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DIRECT - MAIL
oder "Jemand
schreibt mir ja doch!"
Kann aber gut sein, dass ich von
diesem Jemand gar nichts wissen will! Wer ein Mailing gestaltet, liest es
voll Stolz von vorne bis hinten durch. Sonst aber niemand. Die Informationsflut
wird immer größer, wir lesen nur noch, was gelesen werden muss.
Unverlangte Werbung gehört nicht dazu!
Wir schauen nur noch drei Prozent der Wörter an, die wir eigentlich lesen wollen oder sollen. Wir kaufen Zeitungen, abonnieren Zeitschriften, kaufen Bücher und müssen außerdem noch die beruflichen Informationen lesen. In dieser Notsituation hat unser Gehirn längst eine Überlebensstrategie entwickelt: Das Auge sucht und findet blitzschnell nur noch das, was wir gerade brauchen und was uns weiter hilft. Wenn wir gedruckte Werbung - z. B. ein Mailing - erhalten, haben wir sofort Fragen an das Papier: Brauche ich das, wer beweist das, was bringt mir das, ... Die Kunst des Gestalters ist es, diese Fragen zu beantworten. Sonst läuft der Dialog nicht weiter. Wer fragt, will eine Antwort haben. Wie im Verkaufsgespräch. Die Gestaltung des Kuverts (Papierwahl, unübliches Format, exklusives Design) und das teurere Frankieren mit Marken erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Sendung geöffnet wird. Es gibt einen ersten Kurzdialog durch das ganze Mailing (ca. 20 Sekunden) mit Haltepunkten auf den stärksten Blickfängen. Was der Leser auf dieser Spur nicht findet, das kommt meistens auch im späteren, zweiten, ausführlicheren Dialog nicht mehr in den Vordergrund. |
Die ersten 20
Sekunden entscheiden
|
*
Wir alle werden von unserem
angeborenen Blickverlauf zuerst zu ganz bestimmten Blickfängen hin
geführt, ob wir wollen oder nicht. Deshalb muss der Gestalter mehr über
das Leseverhalten seiner Zielgruppe wissen.
Der Mensch ist von Natur aus ein Bildbetrachter. Wir müssen zuerst Bilder anschauen, bevor wir etwas lesen (oder wegwerfen). Dieses Gesetz stammt aus einer Zeit, in der wir ohne Sprache und ohne Text blitzschnell reagieren mussten, um zu überleben. Bilder waren immer da. Ein Blick-Punkt (Fixation) dauert durchschnittlich 0,2 Sekunden. Wir schauen bestimmte Bildformate, Formen und Inhalte vor den anderen an. Wer seine Vorteile sehr schnell signalisieren will, der baut sie in die Bilder ein. Der größte Vorteil muss ins Bild Nr. 1. Einfache, schnell verständliche Bilder verkaufen besser als anspruchsvolle Darstellungen. Auf der Suche nach schnellen, bildhaften Informationen springt unser Auge auf alle Elemente, die bildähnlich wirken. Dazu gehören auch Tabellen, Kurven, Skizzen, Diagramme. Und Überschriften. Die Typografie wird zum Bildelement. Größere Überschriften sind mehr Bild als Text. Deshalb schauen wir sie vor den kleineren Zwischentiteln an. Gehirn-gerecht gestalten heißt, gleich bei den ersten Haltepunkten die Zustimmung des Lesers zu suchen. "Jetzt sparen Sie bares Geld." "So gewinnen Sie mehr Freizeit." "Hier ist Ihr Gutschein." |
**
Der erste
Kurzdialog
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Eine klare Botschaft: Passt der
Schlüssel nicht,
bleibt zumindest eine Gratis-Autowäsche.
Die Erfolgsformel
für den schriftlichen Dialog heißt: JA =
S
ja, ja, ... >S
nein, ... Auf dieser Formel beruht eigentlich jeder Dialog. Ganz besonders der schriftliche, dessen Dauer jeder Leser selbst bestimmt. In Worten bedeutet die Dialog-Formel: solange die Summe der kleinen "jas" größer ist als die Summe der kleinen "neins", liest die Person weiter. Kleine "jas" entstehen immer dann, wenn der Leser seine gesuchte Antwort findet. Auf einer A4-Seite verweilt der Leser etwa 2 Sekunden (= 10 Fixationen zu je 0,2 Sekunden) während des ersten Kurzdialogs. Diese Bruchstücke genügen; sie bilden eine Informationskette im Gehirn. Danach glaubt der Leser, den Gesamtinhalt des Mailings zu kennen und entscheidet über das Weiterlesen oder Wegwerfen. |
Das angebotene Produkt ist für den Leser
ein Mittel zu seinem eigenen Erfolg Kein Mensch kauft Staubsauger, um Staubsauger zu sammeln. Er will Staub saugen! Einfach und bequem. Deshalb zeigt man mehrere Ziele, zu denen das Produkt als Weg und Helfer glaubhaft erscheint. Prospekte, die das Leser-Ziel vergessen, sind Monologe. Sie produzieren zu wenig Response und eignen sich deshalb nicht für das Dialog-Marketing. |
Ein NEIN
ist besser als gar keine Reaktion. Wer "nein" sagt, der redet noch mit dem Anbieter. Aus einer "kalten" Adresse wird durch ein NEIN ein Reagierer. Und genau das ist das Ziel im Direktmarketing. Adressen, die das NEIN ankreuzen, bieten eine Chance für weitere Dialoge. NEIN-Reagierer bringen bei der nächsten Aktion höhere Quoten. |
Der Empfängername als
Verstärker
Der Name soll 2 bis 3 mal im Mail vorkommen (bei Privatadressen bis zu 10 mal) |
Hier wartet Arbeit auf den Empfänger. Ein Fragebogen
mit FÜNF Seiten! Dafür gibt es 50 Euro. Vielleicht!
Das Reaktionsziel
als Verstärker |
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Antworten leicht machen (Fax, Antwortkarte) | Karte |
JA - Mögliche Hauptziele | JA - Mögliche Zwischenziele |
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Ein Trick zur erfolgreichen Gestaltung von Mails: Das persönliche Verkaufsgespräch als Vorbild | |
Der Verkäufer zeigt Der Verkäufer betont besonders Der Verkäufer erklärt |
→
BILDER → HEADLINES → TEXTE |
Die wichtigsten Regeln für
das Texten
KISS = Keep it simple and stupid (short) |
Besonders wirkungsvolle
Zeichen / Wörter: ACHTUNG! EXKLUSIV! GRATIS! GARANTIE! KOSTENLOS! UNVERBINDLICH! |
Die Wertigkeit von
Bildern: |
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Groß Farbe "Warme" Farben Menschen Einzelmensch Porträt Auge Sex! |
vor vor vor vor vor vor vor vor |
Klein Schwarzweiß "Kalten" Farben Produkten vielen Menschen ganzem Menschen Porträt Auge |
In
einem anspruchsvollen, witzigen Inserat in der Kundenzeitung MAXIMA
bewarb Hakle-Kimberly seine Kleenex-Taschentücher
. Die ganzseitige Einschaltung las sich wie eine Direct-Mail-Fallstudie
und vermittelte dem Leser die Erkenntnis, dass seine Wettbewerbsteilnahme
beinahe zwingend zu einem Gewinn führen müsse. |
Lesen
Sie dies, wenn Sie noch nie bei einem
Wettbewerb gewonnen haben. |
Dies
Anzeige erscheint genau einmal. Die Maxima hat
400.000
Leser. Aber: 80% davon sehen sich Anzeigen ohne hübsche Bilder nicht
an. Bleiben noch 80.000.
Von diesen lesen75% nicht mehr als vier Zeilen. Also noch 20.000
übrig. Davon haben 50% dass Gefühl, dass sie eh nie bei einem
Wettbewerb gewinnen. Schön für die anderen 10.000.
10% finden es aber zu mühsam, eine Kleenexâ-Balsam-Packung
zu kaufen. Noch
9.000
übrig. Davon haben 80% diesen Wettbewerb vergessen, wenn sie im Geschäft
stehen. Bleiben 1.800.
50% wissen dann zu Hause nicht mehr, dass sie den Strichcode
ausschneiden und auf eine Postkarte kleben müssen – und diese Anzeige
ist natürlich schon mit dem Altpapier weg. Selber schuld und 900
bleiben. Bei 30% liegt die Postkarte nach dem 29. Februar immer noch auf
dem Küchentisch. Schade – noch 630.
Doch 5% davon schicken sie an die falsche Adresse.. Und demnach 599
an die richtige – aber einige ohne Absender. Etwa 7%. Bleiben noch 557
Teilnehmer. Bei 501
Preisen (1 Wellness-Wochenende für zwei Personen im Wert von €
1.500.- sowie 500 weitere Preise im Gesamtwert von € 10.000.-) haben
Sie gute Chancen, endlich etwas zu gewinnen. Zum
Glück gibt´s Kleenexâ. Kleenexâ-Balsam-Taschentücher gibt´s in Ihrem Bipa und Merkur. Strichcode ausschneiden, auf eine Postkarte kleben und bis 29. Februar an Hakle-Kimberly Österreich, „Kleenex“, Wienerbergstraße 9, 1100 Wien, einsenden. |
Nicht selbst stricken, AUSLAGERN!
Mailing-Agenturen
übernehmen alle beim Direktmarketing anfallenden Arbeitschritte. Die Auftraggeber müssen lediglich die Empfängeradressen bereitstellen, die sie entweder aus ihren Kunden- und Interessentendateien oder durch Kauf oder Anmietung "fremder" Adressen bei Adressenhändlern beziehen. Als
Beispiele für eine einfache, übersichtliche Benutzerführung sind hier die
Websites der Anbieter easyMailing.at
www.easymailing.at und BECKER MAIL
www.beckermail.at angeführt. |
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Aufwand für die Durchführung eines Direct-MaiIs angenommene Stückzahl 1.000 Adressaten):
Direct Mails
im Wert von
323 Mio. € wurden
2011
an potentielle Kunden verschickt. Im Vergleich zu 2010 + 9 %. Quelle: Focus Media Research |
Letzte Aktualisierung: 18. Mai 2014
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