Lagerstand 09/2010: 30 t
(964.621 Unzen). Nach der RSA war 2009 Russland mit 11 % der WP
zweitgrößter Produzent. Marktversorgung 2008 -
2012 Totalnachfrage nach Platin 2013: Autokatalysatoren 3,13 Millionen Unzen, Schmuck 2,74 Mio., Industrie 1,79 Mio., Investment 0,77 Mio.
Mit 1.253 $
/ Unze kostete Platin Anfang Feber 2015
um 14 $ weniger eine Feinunze Gold. |
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NZZ Der Goldpreis, der mit einiger Verzögerung im September ebenfalls deutlich angezogen und dabei ein seit drei Jahren nicht mehr registriertes Niveau erreicht hatte, schwankte zuletzt nahe der 400-$-Marke je Unze. Preisstützende Effekte werden mit den Konsequenzen umfangreicher Münzprogramme in den USA und in Japan vermutet. 6. Jän. 1986 | |
Studie: Gold 1996 ...Der Goldbedarf der Schmuckindustrie stieg auf ein Allzeithöchst von 2.749 t, was gemessen an der Minenproduktion von 2.272 t [Vgl. 2007: 2.477 t] einer physischen Lücke von 477 t gleichkommt. Auch die elektronische Industrie verarbeitete mit 209 t bedeutend mehr Gold als im Vorjahr. Für das laufende Jahr, das mit einem Goldpreis von 410 $ pro Unze begonnen hatte, wagen die Analytiker von GFMS keine Prognosen. Jän. 1996 | |
Im Abkommen von Bretton Woods (1944) einigten sich die vertretenen 44 Staaten auf eine Nachkriegs-Wirtschaftsordnung. Ein Punkt war die Fixierung des Goldpreises mit dem Dollar. Sie blieb bis 1973 aufrecht: 1 Unze Gold = 35 $ | |
Wirtschaftsblatt Den sechsten Tag in Folge notierten Goldfutures am Freitag im Plus. Das vorläufige Resultat war ein Preis von 637,3 Dollar je Feinunze. Der im Hintergrund ablaufende Mechanismus ist ein technischer: fällt der Dollar, steigt der Goldpreis. 27. Nov. 2006 | |
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Bilder (von links): 100kg-Goldmünze
"Maple Leaf",
Nennwert: 1 Million Dollar. Versteigert um 3.270.000,- € am 25. Juni 2010 1.000 kg-Goldmünze "Red Kangaroo" (Australien), Nennwert: 1 Million Dollar, geprägt 2012 Rückseite zeigt ein Känguruh, Vorderseite Königin Elisabeth Inflationsbereinigt kostete Gold im Mai 2007 nur halb so viel wie 1979, 1980 oder 1983, im März 2008 (1.030 $) fehlten allerdings nur noch 10 %. |
Dann
ging`s aber rasch bergab, im November 2008 war ein Unze für 730,- $ zu
haben. Minen mit Förderkosten von 800,- $ und darüber kamen in
Schwierigkeiten. Im März 2012 Unzenpreis in London: 1.703,- $, Aug. 12:
1.600,- $, April 13: 1.483,- $, Jan. 14: 1.255,- $, Juli 15:
1.104,- $, Nov 16: 1.287,- $, März 19: 1.291,- $, Nov 19: 1.455,- $, Mai
20: 1.734,- $
siehe Grafik 18. Mai,
Die Zentralbanken der Welt decken
sich mit Gold ein. Im vergangenen Jahr wurden laut World Gold Council
1.136 Tonnen des gelben Edelmetalls gekauft. Das ist ein Anstieg
gegenüber dem Jahr 2021 von über 150 Prozent und der höchste Wert
seit 1967. Grund dafür dürften die anhaltenden geopolitischen
Spannungen sein, die für Unsicherheit sorgen.
Das SILBERFIXING wurde in einem
noch kleineren Kreis festgelegt:
Bank of Nova Scotia, Deutsche Bank, HSBC Bank USA.
Seit 15. 8. 2014 wird der Referenzkurs nicht mehr mittels Telefonkonferenz
zwischen diesen Banken, sondern per elektronischer, überprüfbarer Auktion
ermittelt.
Weltweiter Goldbestand der Zentralbanken Ende 2022: 36.782 t.
Quelle
2022 WGC
Die Parlamente in
Ö,
D
+
CH
erhielten von den Nationalbanken bzw. der BUNDESBANK
lange Zeit keine Auskunft über Lagerorte, tatsächliche
vorhandene Goldmengen und ihre Verfügbarkeit! Die BUNDESBANK hält
lediglich Zertifikate, die ihren Eigentumsanspruch belegen.
Der Deutsche Bundesrechnungshof verlangte 2012 von der Bundesbank eine
Inventur der Goldbestände (Ende 2011: 3.396 t im Wert von 133 Mrd. €), da
der im Ausland lagernde Anteil noch nie nachgewogen worden war.
Die
Schweizer
Volkspartei (SVP) hat am 20. 3. 2013 eine Volksinitiative eingereicht, die
verlangt, dass die Goldreserven des Landes zur Gänze in der Schweiz
aufbewahrt werden und der Goldanteil an den Reserven der Nationalbank
(SNB) mindestens 20 % betragen muss. Ende 2012 lag der Anteil bei ~10 %.
Der
Österreichische Rechnungshof hat für 2013 eine umfassende Prüfung der OENB angekündigt, bei der auch die Goldbestände
(liegen in Ö, CH, London)
genau erfasst werden. Die NATIONALBANK der Niederlande teilte am 21. Nov. 2014 mit, dass sie im Kalenderjahr 2014 122,5 t Gold aus den Tresoren der Federal Reserve in New York heimgeholt hat. Von gesamt 612,5 t verbleiben noch 190 t in den USA, 122,5 t in Kanada und 110 t in London. Die russische Zentralbank hat von 01/2019 bis 11/2019 128 t Gold gekauft und damit ihre Reserven auf 2.240 t erhöht. NZZ 7. 11. 2019 S 13 |
Am
Spotmarkt wird die Lieferung
sofort fällig.
Spotpreise sind
daher
Tagespreise. Dabei werden an den Warenbörsen Kaufaufträge
in standardisierten Einheiten (10 t, 25 t) abgeschlossen. Preis,
Mindestqualität, Ort und ein Erfüllungstermin in drei, sechs oder 12
Monaten sind fix vereinbart. Zum Zeitpunkt des Kaufs ist die Ware noch nicht
geerntet (Kaffee, Tee), gesät (Getreide), geschürft (Erze) oder
gezapft (Latex). Die Mindesthandelsgröße für
Erdöl an der NYMEX
beträgt 1.000 Barrel. Das entsprach im März 2009 einem Handelswert von
50.000 $. Der Futures-Käufer musste dafür
eine Anzahlung An der
LIFFE (London
International Financial
Futures Exchange)
kann man Kontrakte für Kaffee (in handlichen Mengen von 10 Tonnen) oder
andere Soft Commodities (Kakao, Zucker, Weizen, Mais, Rapsöl) abschließen. Wichtigster Weizenhandelsplatz für US-Farmer sind die Futures- und Optionenhandelsplattformen der Chicagoer CME-Gruppe (CME, CBOT, Nymex). Deren tägliches Handelsvolumen liegt zwischen 100.000 und 150.000 Terminkontrakten. Ein Kontrakt umfasst 5.000 Bushel. Eier-Futures werden seit November 2013 an der größten chinesischen Warenbörse DAILAN gehandelt. Ein Kontrakt umfasst 5.000 kg frische Hühnereier. Tiefgefrorener, konzentrierter Orangensaft wird in Kontrakten zu jeweils 15.000 Pfund an der New Yorker Derivate-Börse ICE gehandelt. Handelsplatz für Terminkontrakte von Gewürzen wie Koriander, Kardamom und Kreuzkümmel sind die indischen Terminbörsen NCDEX und MCX. Politische Ereignisse (Streiks, Bürgerkriege,
internationale Konflikte), meteorologische Einflüsse (Frost, Überschwemmungen,
aber auch sehr gute Wachstumsbedingungen), Naturkatastrophen
(Vulkanausbrüche, Erdbeben), gezielte Gerüchte (Desinformation) und biologische Schädlinge (Pilze,
Heuschreckenschwärme) können dafür sorgen, dass sich die Börsenpreise am Erfüllungstag
von den ursprünglich vereinbarten stark unterscheiden. Im April 2007
bemühten sich sogar zwei staatliche Einrichtungen um Schaffung von
Unklarheit: In Brasilien prognostizierte das staatliche
Versorgungsinstitut CONAB für 2007/08 eine Kaffeeernte von max.
32,2 Millionen Sack (60 kg). Das Statistikamt IBGE erwartete hingegen
36,6 Millionen Sack. Nur bei 2 % aller Futures-Verträge wird der zugrunde liegende Rohstoff tatsächlich physisch geliefert! Price Surges in Food Markets, FAO, Policy Brief No. 9, 2010 Erfolgreich angewandtes
Spekulationsrezept: Bei unverhältnismäßigen Preisbewegungen wird die amerikanische Terminbörsenaufsicht Commodity Futures Trading Commission (CFTC) aktiv. Um Manipulationen aufzudecken, fordert sie von den Marktteilnehmer (verschiedenen Terminbörsen) die Offenlegung ihrer Informationen. Sie veröffentlicht die gesammelten Daten in Wochenabständen. Einmal pro Monat gibt es eine umfassende Auswertung auf www.cftc.gov
Warenbörsen können gegensteuern, wenn es zu
unrealistisch hohen Preisen kommt, indem sie die vom Käufer in Form von
Bargeld zu hinterlegende Sicherheitsleistungen (Margin
genannt) erhöhen. Zahlt oder liefert ein Partner zum vereinbarten
Termin nicht, springt die Börse ein. |
Weniger riskant sind von Banken platzierte Anleihen
und Fonds, deren Mittel in Rohstoffe investiert werden. In den Printmedien wird dafür geworben. Z. B. für das Produkt der BA-CA (nachstehende Abbildung), oder die Rohstoff-Zertifikate der Investmentbank GOLDMAN SACHS (Abbildung am Seitenende). |
Die größten
Warenbörsen
befinden sich in wichtigen Erzeuger- oder Verbraucherstaaten: New York (Gold, Platin, Palladium, Silber, Zink, Kakao, Baumwolle, Gummi, Kaffee [Arabica], ...), Chicago (Getreide, Gold, Silber, Fleisch), London (Kakao, Grund- oder Basismetalle [Kupfer, Nickel, Blei, Aluminium, Zink], Kaffee [Robusta], Gummi...), Liverpool (Baumwolle), Kobe (Gummi, Seide, Getreide), Sao Paulo (Baumwolle, Kaffee, Soja). Die täglichen
Börsenseiten in den wichtigen Wirtschaftsblättern führen die Börsen mit
ihrer Abkürzung an: |
Rohwaren - Preisentwicklung
Produkt | Einheit | 1985 | 1990 | 1995 | 2000 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Aluminium | $/Tonne | 1.152 | 1.640 | 1.656 | 1.560 | 1.344 | 1.555 | 1.964 | 2.285 | 2.833 | 2.422 | 1.497 | 2.242 | 2.461 | 1.970 | 2.040 | 1.754 | 1.825 | 1.519 | 1.713 |
Baumwolle | Cent/Kg | 87 | 132 | 180 | 132 | 112 | 147 | 98 | 114 | 120 | 143 | 115 | 156 | 338 | 212 | 184 | 189 | 136 | 142 | 142 |
Gold | $/Unze | 321 | 384 | 378 | 274 | 342 | 407 | 443 | 513 | 635 | 836 | 865 | 1.104 | 1.410 | 1.574 | 1.664 | 1.205 | 1.206 | 1.060 | 1160 |
Kaffee Robu. | $/Tonne | 3.504 | 1.970 | 2.103 | 630 | 780 | 716 | 737 | 1.171 | 1.590 | 1.866 | 1.720 | 1.332 | 2.097 | 1.810 | 1.924 | 1.683 | 1.906 | 1.515 | |
Kakao | $/Tonne | 2.689 | 1.270 | 1.467 | 1.136 | 2.400 | 1.595 | 1.535 | 1.658 | 1.617 | 2.080 | 1.781 | 3.829 | 3.126 | 2.138 | 2.223 | 2.838 | 2.979 | 3.215 | |
Kupfer | $/Tonne | 1.539 | 2.660 | 2.995 | 1.808 | 1.534 | 2.201 | 3.225 | 4.584 | 6.380 | 6.771 | 2.935 | 7.377 | 9.739 | 7.554 | 7.915 | 7.394 | 6.368 | 4.734 | 5.500 |
Rohöl Brent | $/Fass | 27 | 23 | 19 | 27 | 30 | 32 | 43 | 61 | 61 | 96 | 44 | 79 | 91 | 107 | 111 | 110 | 58 | 37 | 57 |
Silber | $/Unze | 5,88 | 4,82 | 5,14 | 4,63 | 4,80 | 5,65 | 7,03 | 8,89 | 11,93 | 14,92 | 11,29 | 16,84 | 30,93 | 27,92 | 30,23 | 19,37 | 15,88 | 13,84 | 16,22 |
Weizen | $/Tonne | 180 | 135 | 265 | 143 | 208 | 249 | 204 | 224 | 331 | 580 | 406 | 362 | 531 | 241 | 288 | 222 | 209 | 173 | |
Zucker | Cent/Kg | 10 | 28 | 23 | 20 | 14 | 12 | 18 | 30 | 23 | 22 | 24 | 60 | 71 | 51 | 42 | 30 | 27 | 33 | 39 |
Verbraucherpreisindex von 1986 bis 2009 in 10-Jahresschritten Kurse + Preise am 30. Dezember des jeweiligen Jahres |
Häufig werden Rohwaren nicht im
metrischen System, sondern in Säcken, Ballen, Gallonen, ... gehandelt.
Allein schon wegen des unterschiedlichen spezifischen Gewichts der Produkte
sind Raummaße (Scheffel, Sack [bei Kaffee 60 kg], ...) für Nicht-Insider wenig aussagekräftig. Zum besseren Verständnis ein paar Umrechnungszahlen: |
Maß | Abkürzung | Deutsche Bezeichnung | metrisch |
US bushel | US bu | amerikanischer Scheffel | 35,239 Liter |
UK bushel | UK bu | britischer Scheffel | 36,368 Liter |
US bushel corn | bu | Scheffel Mais | 25,401 kg |
US bushel oats | bu | Scheffel Hafer | 14,514 kg |
US bushel soybeans | bu | Scheffel Sojabohnen | 27,215 kg |
US bushel wheat | bu | Scheffel Weizen | 27,215 kg |
US hundredweight | cwt | amerikanischer Zentner | 45,359 kg |
UK hundredweight | UK cwt | britischer Zentner | 50,802 kg |
pound | lb | Pfund (GB + US) | 0,4535 kg |
bale | b | Ballen Baumwolle | 216,81 kg |
ounce | oz | Unze | 28,349 g |
troy ounce | oz tr | Feinunze | 31,103 g |
US gallon | US gal | amerikanische Gallone | 3,7854 Liter |
barrel | bbl | amerikanisches Fass Öl | 158,98 Liter |
Welt-Weizenmarkt 2011 Quelle: US-DEPARTMENT OF AGRICULTURE
Getreideexporte 2020 in Mio. $
Weizenproduktion in Österreich in Mio. Tonnen Quelle: Statistik Austria, AMA (AgrarMarkt Austria) www.ama.at |
||||||||||||||||||||||
1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
1,416 | 1,312 | 1,508 | 1,434 | 1,191 | 1,718 | 1,453 | 1,396 | 1,399 | 1,689 | 1,523 | 1,517 | 1,781 | 1,275 | 1,60 | 1,80 | 1,68 | 1,97 | 1,45 | 1,37 | 1,60 | 1,66 | 1,53 |
Grafik WZ Quellen: finanzen.net
FAO
WEIZEN Anbau: Oktober Ernte: Juli Aus einem Hektar Weizen (Größe eines Fußballfeldes) gewinnt man Mehl für 100.000 Semmeln Die Weizenernte inkl. Dinkel bezifferte sich auf 1,66 Mio. Tonnen Dinkel 2020: 54.050 t Weizen 2020: 1.659.643 t Dinkel 2021: 71.946 t Weizen 2021: 1.528.989 t |
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Bilder: FREY |
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MAIS Anbau: April Ernte: September - Oktober Verwendung: Tierfutter, Maisstärke, Cornflakes, kompostierbares Geschirr, ... |
Mais - 2013 führte der regenarme Sommer in Ö zu einer
schlechten Ernte. 1,64 Mio. t Körnermais bedeuteten eine Einbuße von 30 %
gegenüber 2012. Das war die Ausnahme. Global jedoch gab es die größte Ernte aller Zeiten. Die weltweiten Lagerbestände wuchsen um 23 % auf 152 Mio. t, den höchsten Stand seit 2001. In den USA stieg der Erntertrag auf 357 Mio. t, gegenüber dem Vorjahr + 30 %. Außerhalb der USA stiegen die Erntemengen um 4,2 % auf 605,5 t. Bild: WEBSCHOOL |
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2014 gab es in Ö. mit 2,33
Mio. t (+ 42 % gegenüber 2013) eine sehr gute Maisernte. 2015 gab es in Ö. mit 1,79 Mio. t (- 22 % gegenüber 2014) wieder einen Rückgang der Maisernte. Quelle: ama Juli 2015 2016 gab es in Ö. mit 2,18 Mio. t wieder einen Anstieg der Maisernte. Quelle: Statistik Austria - 3. Jänner 2017 2017 gab es in Ö. mit 1,93 Mio. t (- 11 % gegenüber 2016) wieder einen Rückgang der Maisernte. Quelle: ama Aug. 2017 2018 gab es in Ö. mit 2,13 Mio. t (+ 2,6 % gegenüber 2017) eine Zunahme der Maisernte. Quelle: Statistik Austria 2018 2019 gab es in Ö. mit 2,3 Mio. t (+ 7 % gegenüber 2018) eine Zunahme der Maisernte. Quelle: Statistik Austria 2019 2020 gab es in Ö. mit 2,4 Mio. t (+ 5 % gegenüber 2019) eine Zunahme der Maisernte. Quelle: Statistik Austria 2020 2021 gab es in Ö. mit 2,4 Mio. t (+ 1 % gegenüber 2020) eine Zunahme der Maisernte. Quelle: Statistik Austria 2021 |
GERSTE Anbau: September Ernte: Juni - Juli Für 100 Liter Bier werden 21 kg Braugerste benötig. Dafür müssen etwa 40 Quadratmeter Gerste angebaut werden. 2019 wurden in Ö. 824.000 t (-1,4 % gegenüber 2018) Gerste geerntet. Quelle: AMA Bei Gerste Produktion 738.240 (2021) |
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Bilder: FREY |
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ZUCKERRÜBEN Anbau: März Ernte: September bis November Für die Gewinnung von 1 kg Zucker benötigt man 6 kg Zuckerrüben. Bei
Hackfrüchten kam es zu einer weiteren
Flächenreduktion bei Zuckerrüben, dennoch
wird voraussichtlich eine Produktionsmenge von 3,01 Mio. Tonnen
erzielt |
Reis ist Grundnahrungsmittel für mehr als die Hälfte der
Weltbevölkerung. Die WP 2012 betrug 486 Mio. t (laut FAO), davon entfielen 90 % auf Asien, wo sie auch fast zur Gänze verspeist werden. International gehandelt werden 7 % der Weltproduktion. Der bisher höchste Preis war Ende 2007 / Anfang 2008 mit mehr als 1.000 $ / t (thailändischer weißer Reis) zu bezahlen. Preis 1/ 2013 ~600 $. Wichtigste Exporteure 2012: Indien 10,4 Mio. t, Vietnam 7,5 Mio. t, Thailand 6,5 Mio. t |
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Hauptimporteure: Naher Osten, Indonesien, Nigeria, Haiti Wichtigste Produzenten: China 140 Mio. t, Indien 100 Mio. t, Indonesien, Vietnam, Thailand. Bild: WEBSCHOOL |
Linsen sind wegen ihres hohen Eiweiß- (bis 20 %) und
Ballaststoffanteils ein wertvolles Lebensmittel. Statt die kanadischen
Weizen- und Rapsfelder alle paar Jahre zur Bodenregeneration brach liegen
zu lassen, begann man in den 1980ern mit dem Anbau von Linsen um den
Nährstoffgehalt der Ackerböden wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Weltproduktion 2015 (rote + grüne Linsen): 5 Mio. t |
|
Produzenten: Kanada (3 Mio. t), Indien, Türkei, Russland, Australien Preis: 780 $ bis 850 $ / Tonne 2014, 2015 |
Quelle:
ourworldindata.org
Orangensaft-Konzentrat
Orangensaftkonzentrat ist der Grundstoff für
Orangensaft mit einem Fruchtsaftgehalt von 100 %. Die weltweite Ernte von Orangen liegt im Erntejahr 2014/15 bei ~48,5 Mio.t, gegenüber 2013/14 ein Minus von 7 %. Die globale Konzentratproduktion sinkt seit Jahren (2005/06 2,4 Mio. t, 2014/15 1,7 Mio. t). Konzentratpreis in $-Cent/US-Pfund: 1988 120, 1991 165, 1994 85, 1998 120, 2000 65, 2004 105, 08/2014 140, 08/2015 130. Wichtigste Konzentratproduzenten 2014/15 (gegenüber Vorjahr): Brasilien 935.000 t (-23 %), China, USA 450.000 t (-9 %), Mexiko 130.000 t (-25 %). |
Rund 100 Millionen Ballen (zu je 60 kg) beträgt die jährliche Weltproduktion von Baumwolle. Größter Produzent ist China (25 %), gefolgt von den USA (20 %), Indien + Pakistan (22 %), Brasilien + Usbekistan + Westafrika (20 %) und Sonstigen (13 %). | |
China ist auch der bedeutendste Verbraucher und hat 2006 für seine
Textilindustrie 18 Millionen Ballen auf dem Weltmarkt eingekauft. Das war
fast die gesamte verfügbare Menge. Fast 45 Millionen Ballen werden in
China verarbeitet, prognostizierte jährliche Zunahme mindestens 10 %. 1983 betrug der Weltverbrauch 67 Millionen Ballen, die Produktion 70 Millionen. Trotz eines Angebotsüberhangs wurde die Baumwolle zu einem Marktpreis von 148 Cent pro Kilogramm gehandelt. Preis 10/2006: 116 Cent 1995 wurde der bis heute unerreichte Höchstpreis erzielt (Tabelle oben: Rohwaren-Preisentwicklung). Die Nachfrage lag etwas über dem Angebot von 86 Millionen Ballen. Kein landwirtschaftliches Produkt braucht so viel Wasser und Dünger wie Baumwolle. Das hat in ehemaligen Anbaugebieten (frühere Sowjetunion) zu ökologischen Katastrophen geführt: WASSER |
"Bis zu 40 % der Maisernte in den USA und rund die Hälfte der Zuckerernte in Brasilien landet inzwischen in den Autotanks" |
Dr. Frank
Schallenberger, Landesbank Baden-Württemberg. |
Tee
wird hauptsächlich dort getrunken, wo er wächst. 37 % der weltweit
produzierten Menge gehen in den Export. Produktion (2002:
3,5 Mio. t 2012: 4,5 Mio. t) und Preise (2002:
1,48 $ / kg 2013: 2,70 $ / kg) steigen.1/3 der Teeernte
entfällt auf Grüntee, 2/3 auf Schwarztee. Wichtigste Exporteure: Kenia 22 %; China 18 %, Sri Lanka 18 %, Indien 11 %, Vietnam 8 %, Indonesien 5 %. Wichtigste Anbauländer für Schwarztee: Indien, Kenia, Sri Lanka, China Wichtigste Anbauländer für Grüntee: China, Japan, Vietnam, Indonesien |
Die größten Zucker-Produzenten
(Brasilien, Indien, EU, China) sind zugleich auch die größten
Verbraucher (Indien, EU, China, Brasilien); Brasilien und die EU zudem
noch die bedeutendsten Exporteure. Die EU produziert den teuersten Zucker, die Gemeinschaft zahlt ihren Bauern den dreifachen Weltmarktpreis, ermöglicht durch gewaltige Subventionen aus den EU-Steuertöpfen. Das war der Grund, warum die EU 2005 vor das WTO-Schiedsgericht musste. |
Soja
Aus den gekochten Bohnen gewinnt man Sojamilch und Tofu. Gepresste Bohnen liefern Sojaöl, der verbleibende Rest, das Sojamehl (80 Gewichtsprozent), wird an Nutztiere verfüttert. Mit Soja könnte einen Großteil der Hungernden dieser Welt ernährt werden. Tatsächlich werden nur 3 % der Ernte direkt von Menschen konsumiert. Der "Rest" geht überwiegend in die Fleischerzeugung und wird an Hühner, Rinder, Schweine, ... verfüttert. Soja ist nach Weizen und Reis weltweit das wichtigste Agrarhandelsprodukt. Sojagewinnung weltweit: 240 Mio. t (Saison 2011/12); 264 Mio. t (Saison 2010/11) Produzenten: USA (Saison 2011/12 - 83 Mio. t; Saison 2010/11 - 90 Mio. t); Brasilien (Saison 2011/12 - 66 Mio. t; Saison 2010/11 - 75 Mio. t); Argentinien (Saison 2011/12 - 45 Mio. t; Saison 2010/11 - 49 Mio. t); Wichtigste Exporteure: USA (2011/12 35 Mio. t; 2010/11 41 Mio. t), Brasilien (21 Mio. Hektar Regenwald - entspricht der halben Fläche Deutschlands - wurden dem Sojaanbau geopfert), Argentinien Größter Verbraucher: China mit 70 Mio. t (davon werden 55 Mio. t importiert) Am Chicago Board of Trade (CBoT) werden Futures und Optionen auf Sojabohnen und Derivate auf Sojaöl und Sojamehl gehandelt. |
An der CME
(Chicago Mercantile Exchange) werden Terminkontrakte
für Milch- und
Milchpulver
abgeschlossen. Die Produkte wechseln zum vereinbarten Termin nicht
körperlich den Besitzer, es kommt lediglich zur Zahlung des
Differenzbetrags zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis in bar. Der Preis wird in Dollar / hundert Pfund (100 lb = 45,3 kg) angegeben und lag im Juli 2008 bei 18 $. Das bisherige Allzeithoch war 2007 mit 21,5 $ erreicht. Europäische Milchbauern und ihre Abnehmer können seit Herbst 2008 an der EUMIX ihre Futures abwickeln. Vertragseinheit: 10 Tonnen Milch, Fettgehalt 4,2 %, Proteingehalt 3,4 %. www.eumix.eu
Landwirtschaftliche Produkte unterliegen nicht den
Bedingungen des freien Marktes. In den letzten Jahren haben besonders
die EU-Staaten und in sehr geringem Ausmaß auch die USA - alle gegen den
Widerstand ihrer Bauern - die Fördermittel reduziert. Die weltweit stark
zunehmende Nachfrage bei fast allen Agrarerzeugnissen führt zu
steigenden Preisen, das tut den Erträge der Produzenten gut und lässt
sie den Verlust der Subventionen leichter verschmerzen. Milch +
Milchprodukte haben ein langes Förder-Sündenregister. |
Latex
(Kautschuk) ist der Rohstoff zur Herstellung von Naturgummi. 70 % der
Weltproduktion (2012:
11,3 Mio. t) werden für
die Herstellung von Autoreifen verwendet. Produzenten 2012: Thailand (31 % der WP), Indonesien (25 %), Nigeria (16,5 %), Malaysia (10 %), Vietnam (5,6 %) Kautschuk-Preis / kg: 2011 6,5 $; Ende 2013: 2,5 $ |
Momentane, dramatische Preisausschläge
zeichnen auf dem Rohwarenmarkt ein sehr unscharfes, falsches Bild. Erst
über einen längeren Zeitraum betrachtet, lassen sich Preistrends ablesen.
Dazu dienen die Indexkonzepte, die in Bezug auf Rohstoffzusammenstellung
und deren Gewichtung stark voneinander abweichen. Der CRB-Index (Commodities-Research-Bureau; 1957 von Reuters zusammengestellt, Namensänderung 2005 auf Reuters/Jeffries CRB-Index) ist eine Art Warenkorb für Rohstoffe. Nach einer festgelegten Gewichtung sind in ihm 19 Rohstoffe enthalten: Fleisch - Rinder, Schweinebäuche (mit 7 Prozent) Edelmetalle - Gold, Platin, Silber (7 Prozent) Soft Commodities - Kakao, Kaffee, Zucker, Orangensaft, ... (21 Prozent) Energie - Rohöl, Heizöl (33 Prozent) Erdgas (6 Prozent) Getreide - Hafer, Sojaschrot, Weizen (13 Prozent) Industriemetalle - Kupfer, ... (13 Prozent) Der
Reuters/Jeffries CRB-Non
Energie Index ist ein Mix aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen
und Metallen (Getreide, Soja, Lebendrinder, Cu, Al, Au, Zucker, Baumwolle,
Kaffee).
Bei seiner Gründung enthielt der CRB-Index
sogar 28 Rohstoffe, darunter Zwiebel, Eier, Kartoffel, Schweinefett, ... 24 Rohstoffe, gegliedert in drei
Bereiche (Energie, Metalle, Landwirtschaftsprodukte) umfasst der
GSCI-Index.
(Goldmann-Sachs-Commodities-Index,
1991 von Goldmann & Sachs auf Kundenwunsch aufgelegt).
Der Energieanteil liegt mit 78,5 % sehr hoch, 9,5 % beträgt der
Agraranteil, dazu kommen 4,4 % Vieh, 1,6 % Edelmetall, 6 %
Industriemetalle. Ein neueres Indexpaket - es besteht aus nur sechs Rohstoffen: WTI Rohöl, Heizöl, Aluminium, Gold, Mais und Weizen - hat die Deutsche Bank mit ihrem DBLCI (DB Liquid Commodity) entwickelt. Das jüngste Indexpaket kommt von der Credit Suisse. Ihr CSCB (CS Commodities Benchmark Index) wird in monatlichen Abständen in seiner Zusammensetzung der Marktsituation angepasst. Die Indizes erlauben ein finanzielles Engagement in mehrere Rohwaren gleichzeitig. Die Gefahr, wie im Futures-Handel den Rohstoff bei Kontraktende auch wirklich geliefert zu bekommen, besteht beim Investieren in Indizes nicht. |
STRATEGISCHE METALLE (Nebenmetalle)
Nebenmetalle werden nicht an Börsen gehandelt. Wenige
spezialisierte Händler versorgen die Industrie. Metallische Rohstoffe wie Tellur,
Yttrium, Strontium,
Germanium, Indium,
Gallium und Rhenium
werden weltweit nur im Kilogrammbereich produziert. Selbst bei einem
etwas verbreiteteren Rohstoff wie Cadmium
kann mit einem Aufwand von 50 Millionen Euro die gesamte
Jahresweltproduktion aufgekauft werden. Russland ist der dominierende Titan-Erzeuger. Das Metall wird in der Luftfahrtindustrie benötigt. So erwarb z. B. im April 09 Airbus bei der russischen Staatsfirma Rostechnoilogii Titan im Wert von 4 Mrd. $. Die Hälfte der Kobaltreserven befinden sich in Kongo (früher Zaire). Kobalt wird als Legierungsmetall für Flugzeugtriebwerke und für aufladbare Batterien (in Mobiltelefonen, Laptops, Digitalkameras, Fahrzeugen mit Hybridantrieb) benötigt. 2006 kostete eine Tonne 35.200 US$, 2008 schon ~90.000 US$.
Lithium gewinnt
rasant an Bedeutung.
WP 2015: Chile (37 %), Australien (33 %),
Argentinien (11 %), China (10 %), USA (3 %), Simbabwe (3 %), Portugal (2
%), Brasilien 1 %)
Reserven
weltweit (Anfang 2018 in Mio. t):
In Afghanistan werden Lithium-Vorkommen vermutet, die mindestens so groß
sind, wie jene Boliviens. Quelle:
US-Verteidigungsministerium Juni 2010 Eine Lagerstätte mit rund 18 Millionen Tonnen und einem Lithiumgehalt von 1,6 % befindet sich auf der Koralm (Ö). Angeblich das größte Vorkommen in Europa.
Abbaukosten pro Tonne in Bolivien ~5.000,- $, in Chile ~2.000,- $
6/2010 Der Preis für
Molybdän hat sich zwischen 2000 und 2007
verachtfacht. Das Nebenprodukt der Kupferförderung, wichtiges
Legierungsmetall zur Härtung von Stahl für Ölpipelines, Reaktorgefäße,
Produkte der Bau- und Rüstungsindustrie, Motor- und Flugzeugbestandteile wurde im 2. Quartal 2008 um 38
$/Pfund gehandelt.
2001 waren für eine Unze
Palladium 1.070 $ zu bezahlen. 2010
bewegte sich der Preis zwischen 680 $ und 860 $. 2011 begann Russland
seine während der Finanzkrise aufgebauten Reserven abzubauen. Analysten
vermuten, dass zuerst 550.000 Unzen und 2012 weitere 350.000 Unzen in den
Handel kamen. Russlands Vorräte wären dann fast aufgebraucht. Langfristig wird mit einem
Unzenpreis von 1.160 $ gerechnet. Quelle:
Rohstoff Report 1411 Juli 2011 Angebot + Nachfrage bei Platin + Palladium:
Palladium-Preis ist im Oktober 2018 auf ein Allzeithoch von 1.150 US-Dollar je Feinunze gerauscht. Die Fördermenge wird 2018 481.000 Unzen unter dem Bedarf liegen.
Rhodium vollführt beeindruckende Preissprünge siehe
weiter unten "Preisentwicklung". Seine überwiegende
Verwendung als Autokatalysator erklärt aber nur teilweise die starken
Preisausschläge. Schwache Autoverkäufe - "billiges" Rhodium. Von knapp
10.000 $ / Unze im Juni 2008 ging es innerhalb von acht Wochen runter
auf 4.600 $ / Unze.
Tantal ist unverzichtbarer Bestandteil der
in Handys, Computern, Flachbildschirmen verwendeten Mini-Kondensatoren.
Das Metall (SMP 3.000 Grad, doppelt so biegsam, haltbar +
dicht wie Stahl) ist im Erz Coltan
enthalten. Hauptproduzent ist Australien (2009: 560 t),
gefolgt von Brasilien (2009: 180 t), Demokratische
Republik Kongo (2009: 100 t), Ruanda
(2009: 100 t) und Kanada (2009: 40
t).
Wolfram,
höchster SMP aller Metalle (Glühfaden), zur Herstellung von
Hartmetallen, Kugeln (von Kugelschreiber- bis Gewehrkugeln),
Mobiltelefonen, Werkzeugen, Flugzeugen, Autokatalysatoren.
Mehr als die Hälfte der
Kobalt-Weltproduktion im Jahr 2011 (98.000
t) entfiel auf die Demokratische Republik Kongo. Mit großem Abstand
folgen Kanada (7.200 t), China + Russland (je 6.000 t). |
Das Gesamtgewicht der Mineralien einer
durchschnittlichen E-Auto-Batterie beträgt 185 kg.
Anteil in kg an:
5 kg Eisen / 6 kg
Lithium / 8 kg Kobalt /
10 kg Mangan / 20 kg
Stahl
20 kg Kupfer / 29 kg
Nickel / 35 kg
Aluminium / 52 kg Graphit
Metall | Verwendung | Herkunftsländer (%-Anteil an der Weltproduktion) |
Antimon: | Hartmetalle, Akkumulatoren, Chemikalien | Bolivien (24), Südafrika (20), China (15) |
Cadmium: | Metallurgie, Galvanisationstechnik | GUS (16), Japan (12), USA (10) |
Chrom: | Edelstahl, Feuerfestindustrie, Turbinen, Magnetbänder | Südafrika (45), Kasachstan (17), Indien (15) |
Gallium: | Halbleiter, Brennstoffzellen, Legierungen, Solarzellen | China (83), Japan (17) |
Germanium: | Halbleiter, Transistoren, Katalysator, optische Industrie, Solarzellen | China (79), USA (14), Russland (7) |
Indium: | Elektro-, Nuklearindustrie LCD-Bildschirme, Solarzellen | China (58), Südkorea (13), Japan (11) |
Kobalt: | Hochtemperaturlegierungen, Batterien (E-Autos, Laptops, Handys) | Kongo (50), Kanada (12), China + Russland |
Lithium: | Elektronik, Glasindustrie, Metallurgie, Batterien | Bolivien/Chile (44), Australien (25), China (13) |
Magnesium: | Leichtmetallindustrie, chem. Industrie | USA (48), GUS (24), Norwegen (14) |
Mangan: | Stahlindustrie, Maschinenbau | GUS (37), Südafrika (22) |
Molybdän: | Legierungen, Schmiermittel | China (30), Chile (12), Kanada (11), GUS (10) |
Niob: | Stahlindustrie, Maschinenbau | Brasilien (83), Kanada (11) |
Palladium: | Computer, Handys, TV-Geräte | Russland (41), Südafrika (39), Kanada (6) |
Platin: | Computer, Handys, TV-Geräte, Schmuck | Südafrika (77), Russland (13), Kanada (4) |
Quecksilber: | Elektro-, Chemie-, Pharmaindustrie | GUS (27), Spanien (26), USA (18) |
Rhodium | Kfz-, Elektronik-, Glas- Chemieindustrie | Südafrika (87), Russland (9) |
Selen: | Elektro-, Keramik-, Glasindustrie | Japan, Kanada, USA |
Tantal: | Elektronik, Spezialstahl, AKW, Raketen | Australien (53), Brasilien (22), Ruanda (9) |
Vanadium: | Edel- und Werkzeugstähle | Südafrika (38), China (33), Russland (27) |
Wismut: | Pharmaindustrie, Maschinenbau | Australien (24), Mexiko (20) |
Wolfram: | Stahlerzeugung, Maschinenbau, Lampen | China (80), GUS, Kanada |
Zirkon: | Feuerfest-, Nuklearindustrie | Australien, Südafrika, USA |
Risikoliste
wichtiger Rohstoffe
Reihung nach Seltenheit, Konzentration der
Produktion, Verteilung der
Reserven, Recyclingtätigkeit, Substituierbarkeit, politische Risiken
Größter Produzent | Größte Reserven in | |
Seltene Erden | China | China |
Wolfram | China | China |
Antimon | China | China |
Wismut | China | China |
Molybdän | China | China |
Strontium | China | China |
Quecksilber | China | Mexiko |
Barium | China | China |
Graphit | China | China |
Beryllium | USA | ? |
Germanium | China | ? |
Niob | Brasilien | Brasilien |
Quelle: British Geological Survey 2012 | ||
2012 wurden weltweit nur 128 t
GERMANIUM gewonnen. |
Im Feber 2011 hat die
EU ihre
Versorgungssicherheit bei 14 Rohstoffen als
KRITISCH eingestuft. Es sind dies: Antimon, Beryllium, Gallium, Germanium, Graphit, Indium, Magnesium, Kobalt, Niob, Fluorit, Platinmetalle, Seltene Erden, Tantal, Wolfram. Die Welthandelsorganisation WTO hält in einem Urteil (Juli 11) Chinas restriktive Ausfuhrbestimmungen bei neun Rohstoffen als unvereinbar mit ihren Regeln. |
Strategische Metalle - Preisentwicklung | ||||||||||
Produkt | Einheit | 2001 | 2003 | 2005 | 2007 | 07/2008 | 06/2010 | 06/2011 | 2012 | 6/2016 |
Antimon | $/Tonne | 1.488 | 2.450 | 3.850 | 5.700 | 6.300 | 9.600 | 12.500 | ||
Arsen | $/lb | 0,41 | 0,45 | 0,50 | 0,85 | 0,85 | 0,8 | |||
Cadmium | $/lb | 0,40 | 0,53 | 2,0 | 3,55 | 3,20 | 2,10 | 1,90 | 0,9 | |
Chrom | $/Tonne | 4.166 | 3.650 | 6.950 | 8.000 | 12.500 | 4.400 | 10.300 | ||
Gallium | $/kg | 433 | 250 | 325 | 737 | 550 | 475 | 320 | ||
Germanium | $/kg | 571 | 295 | 400 | 865 | 1.045 | 950 | 1.610 | ||
Indium | $/kg | 70 | 335 | 866 | 550 | 663 | 640 | 790 | 535 | |
Iridium | $/Feinunze | 405 | 87 | 193 | 440 | 445 | 1.040 | |||
Kobalt | $/lb | 7,9 | 20 | 13 | 30 | 44 | 23 | 19,5 | 12,5 | |
Magnesium | $/Tonne | 1.369 | 1.815 | 1.534 | 3.350 | 6.000 | 2.950 | 3.280 | ||
Mangan | $/Tonne | 903 | 1.675 | 1.500 | 3.150 | 3.000 | 2.950 | 2.580 | ||
Molybdän | $/kg | 6,6 | 17 | 69 | 74 | 79 | 34 | 16,50 | 24 | |
Quecksilber | $/flask | 150 | 165 | 850 | 550 | 550 | 900 | 1.500 | 3.000 | |
Rhodium | $/Feinunze | 981 | 523 | 3.017 | 6.300 | 9.660 | 2.970 | 2.050 | 1.180 | |
Ruthenium | $/Feinunze | 106 | 41 | 87 | 540 | 293 | ||||
Selen | $/lb | 3,6 | 8,5 | 49 | 35 | 33 | 37 | 80 | 49 | |
Tantal | $/lb | 42 | 40 | 40 | 45 | 44 | 13 | |||
Titanium | $/kg | 6,7 | 6,2 | 25 | 20 | 7,00 | 7,60 | 6 | ||
Wolfram | $/kg | 5,8 | 7,1 | 31 | 33 | 37 | 45 | |||
Vanadium | $/kg | 6,6 | 10,6 | 46 | 39 | 75 | 31,6 | |||
Wismut | $/lb | 3,0 | 2,9 | 4,8 | 13 | 14 | 10 | 11,5 | 9,8 | |
Quellen: siehe verlinkte Logos unten, ... Preise 1. HJ oder am 30. Dezember des jeweiligen Jahres |
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Bloomberg KOREA plant Aufbau strategischer Bestände: Die staatliche Korea Resources Corp. will in den nächsten 10 Jahren Metalle kaufen, um Lagerbestände aufzubauen. Die geplanten Bestände sollen den südkoreanischen Bedarf etwa an Chrom, Molybdän und Palladium für zwei Monate sichern. 5. Juni 2007 |
Lange hat´s gedauert. Am 17. Juni 2010(!) gab die EU-Kommission bekannt, dass sie den Bezug bestimmter Mineralien künftig durch eine integrierte Außen-, Handels- und Entwicklungspolitik sichern will. Von den 14 angeführten Rohstoffen kommen 9 überwiegend aus China: ANTIMON, BERYLLIUM, KOBALT, FLUORIT, GALLIUM, GERMANIUM, GRAPHIT, INDIUM und MAGNESIUM. Die restlichen 5 sind: NIOB, PLATINMETALLE, SELTENE ERDEN, TANTAL und WOLFRAM. |
Mit der Entwicklung neuer Technologien ist in den
letzten Jahren Nachfrage nach einer bisher wenig beachteten
Rohstoffgruppe entstanden:
SELTENE ERDEN. Es sind dies 17 Metalle,
Scandium, Yttrium und die
Lanthanoiden
(15 metallische Elemente, die im Periodensystem aufeinander
folgen: Lanthan, Cer, Praseodym, Neodym,
Promethium, Samarium, Europium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium,
Erbium, Thulium, Ytterbium, Lutetium).
Der Verbrauch ist so stark
gestiegen, dass der Bedarf kaum noch gedeckt werden kann. Die
Weltproduktion von 120.000 t kommt zu 95 % aus China, das in wenigen
Jahren seine Förderung zur Gänze selbst benötigen wird. Investitionen in
die Erschließung der Vorkommen in Australien und Kalifornien werden für
eine Angebotszunahme sorgen, beliebig ausweiten kann man den Abbau
allerdings nicht, zu gering ist der Anteil der
Lanthanoiden an der
Erdkruste. Der Grund, weshalb sie auch als
SELTENE ERDEN bezeichnet werden. Die Elemente werden in der Hochtechnologie (Magnete, Glasfaserkabel, besonders leistungsstarke Batterien, Monitore, Katalysatoren, Stahlveredlung, Atomkraftwerke, Röntgenapparate, Raumsonden, Radargeräte, ...) eingesetzt. Die Preisentwicklung verläuft der Nachfrage entsprechend. Von August 2007 bis August 2008 stieg der Preis bei Cerium von 3.800 $ / t auf 5.700 $ / t, bei Dysprosium von 92 $ / kg auf 115 $ / kg, bei Europium von 375 $ / kg auf 490 $. Im Oktober 2010 lag der Preis für eine Tonne Ceriumoxid bei 36.000 $, Neodym hatte sich im Halbjahresabstand von 41.000 $ auf 92.000 $ verteuert. Im Mai 2009 hat das chinesische Staatsunternehmen CNMC die Mehrheit am Weltmarktführer bei der Gewinnung von SELTENEN ERDEN, der australischen Lynas Corporation erworben. Damit kontrolliert China 97 % der Neodymvorräte. Lynas Corporation - seit 2007 ein Verlustbringer - wird Mitte 2011 mit der Förderung in den westaustralischen Mount-Weld-Vorkommen beginnen. Stand 1/2011 Im Feber 2011 stieg ein japanisches Unternehmen mit ~185 Mio. € bei Lynas Corporation ein. Damit will Japan sich in Hinkunft 2/3 seines Bedarfs sichern. Der US-Anbieter Molycorp verspricht für Ende 2011 eine Jahresproduktion von 20.000 t, in den nächsten Jahren will er 1/6 des Weltbedarfs an SELTENE ERDEN liefern. Molycorp hat die kalifornische Mountain-Pass-Mine bis 2002 betrieben und sie dann wegen Umweltproblemen geschlossen. Bei ihrem Börsengang 2010 hat Molycorp knapp 380 Mio. $ kassiert, obwohl das Unternehmen seit 2008 Verluste schreibt. Die Förderung in der Mountain-Pass-Mine soll 2012 wieder anlaufen. Stand 1/2011 Seit 2006 senkt China Jahr für Jahr seine Exporte von SELTENE ERDEN. 2010 beschloss China ein Gesetz, das für die kommenden sechs Jahre den jährlichen Export auf maximal 35.000 t (bisher 60.000 t) beschränkt. Eine Menge, die dem Bedarf Japans 2009 entsprach. Mit Juli 10 hat China seine Ausfuhr von SELTENEN ERDEN für das 2. Halbjahr um 72 % auf nur noch 7.890 t reduziert. Die Exportquoten für 2011 werden gegenüber 2010 nochmals um 11 % gesenkt. Im Oktober 2011 drehte China die Exporte gänzlich ab. Der weltgrößte Produzent von Seltenen Erden, Inner Mongolia Baotou Steel Rare Earth Group Hi-Tech, entschied, die Förderung für einen Monat einzustellen, um den Preis hochzutreiben. Japan und die USA nahmen es gelassen. Die beiden Staaten haben bereits Lager für mehrere Jahrzehnte aufgebaut. Im März 2014 entschied ein Panel der WTO, dass China die Exportrestriktionen für Seltene Erden, Wolfram und Molybdän aufheben muss, da sie gegen die von China gegenüber der WTO eingegangenen Verpflichtungen verstießen und zu einer Verteuerung dieser Rohstoffe führen. Bis 2014 soll in Kalifornien und Australien die Neuproduktion beginnen,
Indien und Vietnam planen eine Produktionssteigerung.
2013 kamen 92 % der
SELTENE ERDEN aus China (2010: 98 %), aus den USA 4,3 %, Russland
2,3 %, Malaysia 1,3 %. Seit 2009 sank die Weltproduktion um knapp 1/3, von
133.500 t auf 90.500 t (2013). 2014 verarbeitete China 70 % der WP, Japan 15 %, USA 10 %, Rest 5 %. 2015 setzte China das WTO-Urteil um und hob im Jänner 2015 die Exportbeschränkungen, im Mai 2015 auch die Exportzölle auf.
In Schweden hat man in den Abraumgesteinen der
Eisenerzgruben 15 der 17 Seltenen Erden gefunden. Mittelfristig können
daraus rund 10 % des Weltbedarfs gedeckt werden. Geplanter
Produktionsbeginn: 2015 |
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Spezielle Schlammschichten im Südost-Pazifik enthalten reiche Vorkommen an schweren Elementen (Europium, Gadolinium, Terbium und Lutetium) der SELTENEN ERDEN. Ein 1 km² großes, 10 Meter dickes Schlammfeld könnte 20 % des Welt-Jahresbedarfs decken. Quelle: Nature Geoscience online 3. 7. 11 |
1,6 Mio. t
Nickel wurden 2011 weltweit gewonnen. Mit 15 % ist Russland Weltmarktführer, je 13 % kommen aus Indonesien und den Philippinen, je 10 % aus Kanada und Australien. Preis für eine Tonne: 2/2011: 30.000,- $ 6/2012: 16.300,- $ 4/2016: 8.995,- $ 2/3 der Weltproduktion werden für die Stahlherstellung verwendet (verbessert die Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit). Da auf China 45 % der weltweiten Stahlproduktion entfallen, ist es auch größter Nickelverbraucher.
75.000 Tonnen Nickel
fördert Kuba pro Jahr. Nickel ist Kubas
wichtigstes Exportprodukt, vor Zucker
und Tabak. Seit Jahresbeginn 2019 ist der Preis für eine Tonne Nickel von ~10.000 auf über 15.000 $ gestiegen. Hauptursache ist das drohende Exportverbot Indonesiens. NZZ 30. 8. 2019
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Vielfältig sind die Einsatzgebiete von
Zink. Die Hälfte der
Produktion wird für den Oberflächenschutz
(Korrosionsschutz) von
Eisen und Stahl verwendet ("Verzinken"). Je 17 % entfallen auf die
Messing-Erzeugung (=Legierung aus Kupfer und
Zink) und weitere Legierungen. Die chemische
Industrie fertigt daraus Zinkweiß
(Farbpigment) oder Zinkoxid (für die
Vulkanisation von Kautschukprodukten, für die Elektroden in
Dünnschicht-Solarmodulen (Umwandlung der Sonnenenergie).
Zinkpulver wird für Batterien benötigt. Zink
befindet sich in Nahrungsergänzungsmitteln
(Mineralpräparate), Kosmetika (Shampoos,
Produkten für kräftiges Haar und schöne Fingernägel) und
Anti-Allergika (Zink-Histidin-Kapseln gegen
Heuschnupfen). Größte Verbraucher (2011):
China (40 % der WP), Europa, USA. Größte Zinkproduzenten 2011 in 1.000 t |
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Zinn
ist ein weiches, gut verarbeitbares Metall. Es wird hauptsächlich für
Lebensmittel- und Getränkeverpackungen so wie als Lötzinn und in der
Keramik- und Kunststofferzeugung verwendet. 70 % der Weltproduktion
entfallen auf China und Indonesien. Allerdings verarbeitet China seit
August 2007 seine gesamte Produktion (2008: ~120.000 t) selber und muss
seither zusätzliches Zinn importieren (2008 waren es ~10.000 t). Seither
sieht sich Indonesien - Produktion 2008: 80.000 t - in der angenehmen Rolle des mit Abstand größten
Exporteurs. Mit seiner restriktiven Förder- und Verkaufspolitik verhindert Indonesien den Aufbau von größeren Vorräten an der LME (seit 1877 einziger Handelsplatz für Zinn) oder bei importierenden Staaten. Dennoch halbierte sich der Zinnpreis von 25.500 $/t im Mai 08 auf 12.300 $/t im Oktober 08. 2011 lag der Preis für eine Tonne 32.000 $, im Frühjahr 2014 bei >20.000 $, am 12. Juni 2015 bei14.750 $. Für 2010 wurde eine Weltproduktion von 322.000 t und ein Bedarf von 345.500 t erwartet. 2010 importierte China aus Myanmar 7.400 t Zinnerz, 2014 waren es schon 173.000t, damit schob sich Myanmar unter den Zinnerzexporteuren hinter China und Indonesien weltweit auf Platz 3.
Weltverbrauch 2014: 374.000 t |
Die führenden Rohstoffanbieter
versuchen durch Zukäufe und Fusionen ihre dominante
Marktstellung noch zu verbessern.
Im Frühjahr 2008 hat Vale
gegenüber seinen chinesischen Kunden bei Eisenerz Preiserhöhungen zwischen
65 und 71 % vorgenommen. Mit Jahresbeginn 2010 stellten Rio Tinto, BHP Billiton und Vale die Laufzeit ihrer Lieferverträge von Jahres- auf Quartalsbasis um und koppelten die Preise an den Spotmarkt. Das hatte zur Folge, dass die Abnehmer mit Beginn des 2. Quartals (April 10) eine Verdopplung der Preise hinnehmen mussten.
Ein Glücksfall für den österreichischen
Stahlproduzenten Voestalpine ist der Besitz
des steirischen Erzbergs.
*Kokskohle
wird für die Stahlerzeugung benötigt. Einzige Alternative ist die
pulverisierte Kohle (PCI-Kohle, sie schont die Koksöfen besser und ist
umweltfreundlicher als andere Kohle),
deren weltgrößter Produzent und Exporteur Macarthur Coal
(MCC) ist. Die Kohlereserve von MCC betragen 145 Mio. t, Umsatz 2009: 695
Mio. austr. $, Gewinn nach Steuern 168 Mio. austr. $.
Mehrere Fusionsvorhaben scheiterten in den
letzten Jahren: Vale wollte Xstrata übernehmen,
Xstrata versuchte sein Glück bei Anglo American, BHP Billiton
scheiterte mit Rio Tinto. |
Um 1 lbs (1 lbs = 1US-Pfund = 0,4536 Kilogramm)
Rindfleisch zu bekommen, muss der Farmer
8,3 lbs Futtergetreide aufwenden. Die Karriere eines schlachtreifen Rindes dauert 18 bis 24 Monate. Mit einem Alter von 14 bis 18 Monaten wiegt ein Kalb zwischen 600 lbs und 800 lbs. Dann wird es als Jungrind (Feeder Cattle) bzw. Mastrind (Fed Cattle) eingestuft. Ein Mastrind kostet 1,097 US$ pro lbs , macht bei 700 lbs einen Gesamtpreis von 767,90 US$. Vier bis acht Monate später, nunmehr 1.200 lbs schwer, wird es als Lebendrind an die Schlachthäuser verkauft. Das bringt 0,934 Dollar je lbs. Macht bei 1.200 lbs Gewicht 1.200 x 0,934 = 1.120,8 US$. Alle Preise: Mai 2007 Die Futterkosten für die Gewichtszunahme betragen ungefähr 275 US$. Verbleiben dem Farmer je Tier zirka 79 $. Aktuelle Angaben Preisangaben auf der Website der Chicago Merchantile Exchange, der weltgrößten Fleischbörse: www.cme.com |
Größter Handelsplatz für das zweitwichtigste
Handelsgut der Welt, Kaffee,
ist die New York Board of Trade (Nybot).
An der Nybot wird die mildere,
geschmacksintensivere Kaffeesorte, Arabica,
gehandelt. Die weniger edle, billigere Sorte, Robusta,
notiert in London. Kaffee wird in Terminkontrakten (Futures) gehandelt. Die wichtigste Arabica-Börse ist die ICE (Intercontinental Exchange). Ein ICE-Kontrakt (Arabica) entspricht 37.500 Pfund bzw. 260 Säcken zu je 60 kg. In den letzten 200 Jahren machte sein Preis den Kaffeeproduzenten ihr Auskommen mehr als unsicher. Von 1825 bis 1950 waren für ein Pfund Kaffee zwischen 10 und 30 US-Cent zu bezahlen. 1954 erklomm der Preis mit 60 US-Cent/Pfund sein bis dahin höchstes Niveau, um 1957 bis 1963 auf den tiefsten Stand - 38 US-Cent/Pfund - seit 14 Jahren zu fallen. 1962 wurde von den Produzentenländern und 21 Abnehmerstaaten der Internationale Kaffeerat (ICO, Sitz: London) gegründet. Jede Interessengruppe bekam 1.000 Stimmen, die der Bedeutung der einzelnen Staaten entsprechend aufgeteilt wurden. Aufgabe des ICO war es, den Preis durch Steuerung der Ausfuhrmengen zu regulieren. Die Mengenzuteilungen erfolgten mit Zweidrittelmehrheit. Zweites Regulierungsinstrument war eine Reduktion der Ausfuhren für alle Exportländer, wenn der Preis unter ein bestimmtes Niveau (1963 lag es bei 38 Cent/Pfund) fallen sollte. Erreicht der Preis eine Obergrenze (1963: 44 Cent/Pfund) Staaten, die ihre Exportquote überschritten, sollten von den Importeuren gemeldet und vom ICO im darauffolgenden Jahr mit einer reduzierten Quote bestraft werden. Das Quotensystem war nur wenig wirksam und brach 1989 völlig zusammen. Bis 1990 sanken die Arabica-Preise um ein Drittel, die Robusta-Preise sogar um 42 %. Im Mai 2011 lag der Arabica-Preis bei 3 $/Pfund, im Dezember 2012 waren nur noch 1,45 $/Pfund zu bezahlen. Robusta kostete zum selben Zeitpunkt 85 Cent/Pfund und hatte einen Marktanteil von 45 %. Am 5. 2. 14 lag der Arabica-Preis an der New Yorker Börse bei 1,36 $/Pfund. Am 5. 3. 15 lag der Arabica-Preis an der New Yorker Börse bei 1,33 $/Pfund. Angekündigte und echte Fröste, Unwetter, Schädlinge, Vergrößerung der Anbauflächen und Spekulationen sorgen für ein reges Auf und Ab der Preisbewegungen:
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Grafik: WEBSCHOOL |
Den Weltmarkt teilen sich:
Brasilien, Kolumbien (je
11 %), Vietnam (10 %),
Indonesien (7 %), Indien, Äthiopien (je
4,3 %), Mexiko (3,7 %),
Guatemala (3,4 %), Honduras (2,7 %),
... Größte Exporteure ( 2013
in 60 kg Säcken): Quelle:
Bloomberg, ICO |
40 Prozent der
Kakao-Weltproduktion entfallen auf die
Elfenbeinküste (Côte d´ Ivoire). Daher wirken
sich Probleme in diesem Staat besonders auf den Weltmarktpreis aus. Als
1999 die Kakaopreise abstürzten, hatte das eine Wirtschaftskrise zur
Folge. Ein Militärputsch führte im Dezember 1999 zum Sturz des ivorischen
Präsidenten. Nach einer manipulierten Wahl kam 2000 ein neuer Präsident an
die Macht. Von da an herrschte Bürgerkrieg. Ab und zu unterbrochen von
unsicheren Waffenstillständen. 2011 wurde ein Präsident gewählt, der
zuerst mal damit zu tun hatte, seinen Vorgänger, Laurent
Gbago, aus dem Amt zu jagen. Im Nov. 2011 wurde
Gbago an den
ICC
überstellt. Vom Höchststand 2010 auf 2011 fiel
der Kakaopreis um etwa 40 %. In London auf 1.400 ₤/t, in New York auf
2.142 $/t. Dez. 2011 Mit der ELFENBEINKÜSTE (1.242.000 t),
GHANA (632.000 t) und NIGERIA
(240.000 t) stellt
Afrika zwei Drittel der WP. Die International Cacao Organisation (ICO) erwartete für 2011 ein Weltproduktion von 3,938 Mio. t und eine Nachfrage von 3,819 Mio. t. 2013/14 ernteten die 800.000 Kakaobauern der ELFENBEINKÜSTE 1,730 Mio. t Kakaobohnen. Mit einem Weltmarktanteil von 35 % ist die Elfenbeinküste größter Produzent. Kakao sorgt für mehr als 50 % der Exporteinnahmen. Es folgen GHANA (920.000 t), INDONESIEN (425.000), NIGERIA (240.000 t) und BRASILIEN (210.000) Erntezeitraum: Oktober 13 bis September 2014 2014/15 ernteten die 800.000 Kakaobauern der ELFENBEINKÜSTE 1,796 Mio. t Kakaobohnen. Es folgen GHANA (746.000 t), INDONESIEN (325.000), ECUADOR (261.000 t) und KAMERUN (232.000) Erntezeitraum: Oktober 14 bis September 2015 Preis am 1. 9. 2014 3.265,- $/t; am 1. 12. 2014 2.900,- $/t; am 19. 7. 2015 3.344,- $/tt; am 27. 6. 2017 1.900,- $/t Ein Kakaobaum benötigt im Durchschnitt 10 Jahre bis zur vollen Produktivität und wird 50 Jahre alt. Werden Plantagen von Schädlingen (Kakaomotte), Pilzen oder Viren befallen, ist die Vernichtung der Bäume (Abbrennen, Fällen) unumgänglich. |
Erze auf dem Meeresgrund Auf dem Boden der Weltmeere lagern
Milliarden Tonnen Manganknollen,
Kobaltkrusten und
Massivsulfiden (feste Ablagerungen an magmatischen Quellen,
sogenannten RAUCHERN). Bisher wurden nur Lizenzen für die Erforschung der Lagerstätten, nicht
jedoch für den Abbau der Vorkommen vergeben. Das soll noch bis 2020 so
bleiben. Wer eine Lizenz, die zunächst nur zur Erkundung eines Areals
berechtigt, beantragen will, muss eine Gebühr von 500.000 $ entrichten. Privatunternehmen können nur gemeinsam mit einem Staat, dem so genannten sponsoring state, eine Erkundungslizenz beantragen, der ihre Tätigkeit überwacht und für sie haftet. Jeder Lizenznehmer bekommt maximal 75.000 Quadratkilometer. Nach 15 Jahren kann die Lizenz mehrmals um weitere 5 Jahre verlängert werden. Letztlich muss sie an die ISA zurückgegeben oder in eine Abbaulizenz umgewandelt werden. Bis heute hat die ISA 17 Erkundungslizenzen für Manganknollen vergeben fünf für Kobaltkrusten an den Flanken untermeerischer Gebirgszüge sowie sieben für Massivsulfide in vulkanisch aktiven Gebieten (dort wo tektonische Platten auseinander driften) NZZ 7. 10 2019 Den ersten Pachtvertrag für Tiefseebergbau schloss im Jänner 2011 das kanadische Unternehmen Nautilus Minerals mit Papua Neuguinea ab. Über einen Zeitraum von 20 Jahren ist es den Kanadiern erlaubt, in 1.600 Meter Tiefe auf einer Fläche von 60 km² exklusiv Metalle abzubauen.
Das Seerechtsübereinkommen
(SRÜ) der UN wurde
1982 in Kingston,
Jamaika, wo die Meeresbodenbehörde
auch ihren Sitz hat, geschlossen und trat nach der Ratifizierung durch 60
Staaten 1994 in Kraft. Es gesteht jedem Staat mit Küsten Souveränität auf
12 Seemeilen und eine
200 Seemeilen ins Meer reichende
Wirtschaftszone, die Exclusive Economic Zone,
zu. Die Unterzeichnerstaaten
müssen beim Tiefsee-Abbau "beste Umweltpraktiken" anwenden. 124. Protokoll über die Privilegien und Immunitäten der Internationalen Meeresbodenbehörde (18. 10. 2004 Teil III) |
Tagesaktuelle Rohstoffpreise und Index-Werte gibt es auf den Seiten von ONVISTA, KITCOMETALS und dem HANDELSBLATT. Weitere Infos auf www.rohstoff-spiegel.de + www.godmode-trader.de + www.financial.de |
Letzte Aktualisierung: 26. April 2023
POLITIK ERDÖL-ERDGAS DRITTE WELT FAIRE PREISE ROHSTOFFABHÄNGIGKEIT GEWERKSCHAFTEN