Das COOKIE - kein Scherzkeks
Das Cookie ist eine kurze
Nachricht, die von einem Web-Server an den Web-Browser gegeben wird. Der
Browser legt das Cookie in einem Ordner auf der Festplatte ab. Die so
gespeicherte Nachricht wird in der Folge bei jedem Besuch der selben
Webseite an den Web-Server zurück geschickt.
Immer mehr Anbieter im Netz schmeißen wie wild mit Cookies um sich, auch solche, die nichts zu verkaufen haben, weil sie die Gewohnheiten der Benutzer festhalten wollen:
Solche "Schnüffler-Cookies" sind zu Recht unbeliebt. Man kann Cookies den "Zutritt" zum eigenen Computer versperren, schließt sich jedoch damit selbst von vielen Angeboten aus, Webseiten, die Cookies einsetzen, bieten den Besuchern oft Formulare zum Ausfüllen an. Somit erhält der Webserver des Anbieters die persönliche Daten des Besuchers (nennen wir ihn Meier, der muss ja jedem blöden Beispiel seinen Namen leihen), die er - in ein Cookie verpackt - sofort an den Computer des Herrn Meier zurück schickt. Besucht Herr Meier wieder einmal diesen Anbieter, schickt Meiers Browser das Cookie zurück an den Server. Dieser verwendet die erhaltenen Informationen, fertigt daraus eine extra für Herrn Meier gestaltete Webpage und schickt sie ihm. An Stelle der normalen Einstiegsseite erscheint auf Herrn Meiers Monitor eine Ansprache mit seinem Namen: "Willkommen, Herr MEIER!" oder so ähnlich. Das ist die eigentliche Bestimmung von Cookies: sie sollen den Besucher identifizieren, damit Herrn Meier eine personalisierte Seite präsentiert werden kann, die seinen Vorlieben entspricht. Cookies müssen klein sein, andernfalls wären sie Torten (die im Englischen aber wie Keks klingen, womit wir ein schönes Beispiel für eine phonetische Ambiguität haben). Ihre maximale Größe beträgt 4 KB, bis zu 255 Zeichen können sie beinhalten. Diese Kleinheit garantiert eine schnelle - von Herrn Meier unbemerkte - Übertragung an den Web-Server. |
Für Online-Marketing und
Bannerwerbung haben Cookies eine zentrale Bedeutung. Nachdem das Cookie ihn identifiziert hat, werden auf Herrn Meiers Monitor Werbebanner für Produkte eingeblendet, für die er möglicherweise empfänglich ist. Die Vorteile für den Anbieter sind offensichtlich: mit dem Aufbau von genauen User-Profilen und Surfgewohnheiten wird ein gezieltes Einsetzen von Marketing-Maßnahmen möglich. Der US-Banner-Vermarkter DoubleClick (www2.doubleclick.net/de) hat mit Hilfe der Cookies Millionen von Daten über das Kundenverhalten gesammelt und stellt Quervergleiche mit den Daten von Direct-Mail-Agenturen her. Für uns Konsumenten wird es dann problematisch, wenn wir nicht mehr erkennen können, welche Web-Sites miteinander in Verbindung stehen und sei es auch nur durch deren gemeinsamen Banner-Lieferanten. Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Die gesundheitsbewusste Frau Huber (Herrn Meiers verheiratete Schwester, auch ein beliebtes Beispielopfer) füllt auf Website X einen anonymen Fragebogen aus, weil sie heraus finden möchte, wie viele Kalorien sie täglich verbraucht. Auf Site Y gibt sie ein Online-Inserat auf, in welchem sie den seit langem unbenutzten Hometrainer ihres Mannes zum Verkauf anbietet; hier muss sie ihren Namen und die e-mail-adresse angeben. Ihre bevorzugten Urlaubsziele und das Reisebudget teilt sie der Site Z im Verlaufe eines Preisvergleiches verschiedener Reiseveranstalter mit. Während dieser Vorgänge hat Frau Huber nie bemerkt, dass ein und dasselbe Cookie auf ihrem Computer mit allen Sites einen regen Datenaustausch gepflegt hatte.
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Netscape und Internet Explorer bieten eine Funktion an, die den Benutzer jedes Mal vor der Übertragung eines Cookies warnen. Ist diese aktiviert, merkt man erst, wie stark der Cookie-Hagel ist, der von manchen Sites auf uns niederprasselt. | |
Manche Cookies löschen sich am Ende der
"Internet-Sitzung" von selbst, viele jedoch machen es sich für
ein paar Jahre in unserem PC bequem. Die E-Privacy-Richtlinie der EU verlangt von den Betreibern von Webseiten, dass sie Cookies nur bei den Anwendern einsetzen, die sich damit einverstanden erklären. |
Letzte Aktualisierung: 10. Juni 2012