WEBSCHOOL POLITIK ROHWARENMÄRKTE ENERGIE METHAN
KLIMA: 5 vor 12
seit 40 Jahren!
Wohin führt der Weg?
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Der Einfluss der Treibhausgase auf die Erderwärmung ist umstritten. Eine Reihe namhafter Wissenschaftler bezweifelt sogar, dass die heutigen Klimaverhältnisse überhaupt abnormal sind. Unbestreitbar scheint jedenfalls, dass es Klimawandel seit Bestehen der Atmosphäre gibt. Das reicht in weit ältere Zeiten zurück, als die läppischen 5.000 Jahren, seit denen der Mensch die Erde mit seiner Anwesenheit belästigt. |
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Untersuchungen von Bohrkernen aus 800.000 Jahre altem antarktischen Eis (Eisbohrung des European Project for Ice Coring in Antarctica), die genau datierbare 10 Eiszeiten und Zwischeneiszeiten erfassen, liefern exakte Daten zu Abkühlungen über mehrere Jahrhunderte und Wiedererwärmung innerhalb weniger Jahrzehnte. In den letzten vier Zwischeneiszeiten lagen die Spitzentemperaturen um bis zu 4,5 Grad über den heutigen. Quelle: Science-Express 5. 7. 2007 |
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Einen Zeitraum von 420.000 Jahren - vier Eiszeiten - bildet der Bohrkern einer Tiefseebohrung vor Portugal ab. Es zeigt sich, dass es rasche Klimaänderungen nicht nur in der jüngsten Eiszeit, sondern auch in den drei Zyklen davor immer wieder gegeben hatte. Sie führten offenbar jeweils zu einem Kollaps des gesamten mediterranen Ökosystems und einem starken Wachstum der nördlichen Eiskappen. Quelle: Science-Express 14. 6. 2007 |
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"Kalte Rinne" |
Warme Röhre |
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Gesunkene Temperatur in der antarktischen Tiefsee - Die Tiefsee in der Antarktis ist laut dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung nach einer jahrelangen Erwärmung wieder kälter geworden. Gleichzeitig zeigen Satellitenaufnahmen die höchste Ausdehnung von Meereis im antarktischen Sommer seit dem Beginn der Aufzeichnungen. Die Erkaltung bewege sich im Hundertstel-Grad-Bereich, was für ein Polarmeer schon sehr deutlich sei. NZZ 21. 4. 2008 Die Natur hat es brillant geschafft, mit einem höheren CO2-Anteil umzugehen. Der war vor Millionen Jahren deutlich höher als heute. Die Natur hat das Problem gelöst, indem sie die Atmosphäre abgekühlt hat. Heute ist es deutlich kälter als noch vor einigen Millionen Jahren. Was wir Menschen als "normal" betrachten, wenn es ums Klima geht, ist nichts weiter als das, was wir kennen: ein Sonderfall. Prof. Dr. Heinrich Miller, stv. Direktor des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung |
"In
zehn Jahren müssen die Menschen in den Städten Gasmasken tragen, um die
Luftverschmutzung zu überleben. Bis 1985 führen die Abgase dazu, das nur noch die Hälfte des Sonnenlichts die 'Erde erreicht." |
Zitate vom ersten
Earth Day von 1970, bei dem Umweltschützer die Apokaly pse
beschworen. Finden sich auch im Buch "More From Less" von Andrew McAfee |
Aus einem Artikel in der NZZ, 6. 1. 2020 |
Erwärmt
sich das Klima, wird es keineswegs weltweit Dürren und Wüstenbildung geben.
Es träte das Gegenteil ein. Eine wärmere Atmosphäre nimmt mehr
Feuchtigkeit auf, in der Folge gibt es auch mehr Niederschläge. Laut einem Artikel eines Forscherteams um Martin Melles (Uni Köln) im Science (22. Juni 2012) gab es während der letzten 2,8 Millionen Jahre acht "Super-Warmzeiten". In den jüngsten Extremphasen (vor 400.000 und ~1,1 Mio.Jahren) lagen die Temperaturen im Nordosten Sibiriens bei 13 bis 14 Grad (heute: 9 Grad). Die Forscher nehmen an, dass der Eisschild Grönlands damals viel kleiner oder sogar gänzlich verschwunden war. Das Team hatte einen 318 m langen Sedimentkern aus dem sibirischen Elgygytgyn-See analysiert. "Sience" Juni 2012 In der Klimadatenbank HISTALP sind Temperaturdaten zurückreichend bis 1760 und Messwerte (Temperatur, Niederschlag, Luftdruck) von 242 Wetterstationen im Alpenraum gespeichert. HISTALP ist im Internet unter http://www.zamg.ac.at/histalp/ abrufbar. Die Website ist mehr für Nachdenker, Panikfans finden es dort fad.
Zitat aus einem Artikel von Lennart
Bengtsson (bis 1990 Direktor am
Max-Plank-Institut für Meteorologie in Hamburg) in der NZZ vom 16.
4. 2014, Titel "Wissenschaft und Politik des Klimawandels":
Aus einem Interview mit dem österreichischen Physiker
Werner Gruber (KURIER 26. Juli 2015 S 14):
Eine Reihe von Staaten haben 1997 im japanischen
Kyoto vereinbart, ihren Treibhausgasausstoß zu verringern, um so angeblich
den Klimawandel zu bekämpfen. 2005 trat das
Kyoto-Protokoll in Kraft.
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Quellen: Global Carbon Project
aus HANDELSBLATT 23. 9. 14 S 10 + BP aus HANDELSBLATT 29. 7. 15 S
14 Grafik: WEBSCHOOL
Quelle: Visual
Capitalist Juni 2019
Länder mit dem
höchsten CO2-Ausstoß durch Verbrennen fossiler
Brennstoffe 2017 (in Mio. t)
climateactiontracker.org/Global
Carbon Project; Grafik WZ 6. 11. 19
Das EU-Handelssystem sieht für Unternehmen, die in einem Jahr mehr emittieren, als sie an Emissionsrechten besitzen, den Zukauf der Rechte im kommenden Jahr und eine Strafzahlung von 100,- pro zu viel emittierter Tonne CO2.
1990
emittierte Österreich 78,7 Mio. t
Treibhausgase.
Jährliche
Höchstmengen von Treibhausgasen für den Verpflichtungszeitraum 2013 bis
2020
Anteil der Sektoren an den gesamten
Treibhausgas-Emissionen in Ö:
Quelle Klimaschutzbericht 2017; Umweltbundesamt |
Gebiete (Belastete Gebiete)
in denen die Immissionsgrenzwerte (BGBl. I Nr. 115/1997) wiederholt oder
auf längere Zeit überschritten werden sind im BGBl. II Nr. 166/2015
aufgelistet.
2003 trat die Schweiz als
111. Staat dem Kyoto-Protokoll bei. Die Schweiz
beabsichtigt die Teilnahme am EU-Handelssystem ab 2013.
Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU 2012 waren in der Schweiz 36,- Franken pro Tonne CO2 zu bezahlen. 2013 müssen die Emissionen unter 80 % jener des Jahres 1990 bleiben, andernfalls gilt ab 2014 eine Abgabe von 60,- Franken / t CO2. Der Bundesrat kann die Abgabe auf bis zu 120,- Franken / t CO2 erhöhen. Quelle: Bundesrat
2010 emittierte Deutschland
960 Millionen Tonnen Treibhausgase, das waren 23 % weniger als 1990. Damit
wurde der Kyoto-Zielwert 2008-2012 von 974 Millionen t deutlich
unterboten. Der Anteil der energiebedingten CO2-Emissionen
hat von ~700 Mio. t auf 780 Mio. t zugenommen. Quelle:
Deutsches Umweltbundesamt
Die 1.627 emissionshandelspflichtigen
Energie- und Industrieunternehmen Deutschlands sorgten
2010 wurden weltweit 30,6
Gigatonnen CO2 freigesetzt, 5 % mehr als 2008. Der
Rückgang 2009 war Resultat der Wirtschaftskrise. Für den Anstieg
hauptverantwortlich waren die Schwellenländer.
Quelle: Internationale Energieagentur 2012 wurden im EU-Raum 3.438,8 Millionen Tonnen CO2 emittiert; davon entfielen auf die Stahlindustrie lediglich 6 % (206,3 Mio. t) Quelle: Eurostat
2012 wurden weltweit 36,13
Gigatonnen CO2 freigesetzt
2014 wurden weltweit 35.
498,7 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt. 2018 wurden weltweit 37,1 Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt. Gegenüber 2017 eine Steigerung um 2,7 %.
Grafik WEBSCHOOL
Am 5. Juli 2011 stimmte das
Europäische Parlament gegen das Vorhaben der Kommission, die CO2
- Emissionen bis 2020 statt um 20 % um 30 % zu senken, was die
Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft weiter verschlechtert
hätte.
In China sind 2013 binnen Jahresfrist die CO2
-Emissionen um 58 % auf 9,98 Mrd. t gestiegen
Deutschland hatte im Koalitionsvertrag von
2009 das nationale Emissions-Reduktionsziel bis 2020
freiwillig von 30 auf 40
Prozent erhöht, um die internationalen Klimaschutzverhandlungen
positiv zu beeinflussen. Während in Deutschland an Techniken gearbeitet wird, die ein Einlagern von CO2 in unterirdische Gesteinsschichten ermöglichen sollen, hat Österreich mit dem Verbot der geologischen Speicherung von Kohlenstoffdioxid (144. Bundesgesetz; BGBl vom 28. Dezember 2011) diesbezüglichen Plänen eine Absage erteilt. Eine Evaluierung des Verbots bis 2018 und danach in Fünfjahresabständen ist vorgesehen (§ 4 - Evaluierung), wer dem Verbot zuwiderhandelt, kann mit einer Verwaltungsstrafe bis 35.000,- belegt werden (§ 5 - Strafbestimmung).
Ergebnis der (15.) Klimakonferenz
von Kopenhagen (Dez. 2009):
Ergebnis der Klimakonferenz
von Cancun (Mexiko; Dez. 2010):
Ergebnis der Klimakonferenz
von Durban (Dez. 2011):
Kanada
trat am 12. Dez. 2011, einen Tag nach Abschluss der Durban-Konferenz, aus dem laufenden (2008 -
2012) Kyoto-Klimaschutzabkommen aus.
Mit dem Austritt vermeidet Kanada eine
Strafzahlung von 10,5 Mrd. Euro für
nicht vollzogene CO2 -Vorgaben. Statt einer
vorgegebenen Reduktion seiner Treibhausgase um 5,2 % hatte sich Kanada im
ersten Abkommen freiwillig (!) auf 6 % (Basis 1990)
verpflichtet.
Australien verdonnerte per
Gesetz (Beschluss am 8. 11. 11) die 500 größten
Klimasünder ab Juli 2012 zur Zahlung einer CO2
-Steuer in der Höhe von 23 AUD (1 € = 1,34 AUD Kurs Nov.
2011). Die Steuer sollte bis 2015 in ein Emissionshandelssystem
übergeführt werden.
Ergebnis der Klimakonferenz
von Ad-Dauha (Katar) (Dez. 2012):
In einem bereits 2006 beschlossenen Gesetz verpflichtet
sich Kalifornien mit Ende 2012
einen Zertifikatshandel einzuführen, Südkorea
will 2015 folgen.
Ergebnis der Klimakonferenz
von Warschau (Nov. 2013):
Abschlussbericht (komprimierte Fassung
des bereits veröffentlichten, dreiteiligen Klimaberichts) des
UNO-Klimarates in
Kopenhagen ( 2. Nov. 2014):
Ergebnis der Klimakonferenz
von Lima (Dez. 2014):
Klimakonferenz von Paris
(Dez. 2015)
Ergebnis der Klimakonferenz
von Bonn (Nov. 2017):
Ergebnis der Klimakonferenz
von Kattowitz (Ende
am 15. Dez. 2018):
Ergebnis der Klimakonferenz
von Madrid (Dez. 2019): Das Plenum einigte sich am 15. 12. 2019 zwar darauf, alle knapp 200 Staaten an ihre Zusage zu erinnern, 2020 ihre Klimaschutzziele für 2030 möglichst zu verschärfen. Die wichtige Debatte zu Regeln für den Handel mit Klimaschutz-Gutschriften wurde aber auf das nächste Jahr vertagt.
Ergebnis der Klimakonferenz
von Glasgow (Nov.
2021):
Das
1,5 Grad Ziel war nicht zu halten. Das wurde
deutlich durch das Manöver Chinas und Indiens den Schlusstext in letzte
Minute zu verwässern. Sie strichen daraus die unbestrittene Notwendigkeit
aus der Verfeuerung von Kohle zur Stromproduktion auszusteigen.
Klimakonferenz
von Dubai (30. Nov.
2023):
Vertreter von fast 200 Staaten
versammeln sich im ökologisch nicht gerade
vorbildlichen Dubai. Als wäre das nicht schlechtes Omen genug:
Konferenzpräsident ist Sultan Ahmed Al Jaber, gleichzeitig Chef der Abu
Dhabi National Oil Company (Adnoc). Die plant den massiven Ausbau ihrer
Öl- und Gasförderung.
Klimakonferenz
von Baku (11.-22.
Nov.
2024):
Ist die bereits 29.!
Die EU
ist für weniger als 10 Prozent der weltweiten
Emissionen verantwortlich!
WZ 31. 7. 2018 S 7
Am 24. 6. 2013 startete China,
vorerst nur in der Industriestadt Shenzen (10
Mio. Einwohner), seinen ersten Emissionshandel. Bis 2014 sollen weitere
sechs Regionen einbezogen werden. Zur Stabilisierung der Zertifikatspreise
kann der Staat das Zertifikatsangebot jederzeit verknappen. |
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Nicht in die Gesamtbilanz der Treibhausgase
eingerechnet sind die Methan-Emissionen auftauender Permafrostböden,
heiliger + konfessionsloser Kühe, Kamelen, die Gase vulkanischen Ursprungs und die Abgase des
Seeverkehrs. Die pro Jahr im Verdauungstrakt Kamels produzierte Methanmenge, entspricht 1 Tonne CO2. Jährlich werden 7,7 Mio. t Methan durch das Auftauen des Meeresbodens im Nordpolarmeer freigesetzt. Das entspricht der Bilanz aller Weltmeere. Quelle: Studie der University of Alaska 2/2010 veröffentlicht in "Science" |
Laut FAO verursacht die Viehzucht jährlich Methan-
und Lachgas-Emissionen, die 7,1 Mrd. Tonnen
CO2 entsprechen. Quelle: Die Presse, 22. 12. 13 S 22 Deutschland plant das CO2 der Industrieabgase auszufiltern, zu verflüssigen und anschließend in tiefen Gesteinsschichten zu speichern → CCS-Verfahren (carbon dioxide capture and storage).
Laut
Global Carbon Project ist vor allem
China
für den Anstieg der CO2-Emissionen
verantwortlich. Der chinesische CO2-Ausstoß
wuchs 2017 um 3,5 % (Aufgrund der
Trockenheit ging die Energieerzeugung aus Wasserkraft zurück und musste
durch Kohle ersetzt werden. Zudem nahm die Industrieproduktion zu).
Der gegenwärtige globale CO2-Ausstoß
beträgt 38 Gigatonnen (38.000
Millionen Tonnen). Der Anteil der EU liegt
bei knapp unter 10 % des Weltausstoßes. Ihre CO2-Emissionen
sind in den letzten zwei Jahrzehnten um fast 20 % gefallen.
2018
ist der globale
CO2-Ausstoß
um 1,7 % gewachsen. Und zwar zu 85 % in nur drei Staaten:
USA, Indien,
China.
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2018
kletterten die durch die Energieerzeugung freigesetzten weltweiten
Kohlendioxidemissionen laut der
Internationalen Energieagentur (IEA)
auf einen neuen Rekordstand: plus 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr
auf 33 Milliarden Tonnen CO2.
Weltweite
Kohlendioxidemissionen
durch fossile Brennstoffe in Mrd. t
Quelle: Global Carbon Budget
Quelle: DESTATIS
... Alles, was wir mit Riesenanstrengungen in zehn Jahren erreichen, macht China in drei Monaten zunichte. ... |
Fitz Vahrenholt in einem Interview - Die Presse, 19. Okt. 2012 S 18 |
Peter Sloterdijk
zu Besuch auf der Pioneer One
(12. April
2023) Die Tatsache, dass
Deutschland einen im Vergleich zu China und den USA kleinen
CO2-Fußabdruck hinterlasse, aber in der Klimapolitik eine
Vorreiterrolle für sich beanspruche, belustigt ihn: Das Abschalten der drei verbleibenden
deutschen Atomkraftwerke hält Sloterdijk für
einen Fehler: Insgesamt werden 2023 weltweit 36,8 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen, ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so die Prognose der Forscher. Dazu kommen CO2-Emissionen aus der Landnutzung, die vor allem durch die Abholzung von Tropenwäldern entstehen. Diese Emissionen werden 2023 voraussichtlich bei 4,1 Milliarden Tonnen CO2 liegen. Quelle: Global Carbon Project 5. 12. 2023
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Europas Wälder
sind zwischen 1991 und 2011 um 800.000 Hektar pro Jahr
gewachsen.
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Österreichs
Waldfläche
wächst täglich um sechs Hektar
WZ 21. Juli 2022
WZ 21. März 2023
Aus dem Nichts wird ein Markt geschaffen, eine
einträgliche Spielwiese für Börsen, Händler und Spekulanten. Sein Volumen
scheint beliebig aufblasbar. Geschäfte mit der Luft eben.
Das 2005 eingeführte EU Emission
Trading System (EU-ETS) umfasst die Hälfte des CO2-Ausstoßes
der EU. Mehr als 11.000 Betriebe (Kohlekraftwerke, Ölraffinerien,
Stahlwerke, ...) in 30 Staaten (EU + Norwegen, Island, FL) sind dem
EU-ETS unterstellt. In der dritten Handelsperiode, 2013 - 2020, hat die
EU für 2013 den CO2-Ausstoß auf 2,04 Mrd. t
begrenzt. Jedes weitere Jahr wird die Menge um weitere 37,5 Mio. t
reduziert. Um den Preis hochzutreiben beschloss das
EU-Parlament am 10. Dezember ab Jänner 2014 900 Millionen Zertifikate vom
Markt zu nehmen. Am 5. Mai 2015 schlossen EU-Parlament und die
EU-Staaten einen Kompromiss: 2010 haben Österreichs
Energieversorger und Industriebetriebe die am Emissionshandel teilnehmen
um 3,7 % weniger CO2-Zertifikate eingelöst als
sie zugeteilt bekommen haben. Statt 32,1 Mio. t verbrauchten sie nur 30,9
Mio. t, die nicht eingelösten Zertifikate konnten sie noch bis 2012
verbrauchen oder an einer Klimabörse verkaufen. Die Betriebe müssen ihnen
zugeteilte Zertifikate für das Vorjahre jeweils bis Ende April des
Folgejahres einlösen. Änderung des
Emissionszertifikatgesetzes 2011
Regelung für die Fluggesellschaften
Seit Mitte Dezember 2008 bieten das
Lebensministerium, Austrian Airlines, die Flughafen Wien AG und
Kommunalkredit public Consulting GmbH den Passagieren die Möglichkeit,
durch freiwillige Spenden einen Beitrag zur Kompensation von
Flugemissionen zur Umsetzung von Klimaschutzprojekten zu leisten. Wie man einen persönlichen Beitrag zum
Klimaschutz leisten kann und welche Projekte damit finanziert werden, ist
auf der Website der AUA nachzulesen:
Wer in Europa zu viel emittiert - z.B.
Österreich -
kauft EU Allowances (EUA),
wer in Maßnahmen zur Verminderung von CO2-Emissionen
investiert, erhält Emissionsgutschriften
(CER), die er verkaufen kann.
Österreich musste
2011 Zertifikate im Wert von
21 Mio. € nachkaufen.
BRA 2011 Der Handel mit Emissionsrechten (EUA) und Emissionskrediten (CER) erfolgt an den Klimabörsen Chicago Climate Exchange CXX, European Climate Exchange (ECX), BlueNext, European Energy Exchange (EEX), Nord Pool, ... .
2007 lagen die Preise für ein CO2-Zertifikat
über 1 Tonne bei 1 bis 10 €, für 2008 wurden von den Händler bis zu 40 €
erwartet, tatsächlich erreichte der Preis in der Jahresmitte
aber nur 27,-.
In der ersten Phase wurden den Unternehmen zu viele
Zertifikate kostenlos zugeteilt. Zukäufe mussten kaum getätigt werden,
daher fiel der Preis bis Ende 2007 auf Null. Um den Preisverfall zu stoppen, folgte das EU-Parlament dem Kommissionsvorschlag, das Überangebot von 2 Mrd. Zertifikaten für den Zeitraum 2013 bis 2015 um 900 Mio. zu reduzieren. Ab 2016 kommen die 900 Mio. Zertifikate wieder auf den Markt. 3. Juli 2013
Ende 2017 waren 1,7 Mrd.
ungenutzte bzw. von Firmen oder Investoren gehaltene
Zertifikate auf dem Markt. Im Mai 2018 hat die
EU-Kommission für 2021 bis 2030 verfügt, dass sie jährlich eine Obergrenze
für das CO2 festlegen
wird. Diese wird ab 2021 jährlich um 2,2 % gesenkt um den Ausstoß an
Klimagasen bis 2030 um 40 % unter den Wert von 1990 zu drücken.
Nach dem Fukushima-Unglück und
der kurz darauf vorgenommenen Abschaltung von sieben deutschen AKW stieg der
Kurs auf 17 €. Kaum Bewegung im Zeitraum 1/2014 bis 4/2016
Bis Oktober 2017 bewegte sich der
Marktpreis für 1 Zertifikat zwischen € 4,--
und € 9,--.
in Hackerangriff auf das Europäische
Emissionshandelssystem (ETS) im Jänner 2011 war
zuerst in Österreich und anschließend in Tschechien, Griechenland, Polen
und Estland erfolgreich. Es waren jene Staaten, die trotz mehrfacher
Aufforderung durch die EU-Kommission, die Sicherheitssysteme ihrer
nationalen Registrierungsstellen nicht aktualisiert hatten. Laut
Pressemeldungen kamen die Hacker mittels simpler
Phishing-Mails und gefälschter Webseiten zu den Zugangsdaten.
Am 9. November 2017 einigten sich
die Unterhändler der EU-Staaten und
des EU-Parlaments auf eine Reform
des Emissionshandelssystems (ETS) der
EU.
Die Leipziger EEX
(European Energy Exchange) ist die größte Energiebörse Europas. Sie
ist Handelsplatz für Strom, Erdgas, Kohle und
CO2-Emissionsrechte.
Die European Climate Exchange ECX
ist die weltweit größte Terminbörse für den Handel mit
CO2-Zertifikaten. Gemeinsam mit der US-Terminbörse
für Emissionsrechte, der Chicago Climate Exchange CXX,
ist sie Eigentum einer Holding, die an der Londoner Börse
notiert.
Der IPCC (Intergovernmental
Panel on Climate
Change; 195 UN-Mitgliedstaaten) wurde 1988 von der
Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und der UNO
gegründet. Die Glaubhaftigkeit des IPCC bekam 2010 eine Delle. Mindestens. Interne E-Mails kamen ans Licht, aus denen hervorging, dass "unpassende" Ergebnisse der Öffentlichkeit vorenthalten bzw. vernichtet wurden. Seine Prognose über das "Verschwinden der Himalaya-Gletscher bis spätestens 2035" beruhte auf einem unbestätigten telefonischen Interview des Journalisten Fred Pearce aus dem Jahr 1999.
Der Klimabericht 2013
besteht aus drei Teilen:
Teil 2 befasste sich mit den Auswirkungen auf Mensch und Natur (Veröffentlicht 31 März 2014 in Yokohama)
Teil 3 erklärt
wie der Mensch in den Klimawandel eingreifen kann und dass es doch noch
nicht zu spät für rettende Maßnahmen ist. Senator James Inhofe erklärt die globale Erderwärmung zum "größten Schwindel, der den Amerikanern je aufgetischt wurde". ... Was mich aber noch stärker beunruhigt, ist die zynische Haltung jener "Umweltaktivisten", die ihr Gewissen reinwaschen, indem sie Emissionshandel betreiben und derweil die Umwelt weiterhin mit ihrem verschwenderischen Lebensstil belasten. ... Afrika hat einen neuen Goldesel im Stall, und der Westen kann leichten Gewissens weiterhin Umwelt und Atmosphäre verschmutzen. Zakes Mda, Schriftsteller, Südafrika, in der NZZ 24. 5. 2007
Obwohl die CO2-Emissionen
aufgrund des Wirtschaftswachstum in China und Indien stark zugenommen
haben, sind die globalen Temperaturen seit 1998 nicht
gestiegen. Stand 2012
Im 1987 verabschiedeten Montrealer
Protokoll verpflichteten sich die Unterzeichnerstaaten die
schädlichsten ozonabbauenden Substanzen - besonders die
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) - zu verbieten.
Heute sind sie durch Stoffe ersetzt, welche die Ozonschicht nicht
angreifen, vor allem Fluorkohlenwasserstoffe (FKW).
Leider haben einige FKW ein Treibhausgaspotential,
das jenes von CO2 mehr als tausendmal übertrifft.
SCHWEIZ: |
Quelle: ICE
Quelle:
HANDELSBLATT 17. April 2024
TESLA-Motors
erzeugt ausschließlich Elektro-Autos, benötigt daher die ihm zugeteilten
Emissionsrechte nicht, sondern gibt sie an andere Autohersteller weiter.
Damit lukrierte das Unternehmen seit 2010 knapp
2 Mrd. $. Allein 2018 waren es 420 Mio. $, die TESLA der Zertifikatverkauf einbrachte. Quelle: NZZ International 6. Juni 2019 |
Aktuelle Angaben zum Zertifikatehandel liefern z. B. die Adressen http://www.co2-handel.de/ - Das Info-Portal zum Emissionshandel und Klimaschutz oder www.finanzen.at. |
METHAN bereitet neue Klimasorgen Anfang der 2000er schien
der Gehalt des Treibhausgases in der Luft stabil zu bleiben. Seit 2007
steigt er wieder.
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NZZ Ausgabe 11. April 2024
Weiterer Kommentar betreffend Urteil des EGMR gegen die SCHWEIZ
Website: Der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband stellt unter http://www.oewav.at/home/Publikationen zum kostenlosen Download folgende Broschüre zur Verfügung: Klimawandelauswirkungen und Anpassungsstrategien in der österreichischen Wasserwirtschaft
Kommentar: Buch zum Thema: |
Letzte Aktualisierung: 9. November 2024