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KUNDENZEITUNGEN   ONLINE-KUNDENMAGAZINE

Die Kundenzeitung zählt neben Couponing (Kuponkataloge)  Online Marketing (e-Mail), Mobile Marketing (SMS, MMS), adressierten Directmails, Kundenbindungsprogrammen (Kundenkarten, Kundenklubs),  klassischer Werbung mit Direct Response, Telemarketing und unadressierter Werbung (Postwurf, Prospekte) zu den Instrumenten des Direkt Marketing.  Ein Drittel der Werbegelder werden in die Direktwerbung investiert. Sowohl "klassische" Werbung als auch  Direct Marketing setzen pro Jahr jeweils ca. 2,2 Milliarden Euro um.

Kundenkontakt mittels Zeitung - schon das Handelshaus der Fugger schickte 1568 seinen Kunden eine eigene Zeitung mit Nachrichten und Kommentaren zum Handels- und Weltgeschehen.

Kundenmagazine - ein wichtiger Bestandteil im Marketingmix - unterscheiden sich in Umfang und Aufmachung oft stark voneinander. Die Skala reicht vom einfachen vierseitigen Faltblatt im Zweifarbdruck bis zum üppig gestalteten Lifestyle-Hochglanzmagazin, das von Layout und Inhalt viele Kaufzeitungen übertrifft. 

Viele dieser Zeitungen werden von Werbe-, PR- oder Direktmarketing-Agenturen erzeugt. Daneben bieten auch große Verlage diese Dienstleistung an, weil sie damit ihre vorhandene Infrastruktur besser auslasten können und zuletzt gibt es noch eine Reihe kleiner Spezialverlage, die von diesem Werbekuchen naschen.
Im deutschsprachigen Raum erscheinen 3.300 Kundenzeitungen mit einer Gesamtauflage von 450 Millionen pro Ausgabe. Lediglich 700 Titel bemühen sich um Fremdinserate zur teilweisen Kostendeckung.

                                                        

Oft betätigen sich Geschäftsführer oder Verkaufsleiter als Autoren und füllen mehrere Seiten "ihres" Magazins mit Texten aus eigener Feder, nach dem Motto: "Wer zahlt, schreibt!". Oft ist das Ergebnis ihrer Bemühungen für den Leser weder interessant noch unterhaltend.
Gute Kundenzeitschriften oder Clubmagazine bieten das Gleiche wie gute Kaufzeitungen: Information, Unterhaltung, Service. Mit diesen Inhalten zeigt ein Unternehmen seinen Kunden, dass sie als mündige Kunden ernst genommen werden. Da können durchaus auch die eigenen Produkte angeboten werden, wenn dies auf eine unterhaltsame, informative Art geschieht.
Die Ausrichtung des Mediums richtet sich nach der Zielgruppe. Das Ö3-Club-Magazin ist anders gestaltet als das Magazin einer Bank. Nicht nur Konsumenten, auch Wiederverkäufer oder Mitglieder einer Standesvertretung sind Adressaten von Kundenzeitungen.
Wenn Professionalität und Aufwand stimmen, dann wird das Kundenmedium auch für "fremde" Unternehmen als Werbeträger interessant, was im Idealfall zur Kostendeckung oder sogar zu einem Gewinn führen kann.

                                                   

Produkte wie Visa-Magazin (Auflage 615.437; 688.000 Leser pro Ausgabe), Diners-Club-Magazin (Auflage 148.177; ÖAK 2010) oder Auto-Touring sind fix im Markt verankerte Werbeträger. Sie sind so professionell gestaltet, dass der Leser das Gefühl hat, eine "echte" Zeitschrift in Händen zu halten.
Die vom
ÖAMTC herausgegebene Auto-Touring hat bei einer Druckauflage von 1.470.763  (ÖAK 2010)
, 1.608.000 Leser (MA 2010) pro Ausgabe und übertrifft damit in Österreich alle anderen Zeitschriften und Magazine. ADACmotorwelt, das monatlich erscheinende Magazin der deutschen Autofahrerorganisation ADAC nimmt in Deutschland eine ebenso überlegene Position ein: 19,5 Millionen Leser pro Ausgabe, Auflage 13,5 Millionen Exemplare.
"Nur" Platz drei unter den Kundenzeitungen in der Schweiz nimmt
touring, das Magazin des TCS ein. Es wird 20x jährlich allen Mitglieder kostenlos zugestellt und berichtet zu den Themen Politik und Wirtschaft, Tourismus, Test und Technik, Mensch und Mobilität. Leser in der deutschen Schweiz: 890.000.

Die Zeitung der Parfümeriekette Douglas "COME in" (Bild oben rechts), erscheint fünfmal pro Jahr und enthält Tipps und Trends aus der Kosmetik. 

Die Kundenzeitschrift ist ein Marketinginstrument, eine Visitenkarte, die regelmäßigen Kontakt zu den Kunden herstellt. Die Leser sind anspruchsvoll und erwarten auch von einem Gratismedium Qualität. Als Tool des CRM schließt es die Lücke zwischen klassischer Kommunikation und herkömmlichem Direktmarketing. 

Von den 1000 größten Österreichischen Unternehmen publizieren 505 eine oder mehrere Zeitschriften für Kunden und/oder Mitarbeiter (Umfrage des Albatros Verlags).
In Deutschland
erzielt die Corporate-Publishing-Branche einen Jahresumsatz von cirka vier Milliarden Euro.
Es gibt rund 15.000 deutschsprachige Kundenmagazine mit einer Gesamtauflage von 3,1 Mrd. Folio 10/2014 S 36

 

Beim jährlich stattfindenden Best of Corporate Publishing Award werden die besten deutschsprachigen Kundenzeit- schriften gewählt. 2005 bewarben sich 537 Magazine um die 10 ersten Plätze in ebensovielen Kategorien (Banken / Finanzdienstleistungen / Automobil / IT-Telekommunkation / Medien-Kultur / Tourismus / Gesundheit / Energie / Handel-Konsum / Non-Profit).
Zwei österreichische Magazine gewannen 2005 ihre Branchen-Klasse:
.copy  (siehe unten) und liga, die Publikation der Liga für Menschenrechte (Non-Profit).
  
Zweimal Gold - 2004 und 2005 -  erreichte in der Branchengruppe "IT-Telekommunikation" das inhaltlich anspruchsvolle und drucktechnisch innovative Telekom-Austria-Magazin  .copy  (erscheint 5 mal jährlich, Auflage 120.000 - Bild links). Die Magazinthemen sind in sechs LABs gruppiert. Die Motive der Einstiegsseiten in die LABs werden von Künstlern gestaltet.

 

Besonders gelungen ist das, von Siemens herausgegebene, Innovationsmagazin hi!tech (http://www.hi-tech-online.com/page/home.html). In einer Auflage von 40.000 Stück erscheint das Heft seit 1996 4 mal im Jahr. Beim Best of Corporate Publishing Award erreichte hi!tech 2003 mit dem 2. Platz in der Kategorie IT und Telekommunikation (B2C) die beste österreichische Platzierung.
 
Neben 2.000 Abonnenten erhalten 11.000 Manager heimischer Spitzenunternehmen, 3.000 Bundes-, Landes und Gemeindepolitiker, 5.000 Professoren und Assistenten der innovativsten Universitätsinstitute Österreichs,  8.000 High Potentials technischer und wirtschaftlicher Universitäten, 3.000 ausgewählte Lehrer an AHS, BHS und HTL sowie  4.000 Spezialisten aus Technologiezentren und privaten Forschungsstätten die Ausgaben.
Ebenfalls einen 2. Platz errang die Siemens-Kundenzeitung four!times in der Kategorie Industrie und Gesundheitswesen (B2B). Die Auflagenhöhe beträgt 50.000; die Hefte werden 4 mal jährlich an die Kunden versendet.
In der 2. KW 2015 startete ALDI sein Kundenmagazin ALDI inspiriert.
Erstauflage: 1,83 Mio. Exemplare
Die Zeitung wird im Abstand von drei Monaten aufgelegt und ist auch online verfügbar.
Mit  ALDI inspiriert  folgt der Konzern dem Beispiel anderer Supermärkte wie REWE (LAVIVA) und EDEKA (Mit Liebe).

 

Das Beratungsunternehmen legend Consulting gestaltet für nic.at, den Registrator der at-Domainnamen, das Magazin at.
Informationen in einem Printmedium erhalten weit mehr Aufmerksamkeit, als Newsletter, die mit der Mailflut angespült werden und manchmal darin sogar untergehen. Besonders, wenn sie optisch und inhaltlich so gut aufbereitet sind, wie in at.
Die Überschriften der behandelten Themen sind ident mit den Domainnamen, unter denen sich Online zusätzliche Informationen abrufen lassen. Die vierteljährlich erscheinenden Ausgaben können kostenlos unter www.at-magazin.at bestellt werden.

 

Ein umfangreiches Sortiment von Kunden-, Mitarbeiter- und Non-Profit-Zeitschriften verlegt die EGGER-LERCH GmbH. Die Auflagen reichen von ein paar Hundert bis mehrere Hunderttausend Exemplare, quer durch alle Branchen und soziale Organisationen (Barmherzige Brüder, CARE, Caritas, ...). www.egger-lerch.com
Für den Lebensmittelmulti Nestle werden 3-4 x jährlich 80.000 Stück Gourmet News erzeugt und den Käufern der gleichnamigen Katzennahrung auf dem Postweg zugestellt.
Tipps zur richtigen Katzenhaltung und artspezifischen Verhaltensweisen, Katzengeschichten, Gewinnspiele und natürlich Informationen über das Gourmet-Sortiment, das Dreisterne-Menü für den Haustiger, sind Inhalt der Gourmet News.

 

Der Salzburger UCM-Verlag produziert erfolgreiche Kundenmagazine u.a. für Don Gil, Volksbank oder Fiat/Alfa/Lancia.
Die Zeitung Don Gil informiert über aktuelle Modetrends, Service und Stilberatung, Fitness, High-Tech, Mobilität und Kommunikation. Sie erscheint vier Mal pro Jahr, umfasst 90 Seiten. Die Auflage von 100.000 Stück geht an Stammkunden. MAGAZIN EINGESTELLT!
 
Geldanlage heute ist der Titel des Finanz- und Anlagemagazins der Österreichischen Volksbanken. Die Auflage von 150.000 Stück des 32-Seiten-Hefts im A3-Format liegt in den Filialen auf, Kunden erhalten das Magazin zugesandt.

120.000 Exemplare seines Automobil-Magazins emozioni lässt der Fiat/Alfa/Lancia-Konzern an seine Kunden verschicken, den Rest gibt es im Zeitschriftenhandel zu kaufen. Neben Berichten über Modellvorstellungen der Konzernmarken findet man noch Reisereportagen und Lifestylethemen.

Knapp zwei Dutzend Titel  druckt die Konkurrenz aus Linz, der Zielgruppen-Zeitungsverlag. Dazu gehören beispielsweise More Sports, das Kundenmagazin von Zentrasport, das vierteljährlich mit einer Auflage von 150.000 Stück erscheint. Oder das Blatt Uni Family mit dem die Lebensmittelkette Unimarkt versucht Kunden an sich zu binden. Dazu bietet das Magazin einen umfangreichen Rezeptteil und Einkaufsgutscheine. Das Heft erscheint im Abstand von zwei Monaten (Auflage 100.000) und liegt in den Unimarkt-Filialen auf.

 

COOP-Zeitung Migros-Magazin Die Kundenzeitungen der Schweizer LH-Ketten coop und Migros haben pro Ausgabe 2,679  Millionen bzw. 2,384 Millionen Leser. Quelle MACH 2012-2 Sie sind damit die erfolgreichsten Wochen- und Monatstitel.
Die wöchentlich erscheinende coopzeitung bietet ihren Inseratkunden einen besonders günstigen TKP: 8,- Euro. Zum Vergleich ist für 1.000 Kontaktchancen in Tageszeitungen mit mindestens 20,- Euro zu rechnen.
 

Vom Unternehmensmagazin der Credit Suisse erscheinen fünf Ausgaben pro Jahr. Von jeder Nummer liegen 35.000 Exemplare in den Bankfilialen und den großen Schweizer Flughäfen auf, 100.000 werden an Bankkunden und Interessenten verschickt.

 

ONLINE - KUNDENMAGAZINE
 

Seit 2012 legen sich immer mehr Unternehmen eigene Internet-Zeitungen zu.
Credit Suisse betreibt den The Financialist, Coca Cola die deutschsprachige Ausgabe seines Journey.
Firmenbezogener Content, Stories, Bilder und Videoclips sollen die Konsumenten auf die Seite locken.
Als brand journalism oder content marketing wird diese Form der Berichterstattung bezeichnet.

Letzte Aktualisierung:  8. Jänner  2015

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